Meldungsdatum: 20.05.2025

Mehr Flächen für freie Open Airs

Stadt und Kulturszene im Dialog

Die Landeshauptstadt Magdeburg und die Akteurinnen und Akteure der freien Szene haben unter der Moderation des Netzwerks Freie Kultur in einem konstruktiven Dialog für diese Saison nicht nur die bestehenden Flächen für freie Open Airs bestätigen, sondern auch neue Flächen festlegen können. Dazu zählen ein neuer Standort in der Glacisanlage an der Maybachstraße/Schlachthofweg, im Floraparkgarten westlich vom Holzweg sowie ein Teil des Parkplatzes Lange Lake.

 

Eine weitere ostelbische Fläche befindet sich derzeit noch in der Prüfung. Die Flächen im Rotehornpark sind weiterhin uneingeschränkt nutzbar. In der Glacisanlage kann die bisherige Fläche aus Sicherheitsgründen derzeit nur bis 8. August genutzt werden, da nach dem geplanten Abriss der gesperrten Brücke über den Damaschkeplatz und dem anschließende Bau einer Behelfsbrücke der Magdeburger Ring wieder freigegeben wird. Ursprünglich war geplant, diese Fläche wegen Beschwerden aus der Nachbarschaft nicht mehr weiter zu nutzen. Da sich jedoch sowohl nach Rücksprache mit Anwohnenden als auch mit den Akteurinnen und Akteuren nicht feststellen ließ, dass der Schall auf die freien Open Airs zurückzuführen ist, wurde diese Entscheidung aufgehoben.

 

Kriterien der Nutzung

Zweck und Inhalt des spontanen Zusammenfindens sind gemeinsames Musikgenießen, Picknicken, Tanzen, die gemeinsame Erholung oder Unterhaltung. Dabei darf weder Alkoholkonsum im Vordergrund stehen, noch Eintritt verlangt werden. Eine Bühne mit einer Fußbodenhöhe von über einem Meter und mehr als 25 Quadratmetern Grundfläche darf nicht aufgebaut werden. Auch der gewerbliche Verkauf, beispielsweise von Speisen und Getränken, ist nicht erlaubt. Die Personenzahl ist auf maximal 200 beschränkt. Ebenso darf das Ende der freien Open Airs 22.00 Uhr nicht überschreiten. Außerdem muss eine erhebliche Lärmbelästigung der Nachbarschaft ausgeschlossen werden. Der Richtwert liegt dafür zwischen 50 bis 55 Dezibel.

 

Stadtverwaltung und Kulturszene zeigen sich zufrieden mit dem Verlauf der Gespräche, die Ausdruck einer Kultur des Ermöglichens und des gegenseitigen Respekts sind. „Es ist heute wichtiger denn je, dass es in unserer Stadt Freiräume gibt, in denen man sich ungezwungen, barrierefrei und spontan treffen kann“, nennt Oberbürgermeisterin Simone Borris einen wesentlichen Grund für die Unterstützung diese kulturellen Angebotes in Magdeburg. „Dies ist Ausdruck unseres demokratischen Zusammenlebens und fördert die Möglichkeit der Begegnung der verschiedenen Kulturen, die es in unserer Stadtgesellschaft gibt. Ich wünsche mir, dass Toleranz und respektvolles Miteinander diesen wichtigen Teil unserer urbanen Kultur auch weiterhin prägen.“

 

Auch der Vorsitzende des Netzwerks Freie Kultur e.V., Philipp Schmidt, begrüßt die Ergebnisse des Dialoges mit der Stadtverwaltung: „Dass wir jetzt mehr Flächen für kleine Veranstaltungen haben als vorher, wird von der freien Kulturszene sehr begrüßt. Dies vermeidet Nutzungskonflikte. Und wenn sich die gleiche Anzahl an Veranstaltungen auf mehr Flächen verteilen, dann sind auch manche Anwohnerinnen und Anwohner seltener von Kulturschall betroffen als vorher. Das ist eine Win-Win-Situation. Wir werden von unserer Seite dazu beitragen, dass möglichst viele in der Kulturszene die neuen Flächen kennen und die Regeln einhalten.“

 

Auf der Internetseite www.netzwerk-freie-kultur.de/foa erhält man alle Information und kann sein Free-Open-Air anmelden. Außerdem soll auf diese Weise eine kontinuierliche Kommunikation zwischen den Akteurinnen und Akteuren der freien Kulturszene und der Stadtverwaltung ermöglicht werden.

 

Für Ende August ist eine Zwischenbilanz über den Verlauf der Open-Air-Saison vorgesehen. Ein Auswertungsgespräch der Beteiligten ist für Anfang November geplant.