Wie kann sich Bad Waldliesborn zukünftig neu aufstellen? Wie lassen sich die Themen Therme, Standortentwicklung, Gesundheit und Tourismus in einer zukunftsfähigen Gesamtstrategie vereinen? Mit diesen und weiteren Fragen hat sich ein intensiver Arbeitsprozess beschäftigt, dessen Ergebnisse nun öffentlich vorgestellt wurden.
Am Mittwoch, 28. Mai 2025, wurden die Ergebnisse in einer öffentlichen Sitzung des Stadtentwicklungsausschusses durch das beauftragte Fachbüro PROJECT M präsentiert.
In den vergangenen sechs Monaten wurde in enger Abstimmung mit einer interdisziplinär besetzten Lenkungsgruppe an einer strategischen Neuausrichtung für den Ort gearbeitet. Mit am Tisch saßen Vertreterinnen und Vertreter der Kultur und Werbung Lippstadt, der Stadt Lippstadt, der Stadtwerke, der Wirtschaftsförderung, der Politik sowie aus Bad Waldliesborn und dem Tourismusbereich.
Die von PROJECT M gewonnenen Erkenntnisse machen deutlich: Es besteht erheblicher und unumgänglicher Handlungsbedarf – etwa beim baulichen Zustand der Infrastruktur, bei der Positionierung als Gesundheitsstandort sowie bei der Belebung des Ortskerns. Das touristische Profil ist unter anderem durch den Wegfall der Therme deutlich geschwächt. Zugleich betonte Detlef Jarosch von PROJECT M, dass der Ort über großes Potenzial für einen Neustart als Gesundheits- und Tourismusstandort verfügt.
Im Rahmen des Prozesses wurden zwei grundlegende Entwicklungsszenarien diskutiert:
• Ein als Heilbad prädikatisierter Gesundheits- und Tourismusort
• Ein wohnorientierter Standort ohne Prädikat
Die Lenkungsgruppe sprach sich deutlich für die erste Variante aus.
Für diesen Ansatz wurden zwei konkrete Nutzungsmodelle für den Thermenstandort entwickelt:
• Eine Therme mit angegliedertem Hotel
• Ein Hotel mit integriertem Thermalwasserangebot
Beide Optionen sichern den angestrebten Status als Heilbad und bieten Entwicklungspotenziale für Infrastruktur, Wirtschaft und Tourismus. Das Fachbüro empfiehlt, potenzielle Investoren frühzeitig in die Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse einzubinden. Welche der beiden Optionen weiterverfolgt wird, soll in enger Abstimmung mit diesen Akteuren entschieden werden.
Die präsentierte Zukunftskonzeption enthält zudem eine Vielzahl von Maßnahmenvorschlägen – unter anderem zur infrastrukturellen Aufwertung, zur Entwicklung des Kurparks, zur Verbesserung der Mobilität sowie zur Schärfung des Profils von Bad Waldliesborn als moderner Gesundheitsstandort.
Im Anschluss an die Präsentation war Raum für Fragen und Wortmeldungen. Für besondere Zustimmung im Saal sorgte der Redebeitrag von Wilfried Glennemeier, Vorsitzender des Kur- und Verkehrsvereins Bad Waldliesborn: „Ich bin dankbar, dass dieser Prozess überhaupt möglich gemacht wurde. Er war sehr gut und inhaltlich bereichernd – es ging stets um Sachfragen und nicht um Ideologien.“ Unter Applaus richtete Glennemeier einen Appell an Stadt und Politik: „Bad Waldliesborn allein kann nicht Träger einer neuen Therme sein. Es geht hier nicht nur um Walibo – das ist ein Thema für ganz Lippstadt.“
Nächste Schritte: Als nächstes steht die Beratung und Beschlussfassung im Rat der Stadt Lippstadt Ende Juni an. Wird der Empfehlung gefolgt, kann zeitnah eine Markterkundung zur Investorensuche gestartet werden – mit dem Ziel, noch im Laufe des Jahres konkrete Ergebnisse vorlegen zu können. Parallel dazu könnten erste Schlüsselprojekte aus dem Maßnahmenkatalog bereits in die Umsetzung gehen.
Pressekontakt: KWL, Ulrike Sindermann, sindermann@kwl-lippstadt.de
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