Meldungsdatum: 02.06.2025
Münster (SMS) Um mehr dringend benötigte Unterbringungsmöglichkeiten für wohnungslose Menschen zu schaffen, plant die Stadt Münster die Sanierung zweier Gebäude an der Dammstraße. Die Häuser sollen in einfachem Standard instand gesetzt und mindestens zehn Jahre lang als Unterkünfte genutzt werden. Eine entsprechende Beschlussvorlage bringt die Verwaltung am Dienstag, 3. Juni 2025, in die Bezirksvertretung Münster-Mitte ein. Am Dienstag, 24. Juni, soll der Ausschuss für Umweltschutz, Klimaschutz und Bauwesen darüber entscheiden.
Die Gebäude zwischen Hafenstraße, Friedrich-Ebert-Straße und den Bahngeleisen weisen derzeit erhebliche Substanzmängel auf, ein Abriss wurde erwogen. Auch die Zukunft des Grundstücks stand infrage, weil es für eine geplante Neugestaltung des Verkehrsknotenpunktes Hafenstraße/Albersloher Weg benötigt wird. Die Verkehrsplanung sieht die Verlegung der Hafenstraße nach einem Ratsbeschluss vom 21. Mai nun erst zu einem späteren Termin vor. Deshalb besteht die Möglichkeit, die Häuser an der Dammstraße zur Schaffung neuer Unterbringungsmöglichkeiten zu sanieren.
Anzahl wohnungsloser Menschen steigt
Wohnungslosigkeit ist ein drängendes Problem, die Vermeidung und Beseitigung unfreiwilliger Wohnungslosigkeit eine kommunale Pflichtaufgabe. Auch in Münster verlieren – wie in ganz Deutschland – immer mehr Menschen ihre Wohnung aus unterschiedlichen Gründen. Die Zahlen steigen seit Jahren stetig und ein Ende dieser Entwicklung ist derzeit nicht abzusehen. Besonders Menschen mit geringem Einkommen leiden unter dem angespannten Wohnungsmarkt und steigenden Mieten.
Zum Stichtag 21. Januar 2025 lebten in Münster mehr als 2.200 Personen ohne Wohnung. Die meisten waren nicht obdachlos („auf der Straße“ lebend), sondern von der Stadt in städtischen Belegwohnungen, Übergangseinrichtungen für Familien oder Einzelpersonen oder in Flüchtlingsunterkünften untergebracht - darunter viele Familien mit Kindern. Zudem verzeichnet Münster einen Anstieg bei der Zahl von erwerbstätigen Personen in der Wohnungslosenhilfe.
Dank der intensiven Bemühungen der freien Träger der Wohnungslosenhilfe und der Stadt Münster gelingt es zwar, vielen Personen eine Perspektive auf dem freien Wohnungsmarkt zu bieten. Dennoch steigt die Zahl von Menschen, die längerfristig in einer Übergangseinrichtung leben müssen. Dies wirkt sich nachhaltig negativ auf die Entwicklung von Kindern oder den Erhalt von Arbeit aus.
„Sprungbrett-Angebot“
Die Wohngebäude an der Dammstraße 1 und 3 bieten zukünftig entsprechende Unterbringungsmöglichkeiten für bis zu 57 Personen in insgesamt 13 Wohnungen. Ein großer Teil ist als sogenanntes „Sprungbrett-Angebot“ für Menschen vorgesehen, die die Voraussetzungen mitbringen, von dort unmittelbar in privaten Wohnraum zu ziehen. Zudem sind zwei Büroräume für soziale Arbeit geplant.
Zuletzt musste die Stadt immer wieder Hotelzimmer anmieten, um Menschen mit besonderem Schutzbedarf wie etwa pflegebedürftige oder kranke Wohnungslose vorübergehend unterzubringen: Pro Nacht und Person kann die Hotelunterbringung rund 85 Euro pro Nacht kosten, pro Jahr und Person also mehr als 30.000 Euro. Für die Sanierung der Häuser an der Dammstraße sind 1,3 Millionen Euro veranschlagt, um den derzeitig sehr einfachen und zudem durch Feuchtigkeit und Schimmel beschädigten Zustand der Gebäude für zehn bis 15 Jahre bewohnbar zu machen. Eine barrierefreie Ausstattung ist dabei nicht möglich: Der finanzielle Mehraufwand wäre im Blick auf die Nutzungszeit unverhältnismäßig. Die Baumaßnahmen sollen voraussichtlich im Sommer 2025 beginnen.
Bild: Die Häuser an der Dammstraße sind derzeit in schlechtem Zustand. Mit überschaubarem finanziellen Aufwand sollen sie für zehn bis 15 Jahre bewohnbar gemacht werden. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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