Meldungsdatum: 04.06.2025

„Kompetente Führung in der Pflege ist zentral für eine gute Versorgung“

Stadt Hanau begrüßt neue Pflegedirektorin am St. Vinzenz-Krankenhaus

Es gab auch einen Austausch über die aktuelle Lage des St. Vinzenz-Krankenhauses – doch im Mittelpunkt des Treffens im Hanauer Rathaus stand ein persönlicher Anlass: Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri begrüßten Nina Grosch, seit knapp einem halben Jahr neue Pflegedirektorin am St. Vinzenz-Krankenhaus, ganz offiziell in ihrer neuen Rolle und hießen sie in der Brüder-Grimm-Stadt willkommen. Begleitet wurde sie von Krankenhaus-Geschäftsführer Michael Sammet.

„Sie haben eine verantwortungsvolle Aufgabe übernommen, die sicherlich nicht immer leicht ist. Aber eine kompetente Kraft an der Spitze, wie Sie es sind, ist zentral für eine gute Versorgung und macht nicht zuletzt auch die Arbeit eines Geschäftsführers leichter“, betonte Oberbürgermeister Kaminsky im Gespräch. Gerade in Zeiten, in denen Krankenhäuser mit Fachkräftemangel, wirtschaftlichem Druck und steigenden Patientenzahlen kämpfen, sei starke Führung in der Pflege von entscheidender Bedeutung.

Nina Grosch leitet seit November vergangenen Jahres als Pflegedirektorin die größte Berufsgruppe im St. Vinzenz-Krankenhaus in Hanau. In dieser Funktion ist sie für rund 450 Pflegekräfte verantwortlich, darunter Teams im Pflegefunktionsdienst, auf den Stationen, im OP und in der Anästhesiepflege. Für ihre Position bringt Grosch umfassende Erfahrung mit: Nach ihrem Examen 1996 als examinierte Krankenschwester war sie viele Jahre direkt in der Pflege tätig, hat nahezu alle Stationen durchlaufen, bevor sie schließlich auch Führungsverantwortung – zunächst im Katheterlabor, später als stellvertretende Pflegedirektorin – übernahm. Der Kontakt nach Hanau entstand schließlich über einen Headhunter.

Für ihren neuen Arbeitsplatz in der Brüder-Grimm-Stadt pendelt die Mittelhessin täglich mehr als eine Stunde – pro Strecke. Für Nina Grosch jedoch kein Hinderungsgrund, schon früh vor Ort zu sein: „Wenn die Klinik erwacht, will ich dabei sein. Das ist mein persönlicher Anspruch. Deswegen versuche ich, spätestens gegen 7 Uhr da zu sein. Dank Freisprecheinrichtung bin ich aber schon während der Hinfahrt oder dann später auf dem Heimweg für die Kolleginnen und Kollegen erreichbar.“ Ihr persönliches Engagement und ihr strukturierter Führungsstil seien von Anfang an spürbar gewesen, lobte auch Geschäftsführer Michael Sammet seine neue Mitarbeiterin: „Sie bringt nicht nur große Fachkompetenz mit, sondern auch Herzblut und Leidenschaft für die Pflege.“

Beim gemeinsamen Austausch im Rathaus wurde auch deutlich, dass sich das St. Vinzenz-Krankenhaus – wie viele andere Häuser – aktuell großen Herausforderungen stellen muss. „Für unsere Verhältnisse sind wir derzeit gut aufgestellt“, berichtet Sammet, „aber es sind zweifellos anspruchsvolle Zeiten.“ Der Druck auf die Notaufnahme sei spürbar gestiegen – auch weil umliegende Kliniken in Alzenau und Büdingen in jüngster Zeit ihre Notaufnahmen geschlossen haben. Nach wie vor deshalb zentrales Thema im St. Vinzenz-Krankenhaus: Die Gewinnung und Bindung von Pflegekräften. „Es gibt einen ständigen Konkurrenzkampf um Fachkräfte – und der Pflegeberuf wird nicht gerade mit einem positiven Image unterstützt, auch nicht seitens der Politik“, sagte Sammet. Der Beruf habe grundsätzlich viele schöne Seiten, allerdings seien die Anforderungen hoch, mit Schichtdiensten, Wochenendarbeit und einer häufig kritischen öffentlichen Wahrnehmung. „Dazu kommt natürlich das Thema Leiharbeit, das für Fragilität im System sorgt und auch zu Spannungen in den Teams führen kann“, ergänzte Oberbürgermeister Claus Kaminsky.

Pflegedirektorin Nina Grosch setzt deshalb bewusst auf eine enge Teamkultur. „Wir haben hier eine tolle Einstellung im Haus – viele sagen: ‚Wir geben alles, damit es unserem St. Vinzenz-Krankenhaus gut geht.‘ Das ist ein besonderer Vinzenz-Geist“, freut sich Grosch. Den habe sie von Anfang an zu spüren bekommen. „Die neuen Kolleginnen und Kollegen haben mich wirklich unglaublich nett willkommen geheißen – das ist schon eine hochmotivierte, kompetente Truppe. Dadurch konnte ich mich gut eingewöhnen.“ Für Bürgermeister und Aufsichtsratsvorsitzender des Klinikums Hanau Dr. Maximilian Bieri eine wichtige Feststellung: „Gutes Personal, motivierte Mitarbeiter und gut aufgestellte Teams sind für die Zukunft unserer Häuser von überragender Bedeutung.

Neben der Gewinnung von neuem Personal ist für Grosch vor allem die Nachwuchsförderung ein wichtiges Thema. „Ich habe ein starkes, erfahrenes Team übernommen. Aber wir müssen auch junge Menschen motivieren, in den Pflegeberuf zu gehen. Ich habe keinen Tag in meinem Beruf bereut – das möchte ich weitergeben.“ Die Frage sei deshalb, wie junge Menschen in der Ausbildung begeistert, gebunden und gehalten werden könnten, so Nina Grosch. „Hier sehe ich auch Chancen in einer engeren Zusammenarbeit der beiden Hanauer Kliniken.“

Dem stimmte Oberbürgermeister Claus Kaminsky zu. „Auch wenn wir als Stadt grundsätzlich vor allem für das Klinikum Hanau verantwortlich sind, liegen uns beide Krankenhäuser mit ihren Mitarbeitenden am Herzen. Denn oberstes Ziel ist immer die bestmögliche Versorgung der Hanauerinnen und Hanauer – und das geht nur gemeinsam“, so der Rathauschef.

Zum Abschluss des Besuchs überreichte er Nina Grosch noch die Besitzurkunde für einen Baum im Staatspark Wilhelmsbad – ein symbolisches Zeichen der Willkommenskultur der Brüder-Grimm-Stadt. „Ich kenne mich mittlerweile schon etwas besser in Hanau aus“, sagte Grosch mit einem Lächeln. „Einem Besuch mit der Familie im Park steht also nichts im Wege.“

Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de


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Stadt Hanau begrüßt neue Pflegedirektorin am St. Vinzenz-Krankenhaus

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Stadt Hanau begrüßt neue Pflegedirektorin am St. Vinzenz-Krankenhaus

Trafen sich zu einem umfangreichen Austausch im Hanauer Rathaus (v.l.): Oberbürgermeister Claus Kaminsky, Nina Grosch (neue Pflegedirektorin St. Vinzenz-Krankenhaus), Michael Sammet (Krankenhaus-Geschäftsführer) und Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri.