Meldungsdatum: 05.06.2025

Weg für Finanzierung der Notfallversorgung ist frei

Genehmigungen des Regierungspräsidiums liegen vor

Das Regierungspräsidium Stuttgart hat den städtischen Haushalt genehmigt. Damit ist der Weg zur Finanzierung der Notfallversorgung am Bürgerspital frei. Diese gute, erst am Vorabend eingegangene Nachricht brachte Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez am Dienstag mit in die Bürgerinformationsveranstaltung in der Main-Tauber-Halle. Und er bekannte: „Uns ist ein riesengroßer Stein vom Herzen gefallen“.

 

Über 750 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um zum Neustart des Krankenhauses Informationen aus erster Hand zu erhalten. Die Veranstaltung war unter dem Titel „Das Wunder von Wertheim“ angekündigt worden. „Das ist keine Erfindung der Verwaltung, sondern stand als Überschrift über einem großen Zeitungsbericht“, erläuterte OB Herrera Torrez. In der Tat sei es bundesweit einmalig, „dass ein im ländlichen Raum geschlossenes Krankenhaus nach so kurzer Zeit wieder öffnet und inzwischen voll funktionsfähig arbeitet.“

 

Bekanntlich hatte im September 2023 die damalige Rotkreuzklinik Insolvenz angemeldet und im Juni 2024 ihren Betrieb eingestellt. Inzwischen ist das Krankenhausgebäude im Eigentum der Stadt. Seit Anfang des Jahres wird es von drei leistungsstarken Gesundheitspartnern – Bürgerspital Wertheim, Mediclin Campus Wertheim und Dialysezentrum Wertheim – genutzt. Das Bürgerspital betreibt dort auch eine Notaufnahme, deren Leistungsumfang nach und nach ausgebaut wird.

 

Wie der OB weiter bekanntgab, hat das Regierungspräsidium auch die zwischen Stadt und Bürgerspital geschlossene Ausgleichs- und Betrauungsvereinbarung genehmigt. Darin verpflichtet sich die Stadt, jährlich bis zu 2,75 Mio. Euro zur Defizitabdeckung der Notfallversorgung beizutragen. „Diese Summe jedes Jahr zu stemmen, bleibt eine dauerhafte Herausforderung für unsere Stadt,“ so der OB. Aber die Gesundheitsversorgung sei nicht nur ein Kostenfaktor, sondern eine Investition in die Zukunft der Stadt.

 

Der Geschäftsführer des Bürgerspitals, Alexander Gläser, reagierte auf die Genehmigung durch das RP mit der Ankündigung, die jetzigen Öffnungszeiten der Zentralen Notaufnahme (Montag bis Freitag 8 bis 18 Uhr) sehr rasch auf die Wochenenden auszuweiten. Der weitere Hochlauf bis zum 24/7-Betrieb hinge davon ab, wie gut der weitere Personalaufbau gelinge. Rund 30 Stellen seien dafür noch zu besetzen. Bislang beschäftigt das Bürgerspital 115 Mitarbeiter, davon 25 Ärzte.

 

Das Team bei Mediclin ist inzwischen auf rund 55 Mitarbeiter angewachsen, seit Februar nimmt die stationäre neurologische Rehabilitation Patienten auf. Auch Mediclin wirbt für den weiteren Ausbau um personelle Verstärkung. Wie Geschäftsführer André Schabacker informierte, beginnen jetzt die Umbauarbeiten zur Schaffung weiterer Patientenzimmer. Sie sollen im Oktober bezugsfertig sein.

 

Für das Dialysezentrum bestätigten deren Leiter Dr. Stefan Seibold und Dr. Frank Breunig, dass das gemeinsame Arbeiten unter einem Dach viele positive Synergien zum Wohle der Patienten brächte. Die gute Zusammenarbeit der drei Partner im Krankenhausgebäude hoben sie ebenso hervor wie die Unterstützung durch die niedergelassenen Ärzte.

 

Der Vorsitzende des Fördervereins Bürgerspital Wertheim, Bürgermeister Klaus Thoma, warb für eine Mitgliedschaft im Verein, der sich im Februar neu aufgestellt hat. Seitdem sind bereits rund 700 Menschen beigetreten, so dass die Mitgliederzahl die 1000 überschritten hat. Die Spenden, die bei Stadt und Förderverein zur Unterstützung der Notfallversorgung eingegangen ist, summieren sich auf knapp 660.000 Euro. Thoma dankte hier besonders den vielen Wertheimer Unternehmen, die mit namhaften Spendenbeiträgen auf beeindruckende Weise Flagge gezeigt haben.


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Bürgerinfo-Krankenhaus-25-06-I

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Die Bedeutung des Krankenhauses für die Bürgerschaft machte die Zahl von über 750 Besuchern deutlich. Foto: Stadt Wertheim


Bürgerinfo-Krankenhaus-25-06-II

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Die Vertreter der Stadt, der Gesundheitspartner im Krankenhau, der Ärzteschaft und des Fördervereins standen Rede und Antwort. Foto: Stadt Wertheim