Meldungsdatum: 06.06.2025

Hanauer Bürgermeister zur Situation beim Kommunalen Center für Arbeit (KCA)

„In den vergangenen Wochen und Monaten sind auch bei mir zahlreiche Hinweise aus der Bürgerschaft, von Ehrenamtlichen, aber auch von professionellen Beratungsstellen eingegangen, die auf anhaltende Schwierigkeiten beim Kommunalen Center für Arbeit (KCA) hinweisen. Die Berichte betreffen unter anderem ausbleibende Zahlungen, mangelnde Erreichbarkeit und verzögerte Bearbeitungszeiten von Anträgen“, äußert sich Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri zur aktuellen Situation beim KCA.

„Mich erreichen zunehmend Stimmen aus der Stadtgesellschaft, die von erheblichen Problemen berichten – von Menschen in akuten Notlagen, aber auch von erfahrenen Beratungsstellen, etwa aus dem Bereich kirchlicher Träger, die diese Sorgen bestätigen“, erklärt Bürgermeister Dr. Maximilian Bieri. Der jüngst im Hanauer Anzeiger erscheinen Leserbrief einer alleinerziehenden Mutter aus Hanau, die auf Bürgergeld wartet und in große finanzielle Bedrängnis geraten ist, sei dabei ein eindrückliches Beispiel. Solche Einzelfälle stünden exemplarisch für ein Problem, das über persönliche Härten hinaus auch gesamtgesellschaftliche Folgen hat.

 

„Neben der akuten Notlage mancher Betroffener müssen wir auch die langfristigen Auswirkungen im Blick behalten“, so Dr. Bieri. „Zahlungslücken treffen Menschen in Transferleistungsbezug besonders hart – sie verfügen in der Regel über keinerlei finanzielle Puffer. Konkrete Versäumnisse und nicht zuletzt die damit verbundene psychische Belastung für ganze Familien, insbesondere für Kinder, die es ohnehin nicht leicht haben, ist enorm.“

 

„Wenn Menschen eine Wohnung nicht beziehen können, weil Kautionen und Mietzahlungen ausbleiben oder Kündigungen drohen, führt das nicht nur zu tragischen Einzelschicksalen – es entstehen auch strukturelle Schäden. Wohnraum, der mit großem Aufwand bereitgestellt wurde, bleibt zwischenzeitig ungenutzt oder geht den Leistungsbeziehenden durch Kündigungen wieder verloren. Auch für Vermieter – insbesondere private – ist die Situation belastend. Wir achten bei unserer städtischen Baugesellschaft Hanau darauf, dass es nicht zu unverschuldeten Kündigungen kommt, auch wenn ausbleibende Zahlungen natürlich auch hier nicht unproblematisch sind. Doch viele private Vermieter haben diese Möglichkeiten nicht. Wenn sich bei ihnen der Eindruck verfestigt, dass das Amt kein verlässlicher Mitzahler ist, erschwert das vielen Menschen, die ohnehin benachteiligt sind, zusätzlich die Wohnungssuche.“

 

Zwar liegt die Zuständigkeit für das KCA bis zum 1. Januar 2026 beim Main-Kinzig-Kreis. Als Sozialdezernent der Stadt Hanau und im Sinne der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sieht sich der Bürgermeister dennoch in der Verantwortung, Missstände anzusprechen und im Dialog zu einer Verbesserung beizutragen. „Ich habe mich bereits persönlich an den zuständigen Kreisbeigeordneten Andreas Hofmann gewandt, um auf die aktuelle Situation aufmerksam zu machen und mögliche Lösungsansätze zu erörtern sowie die Unterstützung der Stadt Hanau anzubieten.“

 

Er betont: „Es geht uns gemeinsam um konkrete, pragmatische Verbesserungen im Sinne der Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind.“

Pressekontakt: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de