Meldungsdatum: 12.06.2025
In vielen Osnabrücker Straßenzügen ist derzeit der Ausbau des Glasfasernetzes zu sehen oder bereits abgeschlossen, in manchen Bereichen folgt er noch. Mal wird er eigenwirtschaftlich vorangetrieben, andernorts mit kommunaler Förderung. Welche Bedeutung hat die Technologie – jetzt und in der Zukunft? Ein Überblick – auch über die Rolle der Stadt Osnabrück.
Die Gesellschaft befindet sich in einer Phase des technischen Wandels. Die älteren Generationen haben bereits mehrere Veränderungen miterlebt – und jede Generation ist Teil eines Fortschritts. Welcher junge Mensch kennt heute noch Musik- oder Videokassetten, wer Anrufbeantworter für ein Festnetztelefon? Dass Fotos als Negative im Labor entwickelt werden (mit den entsprechenden Überraschungen beim Abholen) ist längst ebenso überholt wie die einst modernen CDs und DVDs in der Film- und Musikindustrie.
Technologie und Digitalisierung kennen keinen Stillstand. In den vergangenen Jahrzehnten haben sie sich stetig weiterentwickelt: Das in den 1980er-Jahren bundesweit verlegte Kabelnetz der Deutschen Bundespost für Fernsehen, Radio und Telefon wurde im Laufe der Zeit verstärkt und modernisiert, um es neuen Bedürfnissen anzupassen und auch für eine Anbindung an das Internet nutzen zu können. Ende der 1990er wurden die alten analogen und ISDN- Modems durch DSL abgelöst, 1999 die ersten DSL-Anschlüsse für Privatpersonen geschaltet. Anfangs noch sehr teuer, mit wenig Bandbreite und verglichen mit den heutigen Verhältnissen sehr langsam. Im Jahr 2006 begann der Ausbau der sogenannten VDSL-Technik: Hier wurden bereits die Verteilerkästen mit Glasfaser versorgt und ermöglichten so eine weniger störanfällige Verbindung. Das Glasfasernetz hat sich seitdem als zukunftsfähig erwiesen.
Die digitalen Bedürfnisse bei der Nutzung von Internet- und Streamingdiensten entwickeln sich rasant weiter. Die Wirtschaft, aber auch Ärzte und Apotheken werden zunehmend digitaler. Und Privatpersonen streamen das Fernsehen heutzutage, laden Musik herunter, hören Podcasts und Hörbücher und lesen Bücher, Zeitschriften und Zeitungen online – und das alles am besten gleichzeitig. Bei all diesen Anwendungen werden immer mehr und immer größere Datenmengen übermittelt, wofür eine höhere Bandbreite (angegeben in Megabit pro Sekunde, kurz Mbit/s) und eine stabile Übertragung benötigt werden – insbesondere, wenn sehr hohe Datenmengen gleichzeitig hoch- und runtergeladen werden.
Glasfaser überträgt die Daten mit Lichtgeschwindigkeit, und das nahezu verlustfrei. Die kurzen, schnellen Impulse sorgen dafür, dass es keine Verzögerung und keine Aussetzer bei der Datenübertragung gibt. Das Glasfasernetz ermöglicht somit ein stabileres Internet und kann auch künftige erforderliche Bandbreiten ohne weitere Baumaßnahmen zur Verfügung stellen. Hinzu kommt: Eine Glasfaserleitung wird nicht mehr mit anderen Kunden eines Anbieters geteilt. Jeder hat „sein“ gebuchtes Glasfaserkabel mit der vollen Bandbreite. Vereinfacht gesagt: Was vorne reinkommt, kommt hinten raus.
In Osnabrück schreitet der flächendeckende Glasfaserausbau stetig voran. Zum einen durch den eigenwirtschaftlichen Ausbau privater Unternehmen, zum anderen durch einen geförderten Ausbau. Dieser erfolgt auf Initiative der Stadtverwaltung für Bereiche und Adressen, an denen andernfalls kein privates Unternehmen Glasfaser verlegen würde.
Die Bürgerinnen und Bürger sowie die Gewerbetreibenden profitieren also vom Engagement der Unternehmen und der Stadtverwaltung. Dabei hat die Stadt Osnabrück die Notwendigkeit und das Potenzial der Glasfaser frühzeitig erkannt: Seit 2017 investiert sie Personal, Zeit und Geld in den Glasfaserausbau, um die digitale Infrastruktur flächendeckend bereitstellen zu können.
Um den Glasfaserausbau in Osnabrück weiter voranzutreiben, hat die Gigabitkoordinierung der Stadtverwaltung im vergangenen Jahr erneut Gespräche mit verschiedenen Unternehmen geführt. Dabei wurde geklärt, an welchen Adressen in der Stadt Osnabrück die Unternehmen in den kommenden Jahren einen Glasfaserausbau planen. Im Ergebnis wurden 625 Adressen ermittelt, an denen privaten Unternehmen aus wirtschaftlichen Gründen keine eigenen Ausbauabsichten haben und die nach den aktuellen Förderprogrammen des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr sowie des Landes Niedersachsen die Voraussetzungen für einen geförderten Ausbau erfüllen. Die Stadt Osnabrück hat die entsprechenden Fördermittel beantragt und bewilligt bekommen. Aktuell läuft ein Ausschreibungsverfahren mit dem Ziel, ein Unternehmen zu finden, das im Zuge des Förderverfahrens den Glasfaserausbau und den Betrieb des Netzes bis voraussichtlich Ende 2027 realisiert. Somit verlieren also auch diese 625 Adressen nicht den technologischen Anschluss.
Seit 2017 hat die Stadt Osnabrück insgesamt 22 Förderanträge gestellt, die allesamt bewilligt wurden. Die beiden Gigabitkoordinatorinnen Nadine Petermöller und Stefanie Peterwerth bewerten dies als großen Erfolg, schließlich rückt das große Ziel, bis spätestens 2030 in der Stadt Osnabrück eine flächendeckende Gigabitversorgung bereitzustellen, in greifbare Nähe.
Für einige Bürgerinnen und Bürger oder Gewerbetreibende mag der Mehrwert der Glasfaserinfrastruktur aktuell noch nicht erkennbar sein. Da jedoch immer mehr Stadtteile und Haushalte einen Glasfaseranschluss bekommen, steigen sowohl das Interesse an Glasfaser als auch die Zahl der Hausanschlüsse. Angesichts des technologischen Wandels ist abzusehen, dass das moderne Glasfasernetz das herkömmliche Netz mit der Zeit ablösen wird. Die Stadtverwaltung hat deshalb alle Vorkehrungen getroffen, dass die Endverbraucher die Digitalisierung zu sich nach Hause holen können.
Eine Karte mit dem aktuellen Stand des Glasfaserausbaus an allen Osnabrücker Adressen sowie weitere Informationen zum Glasfaserausbau finden sich unter www.osnabrueck.de/breitbandausbau.
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