Meldungsdatum: 12.06.2025
Den größten Anteil daran liefert das Segment Standardprodukte, welches den klassischen Vertrieb von Strom und Erdgas umfasst. „Allein hier lag das Spartenergebnis um 2,3 Millionen Euro über Plan“, erklärt Butz und nennt als Gründe dafür: „Beim Strom hatten wir deutlich höhere Absatzmengen als erwartet, was Neuzugängen bei den Individualkunden und der Wohnungswirtschaft zuzuschreiben ist. Und beim Erdgas bemerken wir eine Absatzsteigerung durch den häufigeren Einsatz der eigenen Heizwerke für die Fernwärmeerzeugung.“
Im Segment Trinkwasserversorgung hingegen liegen die Stadtwerke Hanau um 700.000 Euro deutlich unter Plan. Zwar ist der Absatz stabil geblieben, jedoch schlugen 2024 größere außerplanmäßige Unterhaltungsmaßnahmen zu Buche. Dazu zählen in erster Linie Sanierungsarbeiten am Wasserturm in der Frankfurter Landstraße sowie Instandhaltungsmaßnahmen am Tiefbehälter des Wasserwerks III in Wilhelmsbad.
Mit weiteren 700.000 € hinter der Planung zurückgeblieben ist das Ergebnis im Segment Strom- und Gasnetz, dass vorrangig aus dem Ergebnis der Stadtwerke-Tochter Hanau Netz GmbH resultiert.
Investitionsvolumen um 20 Millionen Euro gesteigert
Im Jahr 2024 haben die Stadtwerke Hanau gemeinsam mit ihrer Tochter Hanau Netz Investitionen in einer Größenordnung von 47 Millionen Euro getätigt, um die Energie- und Wasserversorgung in Hanau effizient und zukunftssicher auszubauen. Zwar lagen hier die Investitionen aufgrund von Verschiebungen bei der Umsetzung von Großprojekten ins nächste Jahr um 17 Millionen unter dem Planwert. „Dennoch haben wir mit dieser Summe unsere Investitionen gegenüber 2023 um ganze 20 Millionen gesteigert. Das zeigt sehr deutlich, welchen Stellenwert der Ausbau der Netzinfrastruktur und die Aufrechterhaltung der Versorgungssicherheit, gerade auch bei immer weiter zunehmendem Energiebedarf, hier in Hanau hat“, unterstreicht die Stadtwerke-Geschäftsführerin.
Positiv bewertet Butz auch die Entwicklung des Gemeinschaftskraftwerks, welches auf dem Gelände der ehemaligen Großauheim-Kaserne errichtet wurde und künftig die Fernwärmeversorgung in Hanau in Eigenregie gewährleisten wird. „Wir sind hier in den letzten Zügen und peilen die Inbetriebnahme im September/Oktober und somit rechtzeitig zur nächsten Heizperiode an.“
In diesem Zusammenhang überarbeiten die Stadtwerke ihr Fernwärmepreissystem und passen es den geänderten Parametern an. „Daran arbeiten wir bereits und werden das neue System wie gehabt von einem unabhängigen Fachmann auf Richtigkeit prüfen und testieren lassen“, kündigt Butz an. „Mit dem neuen Blockheizkraftwerk setzen wir auf effiziente, emissionsfreie Wärme und sehen uns für die Wärmewende bestens gerüstet.“ Ein eigenständiges Projekt stellt in diesem Kontext die geplante Abwärme-Nutzung des künftigen Rechenzentrums von Data4 in Großauheim mit dessen Baustart dar. „Bei geeigneter Förderkulisse rechnen wir damit, die Abwärme ab 2029 mittels einer Großwärmepumpe in unserem neuen Kraftwerk nutzbar machen zu können“, so Butz.
Ausblick für 2025
Auch für 2025 erwartet Martina Butz ein stabiles Ergebnis von rund 10 Millionen Euro. Im ersten und zweiten Quartal 2025 konnten starke Kundenzugewinne, insbesondere im Segment Wohnungswirtschaft verzeichnet werden. Die Verträge wurden mit Laufzeiten bis Ende 2026 geschlossen.
Auch die Themen Digitalisierung und Automatisierung haben bei den Stadtwerken Einzug gehalten. „Wir bauen in der Kundenabrechnung und im Kundenservice unsere jetzigen technischen Prozesse umfassend neu auf. Daneben etablieren wir aktuell eine kognitive künstliche Intelligenz für die Automatisierung von fest definierten Standardprozessen. Das schafft bei unseren Mitarbeitenden Entlastung, so dass diese sich besser auf komplexere Anfragen konzentrieren können“. Außerdem haben die Stadtwerke ein neues Kundenportal eingeführt. Ergänzt werden soll dieses in Kürze durch eine smarte App, die es beispielsweise ermöglichen wird, seine Zähler zu fotografieren und die Bilder direkt hochzuladen. „Das ist weniger fehleranfällig und weniger aufwändig, als Zählernummern und Zählerstände auf anderem Wege zu übermitteln. Und spart überdies Papier, was direkt auf unsere CO2-Minderungsziele einzahlt.“
Ergebnis und Entwicklungen Hanau Netz GmbH
Die Stadtwerke-Tochter Hanau Netz hat das Geschäftsjahr 2024 mit einem Gewinn von 0,5 Millionen Euro abgeschlossen und liegt damit etwas unter Plan. Geschäftsführer Adrián Szabó begründet dies mit verändertem Verbrauchsverhalten der Strom- und Erdgaskunden sowie milder Witterung.
Der massive Netzausbau schreitet indes gut voran. „Wir haben die Verbindungsleitungen zwischen den einzelnen Umspannwerken planmäßig erweitert. Unser neues Umspannwerk Großauheim ist nun mittelspannungsseitig fertig errichtet und wir werden 2026 mit der Bereitstellung des Hochspannungsanschlusses durch unseren vorgelagerten Netzbetreiber unsere Netzkapazität verdreifachen“, erläutert Szabó.
Ein weiteres, städtebaulich gefördertes Projekt, das Mitte Juli 2025 zum Abschluss gebracht werden soll, ist die Erneuerung der Straßenbeleuchtung im Freigerichtsviertel. „Wir stellen hier die Straßenbeleuchtung komplett auf steuerbare LED-Leuchten um und investieren dafür knapp eine Million Euro. Neben der spürbaren CO2-Einsparung führt der Umbau vor allem auch zur massiven Verbesserung der Beleuchtungssituation im Viertel.“
Große Fortschritte sieht Szabó beim Ausbau von Photovoltaik in der Stadt: „Allein in 2024 sind insgesamt knapp 300 neue Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von vier Megawatt in Hanau errichtet worden und damit ähnlich viele wie im Jahr zuvor.“ Für 2025 wird die Menge an eingespeistem Sonnenstrom noch einmal deutlich ansteigen, nicht zuletzt durch die beiden neuen Freiflächenanlagen – die der Stadtwerke und die von Heraeus. „Zählt man die erzeugten Strommengen der Photovoltaikanlagen mit dem Strom aus Kraft-Wärme-Kopplung, wie beispielsweise aus dem Gemeinschaftskraftwerk zusammen, dann speisen wir damit heute mehr lokal erzeugten Strom ins Netz ein, als die Hanauer Bürgerschaft nutzen kann. Das ist schon enorm.“
Für 2025 plant der Geschäftsführer abermals mit sehr hohen Investitionen: ins Stromnetz in Höhe von 21,4 Millionen Euro, ins Gasnetz 3,6 Millionen Euro, ins Wassernetz 4,8 Millionen Euro und für Straßenbeleuchtung 1,7 Millionen Euro.
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