Meldungsdatum: 16.06.2025
Die 4,2 Zentimeter Durchmesser messende Matrix aus Messing an gedrechseltem Holzstiel zeigt in eingeschnittener Darstellung einen liegenden (hessischen) Löwen inmitten eines Dreiecks, dem Symbol der Gottheit, eher bekannt in einem neunfachen Strahlenkranz mit allsehendem Auge. Die geschlagene umlaufende Inschrift lautet „Wilhelmine Caroline im Orient. Zu. Hanau“. Im Orient bedeutet die Ortsangabe, den Sitz.
Die Loge wurde am 9. März 1778 in Hanau feierlich installiert und nach Wilhelmine Caroline von Hessen-Kassel benannt, der Gemahlin von Wilhelm IX./Wilhelm I. (#012 – Museen Hanau). Stifter war Provinzialgroßmeister Prinz Carl von Hessen (1744-1836), ein Bruder des Landgrafen. Den Hammer schwang in den ersten 10 Jahren der Prinzenerzieher und Verwaltungsjurist Carl Otto Johann von der Malsburg (1742-1821). Zu den Höhepunkten des Logenlebens zählte sicher der Wilhelmsbader Freimaurerkonvent vom 16. Juli bis 1. September 1782. Von 1794 an war ihre Arbeit nach Beschluss des Reichstags von Regensburg eingestellt - sie passte nicht ins politische Konzept der Regenten. Großherzog Carl Theodor von Dalberg gründete 1810 neu, als Hanau Teil des Großherzogtums Frankfurt nach Napoleons Gnaden war.
Unter den zeitweise bis 99 „Brüdern höherer Stände“ befanden sich Repräsentanten aus Politik, Staatsdienst, Geschäftsleben, Kunst und Wissenschaft, u. a. Adolph Freiherr von Knigge, Hofrat und Kapellmeister Anton André, Generalmajor von Haynau aus Cassel (ein unehelicher Sohn des Regenten), Obergerichtsrat Ludwig Hassenpflug (später kurhessischer Ministerpräsident), der Naturforscher Carl Caesar von Leonhard (Mitgründer der Wetterauischen Gesellschaft), die Goldwarenfabrikanten Collin und Toussaint. Als Ehrenmitglieder sind Fürst Carl von Isenburg sowie Christian Ludwig Landgraf von Hessen und bei Rhein gelistet. 1817 wurde die Loge an die Große Mutterloge von Kurhessen in Kassel angeschlossen und am 19. Juli 1824 durch Dekret von Kurfürst Wilhelm II. von Hessen-Kassel auf „allerhöchsten landesherrlichen Befehl aufgehoben und aufgelöst“. Das Verhältnis zu seinem eher liberalen Onkel Carl, der 46 Jahre zuvor gegründet hatte, war mehr als angespannt.
In der Corona-Pandemie fing es an: Als die Museen geschlossen waren, überlegte sich Martin Hoppe, Fachbereichsleiter Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen wie „Hanauer Pretiosen“ an die Menschen vermittelt werden können. So begann er im Netz auf www.museen-hanau.de eine Reihe, die seitdem jeden Montag eine Hanauer Besonderheit in Text und Bild vorstellt. Inzwischen sind fünf Jahre vergangen und das 272ste „Objekt der Woche“ erblickte die virtuelle Welt.
Pressekontakt: Ute Wolf, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
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