Meldungsdatum: 20.06.2025
In der letzten Spezialausgabe der Reihe „Kino im kult“ begleitend zur aktuellen Sonderausstellung „Die Tänzerin von Auschwitz“ geht es im Film „Unter Bauern – Retter in der Nacht“ um die wahre Geschichte der jüdischen Familie Spiegel aus Ahlen, die den Holocaust dank der Unterstützung einiger Bauernfamilien aus dem Münsterland überlebt hat. Das kult Westmünsterland in Vreden zeigt am Donnerstag, 3. Juli 2025, um 18.30 Uhr sowohl den Film aus dem Jahr 2009 (95 Minuten) als auch die Dokumentation „Eine Herzenssache“ des LWL-Medienzentrums für Westfalen aus dem Jahr 2014 (45 Minuten). Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos. Aus organisatorischen Gründen wird jedoch um Anmeldung beim kult an der Information oder unter der Telefonnummer 02861/681-1415 gebeten.
Marga Spiegel (gespielt von Veronica Ferres), ihr Mann Siegmund „Menne“ (gespielt von Armin Rohde) und ihre kleine Tochter Karin flüchteten sich angesichts ihrer drohenden Deportation im Jahr 1943 auf Bauernhöfe rund um das südmünsterländische Dorf Herbern. Die Bauernfamilien kannten „Menne“ Spiegel noch aus seiner Zeit als Pferdehändler und versteckten die Familie trotz der Gefahren für ihr eigenes Leben. Marga und Karin lebten unter der Tarnung als Dortmunder Ausgebombte namens Margarete und Karin Krone offen auf den Höfen, während „Menne“ Spiegel sich versteckt halten musste. Mehrfach wechselten die Spiegels zwischen 1943 und 1945 die Höfe und Verstecke und überleben so den Holocaust.
Nach Kriegsende kehrte die Familie in ihre Heimatstadt Ahlen zurück, wo „Menne“ Spiegel einen neuen Pferdehandel aufbaute. Im Jahr 1969 erschienen Marga Spiegels Erinnerungen an das Untertauchen in Buchform unter dem Titel „Retter in der Nacht“. Nach dem Tod ihres Mannes 1982 zog sie nach Münster. Für ihren unermüdlichen Einsatz als Zeitzeugin erhielt sie dann 2010 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland sowie 2013 den Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen. Marga Spiegel starb 2014 im Alter von 101 Jahren und wurde auf dem jüdischen Friedhof in Ahlen neben ihrem Mann beerdigt.
Weitere Infos zur Sonderausstellung gibt es unter www.kult-westmuensterland.de.
Pressekontakt: Leonie Dreier 02861 / 681-2427
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