Meldungsdatum: 23.06.2025

Keine Schmutzwassereinleitung in die Emscher

Bürger*innen hatten Verfärbungen im Fluss beobachtet, die Emschergenossenschaft kann jedoch Entwarnung geben: Es handelt sich um Regen- und Grundwasser

Seit bereits mehr als drei Jahren ist die Emscher vollständig vom Abwasser befreit und wird in den kommenden Jahren Stück für Stück naturnah umgestaltet. Gleichwohl gehen von Zeit zu Zeit mehrere besorgte Anrufe aus dem Oberhausener Ortsteil Holten bei der Emschergenossenschaft ein – einige Anwohner*innen befürchteten, dass weiterhin Schmutzwasser in die Emscher gelangt, da im Bereich westlich des Holtener Bruchs trübe Wassereinleitungen zu beobachten waren. Die Emschergenossenschaft kann jedoch beruhigen und aufklären: Hierbei handelt es sich keineswegs um Schmutzwassereinleitungen, sondern um eine Mischung aus Regen- und Grundwasser aus dem Pumpwerk Oberhausen-Waldteichgraben – und dieses Gemisch hat naturgemäß eine trübe Färbung. Die leicht rotbraune Färbung wird durch Eisenockerbestandteile im Grundwasser hervorgerufen.

Das Pumpwerk Oberhausen-Waldteichgraben war im Zuge des Emscher-Umbaus ebenfalls entflochten worden. Das bedeutet: Die Wasserströme wurden getrennt – während das Schmutzwasser unterirdisch in Richtung der Kläranlage Emscher-Mündung in Dinslaken (unweit der Oberhausener Stadtgrenze) transportiert wird, werden die Regenwassermengen zunächst über Fremdkanäle zum Pumpwerk der Emschergenossenschaft befördert und anschließend in die Emscher eingeleitet.

Da die oftmals mehrere Jahrzehnte alten Kanäle Undichtigkeiten aufweisen, nehmen sie auch Grundwasser auf und führen dieses gemeinsam mit dem Regenwasser ab. Das Grundwasser hat aufgrund von Eisenockerbestandteilen eine naturgemäß trübe Färbung – dieser Effekt verstärkt sich, sobald das Regen- und Grundwassergemisch in die mittlerweile klare Emscher fließt. Da die Einleitung nicht permanent erfolgt, sondern immer nur schwallweise, kommt es zu einer weiteren Verstärkung des Verfärbungseffektes.

Schädlich ist die Einleitung nicht, eine Geruchsauswirkung wie einst zu Zeiten der „Köttelbecke“ gibt es ebenfalls nicht. Ein dauerhafter Zustand soll dies aber dennoch nicht bleiben, denn die Emschergenossenschaft arbeitet bereits an einer nachhaltigen Lösung. Der Wasserwirtschaftsverband hat eine vorhandene, jedoch in die Jahre gekommene Grundwasser-Drainage übernommen und wird diese erneuern. Nach dieser Sanierung würde das Grundwasser über die Drainage abgeführt und über ein Pumpwerk in die Emscher geleitet. Da diese Einleitung künftig kontinuierlich – und nicht schwallweise – vorgenommen wird, kommt es dann auch nicht mehr zu dem verstärkten Verfärbungseffekt.

Über den weiteren Verlauf dieser Baumaßnahme wird die Emschergenossenschaft informieren.

Die Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden über 130 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de


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Einleitung Pumpwerk Oberhausen-Waldteichgraben

©  Ilias Abawi
Einleitung Pumpwerk Oberhausen-Waldteichgraben

Die Einleitung aus dem Pumpwerk Oberhausen-Waldteichgraben in die Emscher erfolgt unterhalb des Holtener Bruchs in Oberhausen. Aufgrund der Eisenockerbestandteile im Grundwasser ist das Wasser leicht rotbraun gefärbt. Eine Verschmutzung liegt jedoch nicht vor.