Meldungsdatum: 24.06.2025
Mit der Verleihung des Ehrengrab-Status übernimmt die Stadt Hanau ab sofort die Pflege und Unterhaltung der Grabstätte auf eigene Kosten. Grundlage des jüngsten Magistratsbeschlusses ist die städtische Richtlinie zur Anerkennung von Ehrengräbern. „Sein Werk und Wirken haben weit über Hanau hinaus Anerkennung gefunden – mit der Auszeichnung seiner Grabstätte möchten wir sein Lebenswerk ehren und bewahren“, begründet der Oberbürgermeister die Entscheidung der Stadt.
„Reinhold Ewald war nicht nur Künstler, sondern auch Pädagoge und prägende Persönlichkeit der Hanauer Zeichenakademie. Gerade in schwierigen Zeiten bewahrte er seine künstlerische Integrität und blieb offen für neue Ausdrucksformen“, ergänzt Stadträtin Isabelle Hemsley. „Es ist ein würdiges Zeichen, seine letzte Ruhestätte nun unter besonderen Schutz zu stellen.“
Reinhold Ewald (1890–1974) absolvierte zunächst eine Lehre als Dekorationsmaler, bevor er an der Hanauer Zeichenakademie und später an der Kunstgewerbeschule in Berlin studierte. Als Kriegsmaler im Ersten Weltkrieg und später als Dozent an der Zeichenakademie prägte er Generationen von Kunstschaffenden. Die Nationalsozialisten entließen den Kunstpädagogen aus der Zeichenakademie – 1937 entfernten sie seine Werke aus öffentlichen Sammlungen. 1945 kehrte er schließlich nach Hanau zurück.
Ewald war bestrebt, sich keiner künstlerischen Strömung vollständig zu unterwerfen und bewegte sich zwischen Expressionismus, Neuer Sachlichkeit und Expressivem Realismus. Zu seinen bedeutendsten Werken zählen das Wandgemälde im Schloss Philippsruhe, die „Dettinger Passion“ in Karlstein sowie zahlreiche Porträts und Landschaften. Auch nach dem Zweiten Weltkrieg blieb er Hanau verbunden – über zwei Jahrzehnte lebte und arbeitete er in der Burgruine Wilhelmsbad. Seine Werke sind heute unter anderem im Schloss Philippsruhe, im Hessischen Landesmuseum Darmstadt und im Städel in Frankfurt zu sehen. Mehrere große Ausstellungen würdigten sein Lebenswerk – darunter die 2015/2016 sowohl im Museum Giersch der Goethe-Universität Frankfurt als auch im Historischen Museum Hanau gezeigte „Expressiv. Experimentell. Eigenwillig. Reinhold Ewald 1890-1974“.
Mit der Umwandlung seiner Grabstätte in ein Ehrengrab stellt die Stadt Hanau sicher, dass das Andenken an Reinhold Ewald dauerhaft erhalten bleibe, so der Oberbürgermeister abschließend.
Pressekontakt: Julia Oppenländer, E-Mail: oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
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