Meldungsdatum: 30.06.2025
(pen) Besonders schnell im Arbeitsmarkt Fuß fassen – dies will das Jobcenter EN Geflüchteten und Zugewanderten mit Job-Berufssprachkursen möglich machen. Auf dem Lehrplan steht dabei die Kommunikation, auf die es bei der jeweiligen Tätigkeit besonders ankommt. Eine der Teilnehmerinnen ist die Ukrainerin Tetiana Nakonechna, sie strebt eine Vollzeitstelle in der Schwelmer Shangrila Funsport & Freizeitarena an.
„Es reicht noch nicht.“ Tetiana Nakonechna hebt bedauernd ihre Schultern. Die nächsten Sätze sagt sie auf Russisch, ihre Chefin Anna Filimonova dolmetscht. „Es ist mir unangenehm, dass ich noch nicht so gut Deutsch spreche. Ich werde mich erst dann richtig wohlfühlen in Deutschland, wenn ich mich in jeder Situation gut verständigen kann.“
Als Nakonechna 2022 mit ihren beiden damals 8 und 13 Jahre alten Söhnen aus Luzk in der nordwestlichen Ukraine floh, war sie nicht darauf eingestellt, langfristig in Deutschland zu bleiben. „Ich dachte, wir würden schnell wieder nach Hause gehen können“, sagt die heute 43-Jährige. Doch der Krieg dauerte und dauert noch immer an. „Also musste ich dafür sorgen, dass es meinen Söhnen hier gut geht, dass sie eine Chance haben, in Deutschland, in Schwelm und an ihren Schulen richtig anzukommen.“
Parallel suchte sich die Ukrainerin selbstständig Arbeit, fand 2023 über gemeinsame Bekannte einen Minijob als Küchenhilfe im Shangrila. Alles andere musste erst einmal warten. So startete sie erst zwei Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland mit einem Integrationskurs für Geflüchtete, den sie mit Sprachniveau A2 abschloss.
„Frau Nakonechna würde gern mehr arbeiten“, weiß Britta Beckmann, Integrationscoach beim Jobcenter EN. „Damit sie künftig zusätzliche Aufgaben übernehmen kann, habe ich ihr angeboten, an einem Job-Berufssprachkurs im Bereich Hotel und Gastronomie teilzunehmen. Und sie war direkt begeistert.“
Seit März loggt Nakonechna sich zweimal wöchentlich für zweieinhalb Stunden in den Online-Sprachkurs ein, gemeinsam mit vier weiteren Teilnehmenden. Nachgestellt werden dann ganz konkrete Situationen, die in der Hotel- und Gastronomie-Branche an der Tagesordnung sind.
„Wir üben zum Beispiel Gespräche mit Kunden, als Hausaufgaben lernen wir Vokabeln“, berichtet die zweifache Mutter. Sie ist hoch motiviert, hängt sich rein. „Es läuft richtig gut. Hätte ich diese zwei Lehrerinnen auch schon im Integrationskurs gehabt, dann würde ich jetzt schon ganz anders Deutsch sprechen.“
Auch Chefin Filimonova freut sich über die Fortschritte ihrer Mitarbeiterin. „So viel Power wie Tetiana hat längst nicht jede. Sie ist einsatzbereit für alles und es passt auch zwischenmenschlich“, lobt sie. Im Moment spreche Nakonechna mit ihr und anderen Mitarbeitenden mit russischen oder ukrainischen Wurzeln noch viel in ihrer Muttersprache, aber sie traue sich auch immer mehr Deutsch zu sprechen. „Wenn das noch etwas besser klappt, kann sie hier sehr gerne Vollzeit arbeiten.“
Genau das ist jetzt Nakonechnas Ziel. „Die Kinder sind angekommen, ich fühle mich hier auf der Arbeit sehr wohl. Es hat alles Perspektive“, sagt sie. „Vor einem Jahr noch hätte ich ohne zu zögern die Koffer gepackt, wenn der Krieg plötzlich geendet hätte. Jetzt bin ich mir da gar nicht mehr sicher.“
Stichwort Job-Berufssprachkurse
Um Betriebe und Beschäftigte dabei zu unterstützen den Job-Turbo der Bundesregierung umzusetzen, gibt es die Job-Berufssprachkurse - Job-BSK –seit 2024 deutschlandweit, Ziel des Job-Turbos ist die beschleunigte Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten. Die Job-BSK ergänzen damit die bisherigen Berufssprachkurse um eine Kursart mit einer kurzen Laufzeit, die zu flexiblen Zeiten berufsbegleitend angeboten werden kann. Die Inhalte sind eng mit den Arbeitgebenden abgestimmt und so zugeschnitten, dass die Teilnehmenden dadurch sehr schnell im Job profitieren.
Pressekontakt: Franziska Horsch
Noch ist Tetiana Nakonechna im Shangrila hauptsächlich in der Küche und bei der Dekoration für Feiern eingesetzt, bald kann sie weitere Aufgaben übernehmen. // UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis
Mit vollem Einsatz und Liebe zum Detail dabei: Tetiana Nakonechna bei ihrer Arbeit im Shangrila. // UvK // Ennepe-Ruhr-Kreis
Ennepe-Ruhr-Kreis
Pressestelle:
Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Franziska Horsch, Lisa Radtke, Kira Scheven
Hauptstr. 92 - 58332 Schwelm
Telefon: 2336/93 2062, 02336/93 2064, 02336/93 2063 02336/93 2066
Mail: pressestelle@en-kreis.de
Internet: www.en-kreis.de,
App: Ennepe-Ruhr-Kreis
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Ennepe-Ruhr-Kreis" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.