Meldungsdatum: 02.07.2025

Schutz für die Bevölkerung: Münster wird krisenfester

Rat beschließt Katastrophenschutzbedarfsplan

Münster (SMS) Die Stadt plant, den Schutz und die Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung in Münster zu verstärken und hat dafür einen umfassenden Vorschlag vorgelegt. Der erstmalig von der Stadt aufgestellte Katastrophenschutzbedarfsplan definiert strategische Ziele sowie Maßnahmen, um die kommunalen Aufgaben im Zivil- und Katastrophenschutz zu erfüllen. Dabei fußt der Plan auf fünf Leitszenarien: Blackout, Austritt chemischer Gefahrstoffe, Extremwetterereignisse, Pandemie und Cyberangriffe. 

Die systematische Risikoanalyse und die daraus abgeleiteten Konsequenzen wurden am 2. Juli durch den Rat beschlossen.

Stadt stärkt Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung

Der neue Katastrophenschutzbedarfsplan zeigt zahlreiche Handlungsfelder auf, wie die vorhandene Vorsorge ausgebaut werden muss, um auf die Risiken vorbereitet zu sein. Die Stärkung der Selbsthilfefähigkeit der Bevölkerung ist hier ein zentraler Schlüssel. Denn im Schadensfall ist es von großer Bedeutung, dass Bürgerinnen und Bürger in der Lage sind, angemessen zu reagieren und sich selbst zu schützen.

Konzepte zur Warnung und Information der Bevölkerung gehören genauso dazu wie die Sicherstellung zentraler Dienstleistungen der Stadtverwaltung, der Betrieb von Notrufmeldestellen und die Einrichtung von Bürgeranlaufstellen sowie die Vorsorge zur Betreuung von Bevölkerungsteilen. Um das vom nordrhein-westfälischen Innenministerium gesetzte Ziel zu erreichen, im Ernstfall mindestens ein Prozent der Bevölkerung für einen Zeitraum von drei Tagen unterbringen und betreuen zu können, plant die Stadt voraus. So ist es unabdingbar, geeignete Standorte mit einer – mobil oder fest installierten – Notstromversorgung auszustatten.

Neue Stellen für Katastrophen- und Zivilschutz

Ein unabhängiges Sachverständigenbüro hat die vorhandenen Strukturen und Ressourcen sowie mögliche Gefahren und Risiken umfassend analysiert und notwendige Verbesserungen festgestellt, die schrittweise erreicht werden sollen. So gilt es, an verschiedenen Stellen konzeptionelle Festlegungen fortzuentwickeln oder neu aufzustellen. Auf spezifische Szenarien wie Stromausfall, Starkregen, Dürre oder Wald- und Vegetationsbrände ausgerichtete Schutzkonzepte kontinuierlich weiterentwickelt werden. Des Weiteren sollen im Laufe von sechs Jahren zum Aufbau und zur Stärkung der verschiedenen Aufgabenfelder schrittweise 14,7 Stellen mit den Schwerpunkten Katastrophen- und Zivilschutz eingerichtet werden.

Auch die Stadtverwaltung selbst soll krisenfester werden, etwa durch Schaffung von gesicherten Kommunikationswegen und eine verbesserte Abwehr gegen Cyberangriffe.

In einem jährlichen Bericht informiert die Feuerwehr zukünftig über den Umsetzungsstand und die Leistungsfähigkeit des Gefahrenabwehrsystems der Stadt Münster. Um der Aufgabenerweiterung gerecht zu werden, erhält das Amt Feuerwehr den neuen Namen „Amt für Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst“.