Meldungsdatum: 01.07.2025

Stadtlabor.mg: Bürgerinnen und Bürger bauen mit an der Stadt von morgen

Möglichkeiten zur digitalen Bildung und Teilhabe

Eine bunte Mischung von Menschen hat sich am Abend des 24. Juni in der Zentralbibliothek eingefunden. Senioren im Ruhestand sind ebenso dabei wie junge Leute oder eine Familie mit Kindern. Sie alle wollen hier lernen, wie man eine eigene Umweltmessstation baut. Der kostenlose Workshop ist einer von mehreren Programmpunkten, mit denen das neue Stadtlabor.mg an einem Dienstagabend Ende Juni eröffnet wird. Die Einrichtung soll ein zentraler Ort für digitale Bildung sein, aber auch für gemeinsames Forschen und für digitale Teilhabe genutzt werden.

Manche Workshopteilnehmerinnen und -teilnehmer haben Vorkenntnisse, andere nicht. Jeder und jede einzelne erhält eine sogenannte SenseBox, in der sich ein Mikro-Controller befindet, Kabel, Akku und Display sowie verschiedenste Umweltsensoren zur Erfassung von Umweltbelastungen oder Klimadaten. „Damit kann man Temperatur, Luftdruck, Feuchtigkeit, UV-Strahlung oder CO2 messen“, erklärt Workshopleiterin Verena Witte vom Start-up Re:edu, das die SenseBox entwickelt hat.

Und dann legen die Teilnehmenden los, beginnen selbst eine Umweltmessstation aus den vorhandenen Modulen zusammenzubauen und zu programmieren. Eine solche Station lässt sich in der eigenen Umgebung einsetzen. Auf Wunsch sendet sie aber auch Daten auf eine Internetplattform für offene Umweltdaten. Eine Plattform, auf die Planerinnen und Wissenschaftler zurückgreifen können. Das Stadtlabor.mg verbindet Bildungsangebote mit der Möglichkeit, an der Gestaltung des öffentlichen Raums direkt oder indirekt mitzuwirken.

Partizipation als ständiges Element

In den kommenden zwei Jahren soll das Stadtlabor.mg ein Experimentierraum sein, in dem die Mönchengladbacherinnen und Mönchengladbacher ihre Ideen und Anregungen einbringen können. „Partizipation wird so zum ständigen Element“, erklärt Oberbürgermeister Felix Heinrichs. So könne die Kommune herausfinden, was den Menschen wirklich wichtig sei und entsprechende Prioritäten setzen. Das Stadtlabor wird die Räume der Zentralbibliothek an der Hilde-Sherman-Zander-Straße mit ihrem MakerSpace, dem Filmstudio und den Medienarbeitsplätzen nutzen.

Aber auch in den Stadtteilen wird man präsent sein. Dafür gibt es ein eigenes Lastenfahrrad, mit dem das Team in der Stadt unterwegs ist. „So können sich engagierte Menschen überall aktiv einbringen“, sagt Paula Manthey vom Projekt-Team Stadtlabor.mg. Im Rahmen des Labors können Ideen für die Stadt von morgen entwickelt und umgesetzt werden, sowohl im digitalen als auch im analogen Raum. Schließlich wissen die Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt am besten, was sie brauchen und was sie wollen. Sie sehen, was funktioniert und was besser gemacht werden kann. Und sie haben Anregungen, die genau in ihr Lebensumfeld passen.

Stadtlabor.mg ist Teil der Smart City Mönchengladbach

Das Stadtlabor.mg gehört zum Projekt Smart City, das vom Bund gefördert wird. Mönchengladbach ist eine der Pilotkommunen, die die Digitalisierung vorantreiben soll. Nicht als Selbstzweck, sondern stets unter der Maßgabe, dass die Digitalisierungsprojekte einen spürbaren Nutzen für die Bürgerinnen und Bürger bringen – innovativ, übertragbar und schnell umsetzbar. So ist beispielsweise ein digitaler Zwilling der Stadt entstanden, mit dem sich Planungen in 3-D veranschaulichen lassen. Damit kann etwa geprüft werden, welche Folgen die Versiegelung von Flächen bei Starkregenereignissen hat. Oder wie sie sich auf die Hitzeentwicklung auswirken würde.

In Zukunft könnten im Digitalen Zwilling auch die Daten der bürgereigenen Umweltmessstationen ins Spiel kommen, wie sie im Workshop gebaut wurden. Je mehr Menschen sich beteiligen, Messungen durchführen und die Daten bereitstellen, desto umfangreicher und besser ist die Basis, auf der Entscheidungen in der Stadt und für die Menschen der Stadt getroffen werden können.

 


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Stadtlabor 1

©  Theodor Bußmann
Stadtlabor 1

Mit einem Workshop, aber auch mit Vorträgen und einem Pop-Up-Showroom wurde das Stadtlabor.mg offiziell eröffnet. (© Theodor Bußmann)


Stadtlabor 2

©  Theodor Bußmann
Stadtlabor 2

Oberbürgermeister Felix Heinrichs begrüßt die Gäste bei der Eröffnung (© Theodor Bußmann)