Meldungsdatum: 01.07.2025

Rettungsdienst: Kreis mit E-Fahrzeug für Notärzte in Vorreiterrolle

(pen) Mit einer kleinen Blaulichtmeile hat die Kreisverwaltung die Mitglieder des Kreistages über Einsatzfahrzeuge für den Brandschutz und den Rettungsdienst informiert. Im Anschluss an die jüngste Sitzung des Gremiums im Schwelmer Kreishaus präsentierte das Team um Martin Weber, Abteilungsleiter Bevölkerungsschutz, eine Drehleiter, einen Rettungswagen und ein Einsatzfahrzeug für Notärzte.

 

Mit einer Fahrzeuglänge von zehn Metern und dem Rettungskorb, der bis auf eine Höhe von 32 Metern ausgefahren werden kann, stieß die Drehleiter auf das größte Interesse der Kommunalpolitiker. Neben Landrat Olaf Schade nutzten einige Mutige die Chance, stiegen in den Rettungskorb und gingen in luftiger Höhe auf Tuchfühlung mit der fünften Etage des Kreishauses – begleitet von der Information, dass der Kreis durch den Kauf eines Vorführmodells für 730.000 Euro einen deutlich sechsstelligen Betrag weniger ausgeben musste.

 

„Natürlich hat jede Feuerwehr im Ennepe-Ruhr-Kreis eine eigene Drehleiter. Dennoch leisten wir mit unserer Drehleiter einen entscheidenden Beitrag, wenn es darum geht, den Bürgerinnen und Bürgern bei Bränden helfen zu können“, erläuterte Weber. Das Fahrzeug diene zu Ausbildungszwecken und als Reserve für größere Schadenslagen, komme aber insbesondere zum Einsatz, wenn eine städtische Drehleiter ausfalle – egal, ob bei einem unerwarteten Schaden oder einer geplanten Wartung.

 

„Mit anderen Worten“, so Weber an die Adresse der Kommunalpolitiker, „mit Ihrer Entscheidung, für das Fahrzeug Mittel bereitzustellen, haben Sie uns in die Lage versetzt, den Städten kurzfristig Ersatz zur Verfügung stellen zu können. So ist es diesen möglich, das Schutzziel eines zweiten Rettungsweges aufrecht zu erhalten.“ Dies erfolge kostenfrei und erspare den Städten Mietkosten von täglich rund 800 Euro, die auf dem freien Markt zu zahlen wären.

 

Technik, die in medizinischen Notfällen Leben rettet, konnten die Kreistagsmitglieder im Einsatzfahrzeug für Notärzte und im Rettungswagen besichtigen. Präsentiert wurden die Modelle, mit denen die Notärzte und Notfallsanitäter zukünftig unterwegs sein werden.

 

Eine Vorreiterrolle übernimmt der Ennepe-Ruhr-Kreis mit einem der insgesamt 10 bestellten Fahrzeuge für die Notärzte, es ist ein reines E-Modell. „Wir sind nrw-weit einer der ersten Rettungsdienste, die testen, wie gut ein elektrischer Antrieb für den Einsatzbetrieb geeignet ist. Bei einer Reichweite von 330 Kilometern erwarten wir aber keinerlei Einschränkungen für die Verfügbarkeit“, machte Landrat Olaf Schade deutlich. Stationiert werden wird das Fahrzeug am Schwelmer Helios Klinikum, seine Einsatzzeit läuft täglich von 7.30 bis 22.30 Uhr.

 

„Von den Rettungswagen haben wir insgesamt 20 Stück bestellt. Gründe hierfür sind sowohl der Austausch vorhandener Fahrzeuge als auch das Plus an Einsatzmitteln, das wir durch den neuen Rettungsdienstbedarfsplan benötigen“, erläuterte Weber. Das Ausliefern durch den Hersteller erfolgt in Etappen – 7 Fahrzeuge sind schon da, 3 weitere sind für diesen Monat angekündigt, der Rest folgt bis Anfang 2026.

 

Kleiner Einblick in die Ausstattungsmerkmale einer ab dann komplett neuen Flotte: Neben modernster Medizin- und Fahrzeugtechnik verfügen die Fahrzeuge über Klimaanlagen für Fahrer- und Patientenraum, elektrohydrauliche Fahrtragen und elektrisch betriebene Treppentragestühle. „Und natürlich“, so Weber, „sind ab Werk alle notwendigen Komponenten für das Telenotarztsystem vorbereitet.“

 

Stichwort Rendezvous System

 

Wie viele andere setzt auch der Ennepe-Ruhr-Kreis im Rettungsdienst auf ein System, bei dem Rettungswagen und Notarzt getrennt zum selben Einsatzort fahren. Erst dort treffen die beiden Rettungsdienst-Einheiten zusammen – Rendezvous - und kümmern sich gemeinsam um die Patienten.

 

Das System wurde 1964 vom Notarzt Eberhard Gögler, einem Chirurgen des Universitätsklinikums Heidelberg, erdacht und erstmals umgesetzt und steht im Gegensatz zum Kompaktsystem bei dem alle Rettungsdienst-Einheiten in einem Fahrzeug unterwegs sind.


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Fahrzeuge_Blaulicht_Kreistag

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Fahrzeuge_Blaulicht_Kreistag

Übergabe: Landrat Olaf Schade nutzte die Fahrzeugpräsentation vor dem Kreishaus, um Martin Weber symbolisch den Schlüssel für das rein elektrisch betriebene Fahrzeug für den Notarzt zu überreichen. /Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis


Fahrzeuge_Blaulicht_Notarzt

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Fahrzeuge_Blaulicht_Notarzt

Strom im Tank: Mit dem neuen E-Fahrzeug übernimmt der Ennepe-Ruhr-Kreis nrw-weit eine Vorreiterrolle./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis


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Fahrzeuge_Blaulicht_Drehleiter

In luftiger Höhe auf Tuchfühlung mit dem Schwelmer Kreishaus - diese Gelegenheit nutzten einige der Kreistagsmitglieder./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis