Meldungsdatum: 02.07.2025

Violinistin Lisa Batiashvili und Pianist Igor Levit mit dem 10. Kaiser-Otto-Preis geehrt

Festakt im Magdeburger Dom mit rund 600 Gästen

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris hat heute der Violinistin Lisa Batiashvili und dem Pianisten Igor Levit den Kaiser-Otto-Preis 2025 verliehen. Damit wurden erstmals zwei populäre Kulturschaffende für ihr gesellschaftspolitisches Engagement mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet. Der Festakt im Magdeburger Dom, der Grablege Kaiser Ottos des Großen, wurde von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern, hohen Vertretenden aus dem In- und Ausland sowie vielen Gästen aus Politik, Wirtschaft und Kultur begleitet.

 

Die Laudatio auf die beiden Geehrten hielt der Schauspieler und Autor Christian Berkel. Festredner war der frühere Vize-Premierminister und Minister für auswärtige und europäische Angelegenheiten von Luxemburg Jean Asselborn. Darüber hinaus sprachen die französische Botschafterin für Menschenrechte Isabelle Rome, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt Dr. Reiner Haseloff und die Magdeburger Oberbürgermeisterin Simone Borris zu den anwesenden Gästen. Im Rahmen des Festakts trugen sich die fünf Ehrengäste in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.

 

„Mit Entschlossenheit und öffentlicher Präsenz stehen Lisa Batiashvili und Igor Levit für unsere europäischen Werte. Ihren langjährigen Einsatz gegen Krieg und Antisemitismus ehrt die Landeshauptstadt Magdeburg mit dem Kaiser-Otto-Preis 2025“, würdigte Oberbürgermeisterin Simone Borris die beiden Preisträger. „Ihr Handeln und ihre mutige Sprache in der Musik sind auf das Engste mit unseren gemeinsamen europäischen Werten, für die der Kaiser-Otto-Preis symbolisch steht, verbunden.“

 

Lisa Batiashvili, die aus Georgien stammende Violinistin, hat sich seit Ausbruch des Krieges in der Ukraine immer wieder klar und deutlich gegen den russischen Angriffskrieg positioniert, Benefizkonzerte organisiert und Spenden gesammelt, um ukrainische Musikerinnen und Musiker so gut wie möglich zu unterstützen.

 

Igor Levit, der Ausnahmepianist und Professor für Klavier an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, widmet sich intensiv dem Thema Antisemitismus und setzt sich gegen die Ausgrenzung Geflüchteter ein – wenn es sein muss laut und unkonventionell, aber in jedem Fall direkt und unmissverständlich.

 

Mit ihrem herausragenden Engagement reihen sich die beiden Geehrten in den Reigen der bisherigen Preistragenden ein. Mit dem Kaiser-Otto-Preis erinnert die Stadt an die Verdienste Ottos des Großen und ehrt Persönlichkeiten bzw. Institutionen, die sich um die Förderung des europäischen Gedankens verdient gemacht haben und sich für Dialog, Frieden und Verständigung einsetzen.

 

Aus Anlass der 10. Preisverleihung und des 20. Geburtstags des renommierten Preises verständigte sich das Preiskomitee der Kulturstiftung Kaiser Otto erstmals darauf, zwei Persönlichkeiten für den bedeutendsten Preis der Landeshauptstadt Magdeburg zu ernennen.

 

 

Der Kaiser-Otto-Preis

Mit dem Kaiser-Otto-Preis werden in der Regel alle zwei Jahre international bedeutende Persönlichkeiten oder juristische Personen gewürdigt, die sich in besonderer Weise um die europäische Verständigung verdient gemacht haben, die sich in Wort und Tat für freiheitliche Werte, Frieden, Toleranz und Demokratie einsetzen und dazu beitragen, den europäischen Einigungsprozess zu befördern und zu vertiefen.

 

Die Preisträger erhalten eine repräsentative Urkunde und eine Bronzemedaille. Die Medaille zeigt auf der Vorderseite das Relief des Preisträgers, die Rückseite trägt die Inschrift „Kaiser-Otto-Preis der Stadt Magdeburg“ und ein Herrschermonogramm Kaiser Ottos I. Gestaltet wird die Medaille vom Halleschen Bildhauer Prof. Bernd Göbel. Die Auszeichnung ist ein individuell gestalteter, nicht dotierter Ehrenpreis.

 

Die Ottostadt erinnert mit der Vergabe des Preises nachdrücklich an den bedeutenden sächsischen Ottonen-Herrscher Kaiser Otto I., auch Otto der Große genannt. Durch kluge Weltpolitik und Diplomatie formierte er im 10. Jahrhundert von Magdeburg aus ein riesiges Herrschaftsgebiet, das den Menschen schließlich Frieden und Wohlstand brachte. Magdeburg wurde zu einem führenden Herrschaftszentrum, das sich in seiner Bedeutung mit Städten wie Aachen, Rom und Konstantinopel messen konnte.

 

 

Bisherige Preisträgerinnen und Preisträger

 

 

Historie des Kaiser-Otto-Preises

Mitte der 1990er Jahre, nach dem Ende des Kalten Krieges und der Wiedervereinigung Deutschlands, hegte der Magdeburger Stadtrat erste Bestrebungen, einen Preis auszuloben, der an den größten Förderer der Stadt Magdeburg und Wegbereiter des heutigen Europas – Kaiser Otto I. – erinnert.

 

Die Europaratsausstellung „Otto der Große, Magdeburg und Europa“ im Jahr 2001, die europaweit Resonanz fand, bestätigte die enorme Zugkraft, die noch heute von Kaiser Otto dem Großen ausgeht. Sie war Ausgangspunkt für die 2003 gegründete Kulturstiftung Kaiser Otto, die unter anderem alle zwei Jahre den Kaiser-Otto-Preis auslobt. Stifterinnen sind zu jeweils gleichen Teilen die Landeshauptstadt Magdeburg und die Sparkasse MagdeBurg.

 

 

Mit dem Kaiser-Otto-Preis wurde ein Preis geschaffen, der sowohl die historische Perspektive als auch Magdeburgs heutiges Selbstverständnis widerspiegelt. Von Magdeburg aus wurde europäische Geschichte geschrieben und es gingen Impulse aus, die die Anfänge des Europas von heute begründeten. Im Zuge ihrer über 1.200-jährigen Geschichte hat die Ottostadt schon viele Blütezeiten und Niedergänge erlebt. Heute ist Magdeburg die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt und eine überaus lebenswerte, moderne, international ausgerichtete Stadt sowie attraktiver Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort im Herzen Deutschlands und in der Mitte Europas.

 

 

Hintergrund zur Kulturstiftung Kaiser Otto

Das Kuratorium der Kulturstiftung Kaiser Otto bestimmt gemeinsam mit dem Stiftungsvorstand und weiteren berufenen Persönlichkeiten aus Kunst, Kultur, Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und Wissenschaft alle zwei Jahre den Preisträger oder die Preisträgerin des Kaiser-Otto-Preises.

 

Ein zentrales Vorhaben der Stiftung ist es, den Kaiser-Otto-Preis als einen der bedeutendsten Preise für europäisches Engagement und damit auch die Landeshauptstadt Magdeburg überregional und international noch bekannter zu machen. Das grundsätzliche Ziel der Stiftung ist es, die Bildende und Darstellende Kunst, Musik, Literatur, Theater sowie das studentische Leben der Landeshauptstadt zu fördern und die Arbeit der Magdeburger Museen zu unterstützen.

 

Um die Stadtgesellschaft noch stärker am Ereignis der Kaiser-Otto-Preisverleihung teilhaben zu lassen, initiierte die Kulturstiftung Kaiser Otto einige bürgernahe Veranstaltungen als Rahmenprogramm. So fand im Vorfeld der Preisverleihung unter anderem ein Kunstprojekt der Magdeburger Jugendkunstschule statt, dessen Ergebnisse und künstlerischen Werke derzeit im Dom ausgestellt sind. Unter dem Motto „Otto I. als Weltgestalter“ entstanden dabei zahlreiche Exponate, die noch bis zum 1. August zu den regulären Öffnungszeiten des Doms besichtigt werden können.

 

 

Weitere Informationen zur Arbeit der Kulturstiftung Kaiser Otto sind im Internet unter www.kulturstiftung-kaiser-otto.de verfügbar.

 

 

Weitere Informationen für Medienvertretende

Die Landeshauptstadt Magdeburg hat für Medienvertretende einen geschützten Bereich mit weiteren Informationen eingerichtet. Dort finden Sie die Festschrift zur Preisverleihung, Porträts der Geehrten sowie Informationen zum Kaiser-Otto-Preis und zur Stiftung Kaiser Otto. Nach der Preisverleihung werden dort ebenfalls Fotos der Veranstaltung, die Pressemitteilung sowie einige der Reden zur Verfügung gestellt.

 

Die Zugangsadresse lautet: https://www.magdeburg.de/KOP2025intern

Nutzername: kop-magdeburg, Passwort: KoP-2025


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Gruppenbild Verleihung Kaiser-Otto-Preis 2025

©  Landeshauptstadt Magdeburg, Romy Buhr
Gruppenbild Verleihung Kaiser-Otto-Preis 2025

v.l.n.r. Dr. Reiner Haseloff, Christian Berkel, Igor Levit, Lisa Batiashvili, Jean Asselborn, Isabelle Rome, Simone Borris