Meldungsdatum: 02.07.2025

Offiziell: Das Schwelmer Kreishaus ist ein Baudenkmal

(pen) „Denkmal“ – als solches weist eine Plakette jetzt das Schwelmer Kreishaus aus. Für den Sitz der Kreisverwaltung gilt damit zukünftig offiziell: Es besteht ein öffentliches Interesse an Erhalt und Nutzung des Gebäudes.

 

Den Bescheid über die Eintragung in die Denkmalliste hatte der Kreis Anfang Juni erhalten. Als untere Denkmalschutzbehörde hatte die Stadt Schwelm entschieden, mehrere Bereiche als Baudenkmal zu bewerten.

 

Für den Verwaltungstrakt nennt der Bescheid unter anderem die äußere Gebäudehülle, die Geschossaufteilung sowie die Treppenanlagen in ihrer Gestaltung und Lage. Auch die Büros von Landrat und Kreisdirektor sowie die Sitzungsräume und das Foyer des parlamentarischen Traktes wurden – inklusive der künstlerischen Gestaltung - als zeitgeschichtlich erhaltenswert eingestuft.

 

Dem in den Außenanlagen gärtnerisch genutzten Freiraum wird bescheinigt, das Kreishaus stadtbildprägend herauszustellen. Die Außenanlagen aus Sichtbeton mit Parkdecks, Fahrtflächen und Stützmauern seien aufgrund ihrer Funktionen – Statik, Erschließung – erhaltenswert. Als Kunst am Bau fanden die „Stadtikonografie“ von Otto Hajek und die Betonskulptur „Station der Entfaltung“ von Anselm Tresse Eingang in die Denkmalliste.

 

„Die Gründe, das Kreishaus als Denkmal zu bewerten, sind ebenso vielfältig wie nachvollziehbar. Was hier vor mehr als 50 Jahren errichtet wurde, setzte und setzt wichtige Akzente in den Bereichen Stadt- und Kunstgeschichte, Gesellschaftspolitik, Architekturhistorie und Wissenschaft“, machte Landrat Olaf Schade beim Anbringen der Plakette deutlich.

 

In Anwesenheit zahlreicher Mitglieder des Kreistages betonte er zudem: „Die Größe und Abgesetztheit des parlamentarischen Traktes sowie der repräsentative Kreistagssitzungssaal dokumentieren zudem eindrucksvoll, Demokratie muss uns etwas wert sein. Auch hierfür haben alle seinerzeit Beteiligten ein klares Zeichen gesetzt. Derzeit ist dies wieder aktueller denn je.“

 

Aus Sicht der Verantwortlichen im Schwelmer Kreishaus wird der Eintrag in die Denkmalliste dem notwendigen Sanieren des Gebäudes nicht im Weg stehen. Hier gelte es die Ergebnisse der geplanten Probearbeiten in der dritten Etage abzuwarten und anschließend das Gespräch mit den Denkmalfachleuten der Schwelmer Stadtverwaltung zu suchen.

 

Stichwort Schwelmer Kreishaus

 

Der Hauptsitz der Kreisverwaltung des Ennepe-Ruhr-Kreises wurde zwischen 1969 und 1972 im Schwelmer Stadtzentrum errichtet. Das Gebäude bietet auf rund 28.000 Quadratmetern Platz für über 350 Büros und Sitzungsräume sowie für Untersuchungsräume des Gesundheitsamtes und die die Leitstelle der Feuerwehr und des Rettungsdienstes.

 

Die Architektur des Kreishauses polarisiert seit der Fertigstellung. Während es von einigen als „Beton-Schönheit“ geschätzt wird und Anhänger der „Brutalismus Architektur“ am Kreishaus kaum vorbeikommen, empfinden andere es als wenig ansprechend. Besonders auffällig sind die farbigen Betonskulpturen des Künstlers Otto Herbert Hajek auf dem Vorplatz sowie im parlamentarischen Trakt.


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Landrat Olaf Schade montiert - beobachtet von Klaus Baumann, Vorsitzender des Ausschusses für Bauen - die Denkmal-Plakette am Haupteingang des Schwelmer Kreishauses./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis


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Direkt am Haupteingang des Kreishauses ist der Denkmalstatus des Gebäudes für alle Besucher erkennbar. Landrat Olaf Schade sowie Klaus Baumann und Marcel Gießwein als Vorsitzender bzw. stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Bauen zählten nach der Montage zu den ersten Betrachtern./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis