Meldungsdatum: 03.07.2025
Mit Konrad Adenauer fing alles an. Bei einem Empfang des Rates trug sich der damalige Bundeskanzler am 30. Juli 1953 ins „Goldene Buch“ der Stadt Mönchengladbach ein. Schnörkellos „Adenauer“ steht in dem Leder gebundenen und etwa zehn Kilogramm schweren Buch geschrieben, das der damalige Oberbürgermeister Dr. Wilhelm Finger, anlegte. Ältere Exemplare des Goldenen Buches waren im Zweiten Weltkrieg zerstört worden oder sind verschollen. Seitdem haben sich zahlreiche hohe Gäste aus der ganzen Welt in das Buch eingetragen, dessen Ledereinband das alte Wappen der Stadt Mönchengladbach mit dem heiligen Vitus und Löwen ziert. Der aktuellste Eintrag stammt von Ministerpräsident Hendrik Wüst, der sich im Februar 2025 anlässlich des Festaktes zu 50 Jahren kommunaler Neugliederung in das Goldene Buch eintrug.
Das Goldene Buch mit bisher knapp 400 Seiten, das in der Regel in einem Tresor verwahrt wird und nur zu wichtigen Anlässen das Tageslicht erblickt, kann ab sofort bequem im Internet durchstöbert werden. Denn die Stadt hat es aufwändig digitalisiert und als Blätterdokument auf die städtische Webseite geladen. Zu finden ist es unter der Adresse https://stadt.mg/goldenesbuch.
Offizielle Premiere für die digitale Version ist das Abteibergfest am Sonntag, 6. Juli, von 11 bis 16 Uhr im und rund um das Rathaus Abtei.
Zu den Personen, die sich über die Jahre in das Goldene Buch eingetragen haben, zählen Kirchenvertreter wie Weihbischof Friedrich Hünermann, der 1958 seiner Unterschrift noch den Zusatz beifügte: „Gott schütze und segne auf die Fürbitte des Heiligen Vitus, des Patrons von Stadt und Münster, die Stadt Mönchengladbach“. Im selben Jahr noch folgte der Bischof von Keta, West Afrika, Antonius Konings. Andere Kirchenoberhäupter folgten: Johannes Pohlschneider, Bischof von Aachen (1959), Michael Ntuyahaga, Bischof von Usumbura/Urundi (West-Afrika, 1960) sowie Karl Lehmann als Preisträger der Goldenen Blume 1995, damals noch in seiner Eigenschaft als Bischof von Mainz.
Verewigt haben sich auch Politiker wie die Bundespräsidenten Carstens und Scheel, die Bundeskanzler Kiesinger und Kohl sowie die Ministerpräsidenten Meyers, Kühn, Rau und Clement.
Zu den eindrucksvollsten Eintragungen zählt die von Hans Jonas bei seinem Besuch anlässlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels 1987. „Tief bewegt vom Empfang durch meine Vaterstadt. 54 Jahre nach meiner Auswanderung – eine unerwartet festliche Wiederkehr“. Zwei Jahre später trug er sich erneut ins „Goldene Buch“ ein – diesmal aus Anlass der Verleihung des Ehrenbürgerrechts der Stadt Mönchengladbach.
„Seine Durchlaucht“ Prinz Philipp von Liechtenstein gab sich ebenfalls die Ehre wie „Ihre Königliche Hoheit, Katherine Herzogin von Kent, „His Royal Highness“, Prinz Philip, Duke of Edinburgh, und sein Sohn Charles, der Mönchengladbach 1994 noch als Price of Wales besuchte.
Auch die Reihe der Benediktpreisträger*innen sowie der Preisträger*innen der Goldenen Blume von Prinz Bernhard der Niederlande über Hannelore „Loki“ Schmidt oder Gräfin Sonja Bernadotte bis zu Jean-Claude Junker, Peter Maffay, Dunja Hayali, Reinhold Ewald, Gunter Demnig, Königin Silvia von Schweden und zuletzt Bundespräsident a.D. Joachim Gauck haben sich im Goldenen Buch verewigt.
Dazu kommen zahlreiche Nobelpreisträger wie Lech Walesa, Shimon Peres, José Manuel Barroso, Kofi Annan, Michail Gorbatschow, oder der Dalai Lama, der Mönchengladbach 2008 besuchte.
Auch Künstler wie Sigmar Polke und Heinz Mack, dem 2009 der Ehrenring der Stadt verliehen wurde, finden sich mit ihren Autogrammen im Goldenen Buch. Die wohl originellste und künstlerischste Eintragung stamm von Komponist Paul Hindemith, der gleich eine komplette Notenzeile aufs Papier bannte.
Erfolgreiche Sportler*innen der Vitusstadt, wie Boxweltmeisterin Ina Menzer, Fatmire Bajramay, Fußballweltmeisterin 2007, die Hockey-Nationalmannschaft, die 2006 den Weltmeistertitel in Mönchengladbach holte, Mats und Tom Grambusch, Christoph Kramer und nicht zuletzt Ehrenringträger Jupp Heynckes dürfen im Goldenen Buch nicht fehlen.
Diese Geschichte wird hoffentlich weitergeschrieben. Denn noch ist viel Platz im Goldenen Buch: Die Eintragungen seit 1953 füllen erst knapp die Hälfte der Seiten.
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