Meldungsdatum: 04.07.2025
Was haben ein Brettspiel-Klassiker, eine 10. Klasse und die Zukunft der Stadt Mönchengladbach miteinander zu tun? Eine ganze Menge, zumindest dann, wenn man sich auf das Projekt ‚Demokratiespiele‘ einlässt, das noch kurz vor den Sommerferien am Hugo-Junkers-Gymnasium Station machte.
Im Rahmen des Politikunterrichtes verlief der Vormittag für die Hugoianer äußerst unterhaltsam und kam mitten aus dem Leben, denn während des Projekttages ‚Demokratiespiele‘ am Hugo-Junkers-Gymnasium wurde deutlich, wie viel Potenzial in einem legendären Brettspiel-Liebling stecken kann. Schon mit dem ersten Würfelwurf stellte sich nämlich die Frage, was Straßenbau, Rohstoffhandel und strategische Entscheidungen mit Politik und konkret mit unserem Zusammenleben in der Vitus-Stadt zu tun haben? In der 10a des ‚Hugos‘ entwickelten sich aus dem Spielklassiker ‚Die Siedler von Catan‘, der in diesem Jahr 30 Jahre alt wird, während und vor allem nach dem Spiel intensive Diskussionen über Gerechtigkeit, Regeln und Verantwortung.
Julian und Marvin Kamphausen, Projektkoordinatoren der Deutschen Nationalstiftung, die den Projekttag leiteten, begleiten seit vielen Jahren europäische Jugendbegegnungen. Mit ihrem neuen Angebot ‚Demokratiespiele‘, das vom Alumniverein der SchulBrücken e.V. gemeinsam mit der Vespasian-Gesellschaft entwickelt wurde, möchten sie nun auch vor Ort politische Bildung niedrigschwellig ermöglichen – etwa an Schulen oder in Jugendzentren.
„Ob Ressourcenknappheit, faire Startbedingungen oder Protektionismus – im Spiel Catan steckt eine ganze Menge Politik“, erklärt Julian Kamphausen. Die Jugendlichen seien sofort eingestiegen, es brauche keinerlei Vorerfahrung. „Es geht darum, Parallelen zur Wirklichkeit zu entdecken und ins Gespräch zu kommen.“ In der anschließenden Reflexion stellten sich die Schüler schließlich eine zentrale Frage: Was können wir am ‚Spielbrett der Stadt Mönchengladbach‘ tun, damit unser Zusammenleben gelingt – gerade mit Blick auf die Kommunalwahl 2025?
Ursprünglich war das Projekt mit Blick auf die Bundestagswahl entwickelt worden, doch durch die vorgezogenen Neuwahlen musste umgeplant werden. „Im Grunde sollte politische Bildung aber nicht an Wahltermine gebunden sein – das hören wir auch immer wieder von den Lehrern, mit denen wir zusammenarbeiten“, so Kamphausen.
„Zumal die Parallelen zur Realität frappierend sind“, findet auch Marvin Kamphausen. Er setzt auf das ‚peer-to-peer-Prinzip‘: Junge Erwachsene bereiten andere junge Menschen darauf vor, selbst aktiv zu werden – als Gesprächspartner, Vermittler, Demokratieförderer. „Catan“, so sieht er es, „ist ein Türöffner. Wenn wir über Gerechtigkeit, Regeln und Verantwortung sprechen, ist der Weg zu politischen Fragen plötzlich ganz kurz“.
Auch Reinhard Bitter, Lehrer an dem international ausgerichteten und liberalen Traditionsgymnasium, war tief beeindruckt von der Leidenschaft seiner Schüler: „Es bereitet mir große Freude zu sehen, wie durch den Vergleich zwischen Spiel und Wirklichkeit intensive Diskussionen entstehen, die das politische Bewusstsein junger Demokraten stärken.“
Möglich gemacht wurde das Projekt durch eine großzügige Förderung in Höhe von 2.000 Euro aus der PS-Lotterie der Stadtsparkasse Mönchengladbach, die den innovativen Ansatz des Projektes schätzt. Filialleiter Boris Schroeren besuchte das Projekt am Hugo-Junkers-Gymnasium – und war von der schönen Atmosphäre und positiven Energie so angetan, dass er sich kurzerhand selbst mit an den Spieltisch setzte und anschließend begeistert Bilanz zog: „Das ist ein Engagement aller Beteiligten, das ich richtig gut finde – und wenn Jugendliche so engagiert über Politik diskutieren, ist das genau die Art von Bildungsarbeit, die wir gerne fördern".
Schulen, Lehrkräfte und Einrichtungen, die Interesse an einem ‚Demokratiespiel‘-Projekttag haben, können sich über die Website oder den Instagram-Kanal des Alumnivereins der SchulBrücken e. V. informieren und mit Blick auf die Kommunalwahl 2025 in Nordrhein-Westfalen eine Durchführung beantragen.
Der Alumniverein der SchulBrücken mit Sitz in Mönchengladbach wurde 2016 von ehemaligen Teilnehmern der europäischen Jugendbegegnung ‚SchulBrücken‘ gegründet. Seit 2001 haben mehr als 5.000 junge Europäer an dem Projekt teilgenommen.
Kontakt zum Alumniverein der SchulBrücken e. V.: https://alumniverein.eu/
Der Filialleiter der Stadtsparkasse Geneicken Boris Schroeren, die Referenten Julian und Marvin Kamphausen und Lehrer Reinhard Bitter (v. l. n. r.) bei der Übergabe der Spende zur Finanzierung der ‚Demokratiespiele‘-Projekttage am Hugo-Junkers-Gymnasium.©Ralf Thillmann
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