Nr. 272 Kreis Steinfurt, 16. Juli 2025
Kreis Steinfurt. Mitbestimmen, mitverdienen, mitgestalten – mehrere tausend Bürgerinnen und Bürger im Kreis Steinfurt sind an „ihren“ Bürgerwindparks beteiligt. Die gesellschaftliche Akzeptanz für diese Form der Windenergienutzung ist daher hoch. Doch was leisten Bürgerwindprojekte darüber hinaus für die Region? Die regionale Wertschöpfung – also der wirtschaftliche Mehrwert vor Ort – wird in der öffentlichen Debatte oft nur am Rande erwähnt. Vielen ist sie bislang kaum bekannt.
Regionale Wertschöpfung entsteht dann, wenn Produkte oder Dienstleistungen direkt in der Region erbracht werden. Die dafür eingesetzten Ausgaben verbleiben weitgehend vor Ort – mit positiven Effekten für Einkommen, Beschäftigung und lokale Wirtschaftskreisläufe. Ein anschauliches Beispiel ist ein Bauernhof, der seine Produkte regional erzeugt, verarbeitet und direkt im Hofladen verkauft. Die Wertschöpfung bleibt in der Region, statt durch Zwischenhandel oder lange Lieferketten zu versickern.
Ganz ähnlich funktioniert es bei Bürgerwindparks: Auch hier verbleibt ein Großteil der erwirtschafteten Erträge in der Region – und es entstehen sogar neue Quellen der Wertschöpfung. Die Vorteile liegen auf der Hand, weil regionale Wertschöpfung auf vielen Ebenen entsteht:
Um die wirtschaftlichen Effekte eines Windparks zu ermitteln und transparent darzustellen, hat der Verein energieland2050 auf Anregung der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister im Kreis Steinfurt einen Wertschöpfungsrechner entwickelt. Dieser ist unter www.energieland2050.de/wertschoepfungsrechner online verfügbar.
Die Zahlen sprechen für sich: Ein Windrad erzielt über eine Laufzeit von 20 Jahren eine Gesamtwertschöpfung von etwa 24 Millionen Euro. Bei einem extern projektierten Windpark verbleiben davon nur rund zwei Millionen Euro (acht Prozent) in der Region. Ein Bürgerwindpark hingegen hält etwa zwölf Millionen Euro (50 Prozent) vor Ort. Die Differenz beträgt somit zehn Millionen Euro pro Windrad.
Oder anders gesagt: Jedes Windrad in Bürgerhand bringt jährlich rund 500.000 Euro mehr an regionaler Wertschöpfung als eines in externer Hand.
Bürgerwind lohnt sich also doppelt: Nicht nur für die Akzeptanz der Windenergie, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht ist es für Gemeinden, Landkreise und Landespolitik sinnvoll und geboten, Projekte in Bürgerhand gezielt zu fördern. Bürgerwindparks stärken die Wirtschaftskraft und Zukunftsfähigkeit des Kreises Steinfurt.
Im nächsten Beitrag der „Bürgerwind“-Reihe wird über den Bürgerenergieverbund Kreis Steinfurt informiert – einem freiwilligen Zusammenschluss von elf Bürgerwindparks, die sich für eine nachhaltige Entwicklung der Windenergie mit starker Bürgerbeteiligung einsetzen.
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