Meldungsdatum: 23.07.2025
Die Umgestaltung des Adenauerplatzes geht diesen Sommer in die Schlussphase. Die modernisierte Zentralbibliothek gleich nebenan ist seit ihrer Wiedereröffnung im Sommer 2023 längst zum Publikumsmagneten geworden. Und auch Kapuzinerplatz, Hans-Jonas-Park und Geropark sind in den vergangenen Jahren im Rahmen des Programms Soziale Stadt mithilfe von Mitteln aus der Städtebauförderung umgestaltet worden. In seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause hat der Ausschuss für Planung, Bauen und Stadtentwicklung nun den Baubeschluss für weitere stadtbildprägende Maßnahmen im Zentrum gefasst.
Durchstich Museum Abteiberg
Im Juni hat der Rückbau mehrerer Gebäude an der Hindenburg- und an der Krichelstraße begonnen, damals zunächst im Innern der Gebäude. Inzwischen „knabbert“ der Abrissbagger an den Gebäudehüllen und macht Stück für Stück den Weg frei für den geplanten Durchstich zum Museum Abteiberg. Doch nach dem Abriss ist vor der Neugestaltung – und für die hat der Bauausschuss jetzt grünes Licht gegeben. Zentrales Element der Planungen ist eine barrierefreie Wegeverbindung zum Museum. Aber die ca. 900 m² große Fläche soll auch ein attraktiver Aufenthaltsort werden – eine grüne Oase inmitten der Stadt, obendrein mit ökologischer Funktion. Davon zeugen Staudenbeete, zehn Baumpflanzungen und Sitzgelegenheiten, die in der gestalteten Fläche vorgesehen sind. Direkt zur Hindenburgstraße hin wird der Platz als befestigter Bereich ausgestaltet und bietet hier Platz für weitere Sitzelemente, Außengastronomie oder spielende Kinder.
Begrünung Sonnenhausplatz
Einen kleinen Vorgeschmack auf die geplante Umgestaltung des Sonnenhausplatzes gibt es bereits seit Anfang 2024, als 20 Laubbäume in Kübeln auf dem Sonnenhausplatz verteilt aufgestellt wurden. Nun ist der genaue Plan für die dauerhafte Begrünung des Platzes verabschiedet - nach deren Umsetzung die Baumkübel an anderen Stellen im Stadtgebiet genutzt werden können. Doch Umziehen werden nicht nur die „mobilen Bäume“, sondern auch 12 von 13 Bestandsbäumen, die auf dem Sonnenhausplatz gepflanzt sind. Sie werden an andere Standorte, etwa den Hans-Jonas-Park, versetzt, wo sie bessere Wachstumschancen haben. Im Gegenzug sollen 18 neue, standortgerechte Bäume an den Platz kommen und diesen nachhaltig begrünen und beschatten.
Viele von Ihnen werden in den sechs Pflanzbereichen stehen, nebst Stauden und Gräsern. Die neuen Grünbereiche unterteilen den Platz in Zonen und lassen das Grün des Hans-Jonas-Parks in Richtung Hindenburgstraße stufenweise „ausklingen“. Auf der Hindenburgstraße selbst sind zu beiden Seiten je zwei neue Baumpflanzungen vorgesehen, sodass sich eine durchgängige Gestaltung bis zu den Treppenstufen des Einkaufszentrums Minto ergibt.
Neben der gestalterischen Komponente hat das Projekt eine wichtige stadtklimatische Funktion und verbessert sowohl die Drainage von Wasser bei (Stark)Regen als auch das zurzeit starke Aufheizen des Platzes an hochsommerlichen Hitzetagen. Die liebgewonnen Eselfiguren des Kunstwerks „Donkey’s Way“ werden im neugestalteten Sonnenhausplatz eine neue Formation annehmen und sich entlang einer regenbogenfarbenen Spirallinie positionieren. So sieht es der überarbeitete Entwurf der Künstlerin Rita McBride vor. Auch der Vorplatz des Jugendzentrums STEP wird in die Planungen mit einbezogen und passend gestaltet. Die Modernisierung des Gebäudes selbst befindet sich ebenfalls in Planung.
Obere Hindenburgstraße
Die deutlich grünere Gestaltung des Sonnenhausplatzes findet auf der Hindenburgstraße in Richtung Altem Markt ihre Fortsetzung. Möglich macht das die Verlagerung des Linienbusverkehrs auf die Achse Steinmetz-/Viersener Straße, die der Rat 2023 beschlossen hat. Dadurch, dass auf der Hindenburgstraße dann nur noch kleinere Pendelbusse und Lieferfahrzeuge verkehren, kann die Fahrbahnbreite von 7,50 Meter auf 5,50 Meter reduziert werden. Das schafft den nötigen Raum, um deutlich mehr Stadtgrün zu pflanzen und die lineare Form der Hindenburgstraße aufzubrechen.
Auch auf diese Maßnahme hat die Stadt bereits einen Vorgeschmack gegeben, als sie 2023 die Beete der 24 Amberbäume mit Stauden unterpflanzen und an einigen Stellen hölzerne Sitzauflagen montieren ließ. An weiteren Punkten der Straße wurden darüber hinaus sogenannte Parklets aufgestellt – Sitzgelegenheiten mit integrierten Pflanzbereichen. Seither sieht man Passanten die obere Hindenburgstraße nicht mehr nur entlangschlendern, sondern auch verweilen, die Sonne genießen oder ein Buch schmökern. Von diesem Charme soll der Straßenabschnitt in Zukunft deutlich mehr erhalten.
So ist zum einen geplant, die vorhandenen Baumbeete deutlich zu vergrößern und dadurch langfristige gute Standortbedingungen für die Amberbäume zu schaffen. Zusätzlich wird es 18 weitere Baumstandorte geben, deren Beete ebenfalls großzügig bemessen, artenreich unterpflanzt und in Teilen mit Sitzangeboten versehen werden. Anders als bei den bislang quadratischen Beeten sind künftig allerdings organische Formen geplant, die in den heutigen Straßenraum hineinragen und der Hindenburgstraße eine geschwungene Form verleihen. Regenwasser soll in die Beete eingeleitet werden und dort die Pflanzen wässern oder versickern. Bei zu viel Wasser ermöglichen Notabläufe, das Wasser in die Kanalisation einzuleiten. Vor dem P&C-Gebäude sollen zudem mehrere bespielbare Elemente ein neues Angebot für die kleinen Innenstadtbesucher schaffen.
Altstadtstraßen
Nicht nur die Einkaufsmeile Hindenburgstraße, auch die kleinen Gässchen auf dem Abteiberg haben die Stadtplanenden im Blick. Mit dem Baubeschluss hat die Politik nun auch den Weg für die Aufwertung der Altstadtstraßen Marktstieg, An der Stadtmauer und Kapuzinerstraße freigemacht. Damit wird stadtgestalterisch eine Verbindung zwischen der Oberen Hindenburgstraße, dem bereits umgestalteten Kapuzinerplatz und dem Alten Markt geschaffen, für dessen Neugestaltung – zusammen mit dem Johann-Peter-Boelling-Platz vor Haus Erholung – derzeit ein städtebaulicher Wettbewerb läuft.
Die drei kleinen Straßen sollen nach ihrer Umgestaltung durch historisierende Mastleuchten erhellt werden, die die Stadt 2022 in ihrem Beleuchtungskonzept für die Altstadt ausgesucht hat. Das bisherige vollversiegelte Grau-in-Grau sollen sieben Bäume, mehrere Pflanzkübel und wenige, kleinere Staudenbeete auflockern. Ein wesentlicher Bestandteil der Maßnahme ist zudem die Neugestaltung der Straßenoberflächen. Hier soll das für die Altstadt typische Kleinsteinpflaster aus Granit zum Einsatz kommen. Streifen aus Basaltlavaplatten an den Straßenrändern und taktile Leitelemente stellen die Barrierefreiheit sicher.
Die Straßen werden niveaugleich ausgestaltet. Heißt konkret: Baulich getrennte Seitenbereiche, also Bürgersteige, gibt es dann nicht mehr. Im Gegenzug wird Tempo 20 eingeführt. Eine Ausnahme bildet ein Teilbereich der Straße Marktstieg in Richtung Viersener Straße. Dieser dient der Anbindung des Parkhauses und wird auch künftig asphaltiert bleiben und einen Bürgersteig haben. Die restlichen Straßenabschnitte sind entweder Fußgängerzonen oder Sackgassen ohne Wendemöglichkeit.
Maßnahmen sind Teil der Sozialen Stadt Gladbach und Westend
Seit 2017 wird die Mönchengladbach Innenstadt – gemeinsam mit dem benachbarten Stadtteil Westend – im Rahmen des Städtebauförderprogramms Soziale Stadt Gladbach und Westend umgebaut. Die planerische Grundlage bildet das IHEK – das Integrierte Handlungs- und Entwicklungskonzept. In zwei Förderphasen werden auf dieser Grundlage rd. 100 Millionen Euro Fördergelder in soziale und städtebauliche Projekte investiert. Aktuell läuft – noch bis Ende 2027 – die zweite Phase. Für die oben skizzierten Maßnahmen sind knapp 9 Millionen Euro veranschlagt, die zu 80 Prozent aus den Fördermitteln getragen werden. Die Gestaltung des Durchstichs zum Museum Abteiberg soll im ersten Quartal 2026 beginnen. Für die übrigen Projekte ergibt sich der genaue Zeitplan aus der weiteren Planung.
Wo derzeit Gebäude abgebrochen werden, soll mit dem Durchstich zum Museum Abteiberg ein neuer Stadtraum entstehen – mit Grünbereichen, Aufenthaltsqualitäten und einer direkten Wegeverbindung (hinten im Bild bei roter Mastleuchte) zwischen Hindenburgstraße (links) und Museum Abteiberg (rechts, nicht im Bild). (© GTL Landschaftsarchitektur + Thiemo Tippmann)
18 neue Bäume und insgesamt sechs Pflanzbeete mit Stauden und Gräsern führen das Grün des Hans-Jonas-Parks künftig über den Sonnenhausplatz bis heran ans Minto. Sie geben dem Platz zugleich eine neue Struktur und verhindern, dass er sich – wie bislang – an hochsommerlichen Hitzetagen zu stark aufheizt. Die Bronze-Esel bleiben erhalten, nehmen aber eine neue Formation entlang einer spiralförmigen Linie (noch nicht im Bild) ein. (© GTL Landschaftsarchitektur + Thiemo Tippmann)
Auf der oberen Hindenburgstraße wird die Fahrbahn verengt und die lineare Form der Straße durch organische Pflanzbereiche aufgebrochen. Möglich macht das die geplante Herausnahme des Linienbusverkehrs. Für Lieferverkehre und Pendelbusse bleibt aber genug Platz. (© GTL Landschaftsarchitektur + Thiemo Tippmann)
Die 24 Bäume entlang der oberen Hindenburgstraße bleiben erhalten und werden um 18 weitere Baumstandorte ergänzt. Alle Baumbeete werden großzügig bemessen, artenreich unterpflanzt und in Teilen mit Sitzangeboten versehen werden. (© GTL Landschaftsarchitektur + Thiemo Tippmann
Auch in den Altstadtstraßen Marktstieg, An der Stadtmauer und Kapuzinerstraße wird es künftig die für die Altstadt typische Pflasterung und Straßenbeleuchtung geben. Wo möglich finden zudem Pflanzbereiche oder Kübel Platz und brechen das bisherige Grau-in-Grau auf. (© Stadt Mönchengladbach)
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