Meldungsdatum: 01.08.2025
Münster (SMS) Die Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm) kritisieren den neuen Abfallgebührenvergleich des Bundes der Steuerzahler (BdSt) Nordrhein-Westfalen. „Der Vergleich des Bundes der Steuerzahler NRW bildet die Realität in Münster auch in diesem Jahr nicht aussagekräftig ab. Wenn man die Bedingungen und Angebote in Münster differenziert betrachtet, liegen die Abfallgebühren in Münster sogar unter dem Durchschnitt“, sagt Christian Wedding, kaufmännischer Betriebsleiter der Abfallwirtschaftsbetriebe Münster (awm).
Der BdSt NRW veröffentlicht jährlich ein Ranking der preiswertesten und teuersten Abfall- und Abwassergebühren der NRW-Städte und -Gemeinden. Auch in dem am Freitag, 1. August, veröffentlichten Bericht werden gleiche Maßstäbe für unterschiedliche Angebote der kommunalen Entsorger im Land angesetzt. „Die Abfallverwertung und -entsorgung ist eine komplexe Kombination verschiedener Bausteine und in jeder Kommune individuell konzipiert“, sagt Wedding.
Andere Berechnungsgrundlage
Die in Münster zugrundeliegenden Behältergrößen und Gebühren werden im Vergleich des BdSt demnach nicht hinreichend berücksichtigt. Zur Berechnung der Vergleichswerte wird ein Muster-Vier-Personen-Haushalt mit je einem Tonnenvolumen von 120 Litern für Restabfall und Bioabfall bei 14-täglicher Leerung betrachtet. Für Münster werden so Kosten von rund 685 Euro ausgewiesen. Das ist laut BdSt der Höchststand in NRW.
Die Realität eines durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalts in Münster sieht nach Berechnungen der awm anders aus: Die Grundgebühr für einen solchen Haushalt beträgt 36 Euro. Zudem nutzt ein Vier-Personen-Haushalt in der Regel eine 60 Liter Restabfalltonne mit 14-täglicher Leerung und eine 35 Liter Biotonne bei wöchentlicher Leerung für jeweils 125,04 Euro und 116,52 Euro pro Jahr. Somit ergibt sich in Münster für einen durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt für die Verwertung und Entsorgung von Bio- und Restabfällen eine Summe von 277,56 Euro im Jahr. Das sind pro Kopf 5,80 Euro im Monat.
Die vom BdSt NRW ermittelten Durchschnittskosten aller Gemeinden mit einem 14-tägigen Abfuhrrythmus betragen 306,80 Euro im Jahr, entsprechend liegen die Abfallgebühren in Münster sogar unter dem Durchschnitt.
Dabei werden in Münster auch die monatliche Sperr- und Grüngutabfuhr sowie das dichte Netz an Recyclinghöfen, das von den Menschen in Münster geschätzt und rege genutzt wird, durch die Abfallgebühren abgedeckt: In anderen Städten entstehen unter anderem für diese Leistungen noch zusätzliche Kosten. Durch das ausgereifte System zur Abfalltrennung mit Restabfall-, Bio-, Papier- und Wertstofftonne und einem dichten Netz an Recyclinghöfen können Wertstoffe bestmöglich im Kreislauf gehalten werden, was aktiv zum Klimaschutz beiträgt.
Umstellung der Bioabfuhr bringt nur geringe Einsparung
Der BdSt fordert beispielsweise explizit die Umstellung der wöchentlichen Abfuhr der Biotonne auf einen 14-tägigien Rhythmus. Die Ersparnis wäre aber marginal: Pro Person im Durchschnitt könnten lediglich zwei Euro im Jahr eingespart werden, was in keinem Verhältnis zu den hygienischen und praktischen Folgen einer Umstellung stände. Dies hat das städtische Amt für Wirtschaftlichkeitsprüfung und Revision bereits vor einigen Jahren errechnet.
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