Meldungsdatum: 04.08.2025

Elf Jahre nach dem Völkermord an den Jesiden

OB Felix Heinrichs im Austausch mit dem Künstler und Autor Sidan Khudeda sowie Ansgar Drücker vom Verein „Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf e.V.“

Anlässlich des elften Jahrestags des Völkermords an der jesidischen Bevölkerung in der nordirakischen Region Shingal empfing Oberbürgermeister Felix Heinrichs am Freitag (1. August) den Künstler und Autor Sidan Khudeda im Rathaus Abtei. Begleitet wurde Khudeda von Ansgar Drücker, Geschäftsführer des Vereins Flüchtlinge Willkommen in Düsseldorf e.V.

Zentraler Bestandteil des Treffens war das autobiografische Buch Khudedas mit dem Titel „Der Junge mit dem roten Hemd – Mein Leben vor und nach dem Völkermord an den Jesiden“. In seinem Werk verarbeitet Khudeda seine persönlichen Erfahrungen, seine Kindheit im Nordirak, die gewaltsame Vertreibung und Verfolgung durch den sogenannten Islamischen Staat, die Flucht nach Europa und schließlich seinen Neuanfang in Deutschland und konkret in Mönchengladbach. Das Buch ist ein bewegendes Zeitdokument, das nicht nur individuelle Schicksale sichtbar macht, sondern auch auf eindrucksvolle Weise zur Aufarbeitung und Vermittlung der jüngeren Geschichte der jesidischen Gemeinschaft beiträgt.

Im Rahmen des Treffens überreichte Sidan Khudeda dem Oberbürgermeister ein persönlich gewidmetes Exemplar seines Buches als Geschenk. Darüber hinaus brachte er ein eigenes Kunstwerk mit, das er Heinrichs vorstellte. Beide Werke spiegeln die emotionale Auseinandersetzung Khudedas mit seiner Vergangenheit und seiner kulturellen Herkunft wider und zugleich seine Hoffnung auf eine offene und erinnerungsbereite Gesellschaft.

Sidan Khudeda lebt heute in Mönchengladbach und ist Teil des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens der Stadt. Durch Lesungen, Ausstellungen und öffentliche Auftritte setzt er sich für eine stärkere Sichtbarkeit der jesidischen Geschichte und Gegenwart ein. Sein Engagement trägt dazu bei, die Perspektiven von Geflüchteten, insbesondere von Überlebenden des Völkermords, in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen.

Der 3. August steht jährlich als Mahn- und Gedenktag für das Leid der jesidischen Bevölkerung. Er ruft dazu auf, die Erinnerung an die Verbrechen wachzuhalten, das Schicksal der Überlebenden anzuerkennen und ihre Geschichte zu begreifen und zu bewahren.


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v.l.: OB Felix Heinrichs mit Sidan Khudeda und Ansgar Drücker.