Meldungsdatum: 04.08.2025

Neu gedacht: Sozialraumorientiertes Arbeiten in Arnsberg

Arnsberg stellt sich in vielen Teilen der Jugendhilfe neu auf. Mit der Unterzeichnung des Grundlagenvertrages für sozialraumorientiertes Arbeiten in Arnsberg hat die Stadt Arnsberg gemeinsam mit drei Freien Trägern der Jugendhilfe den Grundstein gelegt, um die Hilfen zu Erziehung für Arnsberger Familien zugänglicher, lebensnäher und erfolgsorientierter aufzustellen.

Zugänglicher und lebensnäher

So übernehmen die drei Freien Träger der Jugendhilfe, Kompass e.V., der Verein für Kinder- und Jugendhilfe Arnsberg e.V. und der SkF e.V. Hochsauerland, zukünftig gemeinsam die Verantwortung für die Durchführung der familienunterstützenden Maßnahmen im Rahmen der Jugendhilfe. Sie arbeiten dabei intensiv mit dem Jugendamt zusammen, das weiterhin die Gewährleistungsverpflichtung wahrnimmt.

Gewährleistungsverpflichtung

Hierfür wird das Stadtgebiet Arnsberg in die drei Wirkungsräume Alt-Arnsberg, Hüsten und Neheim gegliedert, in dem jeweils ein Träger als Wirkungsraumträger die Hauptverantwortung für die Durchführung und Planung von Unterstützungsleistungen übernimmt. In allen drei Räumen arbeiten Jugendamt und Freier Träger, zukünftig noch enger zusammen und garantieren Unterstützung aus einer Hand.

Intensive Beteiligung

Das Besondere am Fachkonzept Sozialraumorientierung nach Prof. Hinte ist die intensive Beteiligung der unterstützenden Personen vor Ort, die Willensorientierung bei Perspektivplanungen, der Rückgriff auf die Ressourcen der Kinder, Jugendlichen und Familien sowie der Akteuer:innen im Stadtteil und das intensive Miteinander zwischen Jugendamt und Freiem Träger.

Maßnahmen früher ergreifen

Insbesondere dieses Miteinander soll dazu führen, dass viel früher Maßnahmen ergriffen werden, um schwerwiegende Fallverläufe im Rahmen der Jugendhilfe zu vermeiden, beziehungsweise die Anzahl stark zu verringern. Michael John als Jugendamtsleiter der Stadt Arnsberg sagt hierzu: „Ich freue mich, dass wir am 1. Oktober 2025 mit dieser in NRW bisher einzigartigen Neustrukturierung der Jugendhilfe und den starken Wirkungsraumträgern starten. Schon lange wissen wir, dass wir auf die zunehmenden Fallzahlen und schwerwiegenden Verläufe reagieren müssen, doch wirklich viele Antworten auf diese Entwicklungen gibt es bundesweit nicht. Für Arnsberg haben wir nun ein Konzept gefunden, welches in einigen Kommunen beziehungsweise Kreisen in Deutschland schon erfolgreich praktiziert wird, daher schaue ich sehr positiv in die Zukunft.“ Auch die Träger sind sich einig, dass eine vollkommene Neustrukturierung der Arbeit und ein neuer Ansatz in den Familien nötig ist, um erfolgreich Unterstützungsangebote umsetzen zu können. Daher ist die Euphorie beim Unterschreiben des Grundlagenvertrages schon spürbar!

Familien besser helfen

Arnsbergs Bürgermeister Ralf Paul Bittner erklärt zur Vertragsunterzeichnung: „Die Kosten der Jugendhilfe sind in den letzten Jahren bundesweit explodiert, so auch bei uns in Arnsberg. Nun starten wir ein innovatives Projekt, welches uns die Chance bietet, Familien besser zu helfen und gleichzeitig Stabilität in die Kostenplanung zu bringen. Die richtigen Partner:innen haben wir hierfür bereits an unserer Seite. Die drei gefundenen Träger haben schon in den letzten Jahren erfolgreich mit uns zusammengearbeitet und deswegen bin ich guter Dinge, dass wir dieses Miteinander auch intensivieren können.“

Gegen den Trend

Während sich die Jugendhilfe in den vielen Kommunen NRWs vor sich hertreiben lässt, hat man sich in Arnsberg dafür entschieden, gegen diesen Trend anzukämpfen. Michael John erklärt, dass er als Jugendamtsleiter der Stadt Arnsberg nicht ohne Perspektive für Familien und Fachkräfte weitermachen will: „Wir müssen in diesen schwierigen Zeiten auch nach vorn blicken und die Zeichen der Zeit erkennen. Ein bloßes „weiter so“ ist weder im Rahmen der Unterstützungsleistung noch für die Fachkräfte, die die Familien begleiten sollen eine positive Perspektive. Mit der Sozialraumorientierung wollen wir für beides eine deutliche Verbesserung herbeiführen!“

Deutliche Verbesserung

Arnsberg arbeitet schon seit längerem nun an einer erfolgreichen Umsetzung des Projekts. In Kooperation mit dem Kreis Nordfriesland und der Stadt Rosenheim, die beide schon seit über 20 Jahren gemäß des Fachkonzepts Sozialraumorientierung nach Prof. Hinte arbeiten, beginnt auch für Arnsberg ab Oktober 2025 eine neue Ausrichtung in der Arnsberger Jugendhilfe. Ausblick: Um diesen Start in den Wirkungsräumen erlebbar zu machen, öffnen alle Wirkungsraumträger ihre neuen Räumlichkeiten am 9. Oktober 2025 nachmittags. Dieser Tag des Austauschs und Miteinanders soll die neue sozialraumorientierte Arbeitsweise bekannt machen.

Kontakt: Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, f.albrecht@arnsberg.de


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Kooperation Sozialraumorientierung

©  Stadt Arnsberg
Kooperation Sozialraumorientierung

Den Vertrag für das neue Konzept unterzeichneten (v.li.) Siegfried Kessler (Kompass e.V.), Mi-chaela Plaßmann (Verein für Kinder und Jugendhilfe e.V.), Bürgermeister Ralf Paul Bittner, Michael John (Dezernats- und Jugendamtsleiter) sowie Ludger Kottmann und Cordula Eickel (beide Sozialdienst katholischer Frauen, SkF Hochsauerland e.V.).