Meldungsdatum: 20.08.2025
„Die Toten von Meschede. Ein Kriegsendphaseverbrechen im März 1945: Rekonstruktion, Strafverfolgung, Erinnerungen“ ist Titel eines Buches, das Dr. Marcus Weidner, Historiker am Institut für Regionalgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag, 09. September, 19 Uhr bis 20.30 Uhr im Bürgerzentrum „Alte Synagoge“ in Meschede vorstellen wird. Eingeladen dazu hat die Volkshochschule Hochsauerlandkreis, Fachbereich für Gesellschaft und Politik, mit Unterstützung des Mescheder Bündnis für Demokratie und Solidarität e.V. Der Eintritt zu der Veranstaltung beträgt sechs Euro.
Das Buch präsentiert das Ergebnis einer mehrjährigen Studie, in der Dr. Weidner eines der schwerwiegendsten Kriegsendphaseverbrechen im damaligen Deutschen Reich aufgearbeitet hat.
Vor 80 Jahren, zwischen dem 21. und 23. März 1945, ermordeten Angehörige der ,,Division zur Vergeltung”, die aus SS- und Wehrmachtsoldaten bestand, im Arnsberger Wald bei Warstein, Suttrop (Kreis Soest) und Eversberg (Hochsauerland-kreis) insgesamt 208 osteuropäische Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter - Erwachsene, Jugendliche, Kinder und einen Säugling.
Weidner erforschte die Tat, ihre Hintergründe und Folgen in Gesprächen. Er betrieb Archiv- und Datenbankrecherchen im In- und Ausland. Der vorliegende Band 91 der "Forschungen zur Regionalgeschichte" fügt nun erstmals Ergebnisse aus umfangreichen Recherchen in Archiven im In- und Ausland und Interviews mit den Ergebnissen der archäologischen Forschung und der Schicksalsklärung einzelner Opfer zu einer dichten Rekonstruktion der Tat zusammen. Von der lokalen über die regionale auf die ideologische und strukturelle Ebene rekonstruiert der Forscher die Ereignisse und ordnet sie in den historischen Kontext ein.
Der Historiker und Archäologe Weidner konnte neben Zeitzeuginnen, Zeitzeugen und Archiven auch auf die Unterstützung der LWL-Archäologie zurückgreifen. Mehrere Grabungen von 2018 bis 2021 an den Tat- und Verscharrungsorten ergaben Informationen über die konkreten Abläufe.
Weidner untersuchte auch die rechtliche Ahndung und die Geschichte des Gedenkens vor Ort und setzte dies ins Verhältnis zur bundesdeutschen Geschichte der Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus.
Das nun erschienene, knapp 1.000 Seiten starke Buch gibt zukünftigem Erinnern und Gedenken eine solide historische Basis. Und auch einige Angehörige der Ermordeten erhielten nach rund 80 Jahren durch die Forschung Gewissheit über deren Schicksal. "73 Namen kennen wir mittlerweile", sagt Weidner.
Im Anschluss an den Vortrag ist Gelegenheit für Fragen, Austausch und Gespräch.
Anmeldungen nimmt die vhs HSK unter der Telefonnummer 0291 94-1100 entgegen oder über die Homepage: www.vhs-hsk.de.
Pressekontakt: j.uhl
Dr. Marcus Weidner, Historiker am LWL-Institut für Regionalgeschichte in Münster, referiert zu den Ergebnissen seiner mehrjährigen Studie am Dienstag, 9. September, 19 Uhr im Bürgerzentrum Alte Synagoge in Meschede. Foto: LWL
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