Meldungsdatum: 25.08.2025

Oberbürgermeisterin Pötter überreicht Antonius Fahnemann das Bundesverdienstkreuz

Der Osnabrücker Antonius Fahnemann ist am Montag (25. August 2025) im historischen Friedenssaal des Rathauses mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland geehrt worden. Die hohe Auszeichnung überreichte Oberbürgermeisterin Katharina Pötter im Auftrag des Bundespräsidenten.

„Ihr Engagement macht unsere Stadt menschlicher und lebenswerter“, sagte Pötter in ihrer Rede. Sie erinnerte daran, dass Fahnemann bereits 2023 mit der Bürgermedaille der Stadt Osnabrück geehrt wurde, und bezeichnete das Bundesverdienstkreuz nun als „mehr als verdiente höchste staatliche Anerkennung“.

Die Oberbürgermeisterin hob drei zentrale Bereiche von Fahnemanns Wirken hervor: Als langjähriger Vorstandsvorsitzender der Förderstiftung der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) habe er einen großen Anteil an der Realisierung zahlreicher inklusiver Projekte gehabt, die Menschen mit Behinderungen gesellschaftlich teilhaben lassen und ihnen mehr Selbstbestimmung ermöglichen. Als Vorsitzender der Haarmann-Stiftung Umwelt und Natur trage er bis heute Verantwortung dafür, dass das Stiftungsvermögen gezielt für den Schutz von Natur und Lebensräumen eingesetzt werde.

Als unabhängiger Ansprechpartner für Betroffene sexuellen Missbrauchs im Bistum Osnabrück habe er zudem vielen Menschen zugehört, ihre Erfahrungen ernst genommen und ihnen so ein Stück Würde zurückgegeben. „Es erfordert Empathie, Geduld, aber auch mentale Stärke, sich diesem schlimmen Thema zuzuwenden“, so Pötter. „Dass Sie diese Aufgabe übernommen haben, ist deshalb nicht selbstverständlich. Es zeigt einmal mehr, wie sehr Sie bereit sind, Verantwortung zu tragen – auch da, wo es unbequem wird.“

Als Laudator würdigte Fahnemanns langjähriger Weggefährte und Freund, Prof. Dr. Peter Mayer, besonders dessen außergewöhnliche Fähigkeit zur Konfliktlösung. Über Jahrzehnte hinweg habe er immer wieder Wege gefunden, Auseinandersetzungen beizulegen, Brücken zu bauen und Projekte voranzubringen. Fahnemann sei nicht nur als Richter außerordentlich erfolgreich gewesen, sondern auch als Mediator, als Manager einer Institution, als Ombudsmann und als Mitglied eines Schiedsgerichts. „Das ist tatsächlich außergewöhnlich“, unterstrich Mayer. Mit einigen humorvollen Anekdoten illustrierte er, wie sehr Fahnemann nicht nur juristisch, sondern auch menschlich für Ausgleich und Verständigung stehe.

In seiner Dankesrede unterstrich Antonius Fahnemann, wie sehr ihn seine verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten bereichert haben: „Mein Leben wäre ohne diese Tätigkeiten ärmer, und ich hätte viele interessante Personen nicht kennengelernt.“ Die junge Generation verteidigte er gegen pauschale Kritik: „Ich kann das ewige Gemecker über die Jugend, die angeblich zu wenig Ehrenämter übernimmt, nicht mehr hören.“ Zum einen stimme es nicht, wie beispielsweise der Zulauf zu den Jugendfeuerwehren zeige, und zum anderen müsse das Ehrenamt auch mit dem Alltag vereinbar sein: „Auch die jungen Leute von heute werden, wenn die anstrengende Zeit mit Beruf und Familie vorbei ist, ehrenamtlich arbeiten – da habe ich gar keine Zweifel.“

An der Feierstunde nahmen zahlreiche Weggefährtinnen und Weggefährten aus Justiz, Politik, Kirche und Zivilgesellschaft teil. Unter den Gästen war auch Bundespräsident a. D. Christian Wulff, der zu den langjährigen Wegbegleitern Fahnemanns zählt.


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Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überreichte Antonius Fahnemann das Bundesverdienstkreuz

©  Stadt Osnabrück/Hermann Pentermann
Oberbürgermeisterin Katharina Pötter überreichte Antonius Fahnemann das Bundesverdienstkreuz


Feierstunde im Friedenssaal des historischen Rathauses

©  Stadt Osnabrück/Hermann Pentermann
Feierstunde im Friedenssaal des historischen Rathauses


Zu den Gästen der Feierstunde gehörte auch der frühere Bundespräsident Christian Wulff

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Zu den Gästen der Feierstunde gehörte auch der frühere Bundespräsident Christian Wulff


Der Friedenssaal bot eine würdige Kulisse für die Ordensverleihung

©  Stadt Osnabrück/Hermann Pentermann
Der Friedenssaal bot eine würdige Kulisse für die Ordensverleihung


Laudator Prof. Dr. Peter Mayer

©  Stadt Osnabrück/Hermann Pentermann
Laudator Prof. Dr. Peter Mayer