Meldungsdatum: 29.08.2025
Bereits Mitte Juli konnte der Rückbau der insgesamt rund 1.000 Tonnen schweren Betonplatten abgeschlossen werden. Ein wichtiger Schritt, der zugleich die uneingeschränkte Wiederaufnahme der Schifffahrt ermöglichte. Parallel begann Ende Juli die Montage des neuen Stegs aus Kiefernholz, der mit 2,5 Metern Breite auch für den Radverkehr geeignet und freigegeben ist. In Obertshausen wurden Boden- und Geländerteile in handlichen Einheiten vorgefertigt und anschließend zur Baustelle transportiert. Vor Ort setzten Monteure jeweils ein Bodenstück und zwei Geländerteile zu einem U-förmigen Segment zusammen, das Schritt für Schritt über eigens entwickelte Schlitten in Richtung Großauheim vorgeschoben wurde. Mit einem Werkstattkran wurden die Elemente eingepasst, ausgerichtet und verschraubt.
Das Brückensystem ist so konzipiert, dass der neue Steg den denkmalgeschützten Stahlbau nicht beschädigt: Klemmkonstruktionen fixieren die Holzelemente. Nachdem der Steg mit der Klemmkonstruktion unter dem Laufdeck fixiert wurde, ist das Laufdeck mit den Bohlen durchgängig hergestellt worden. Darüber hinaus werden Stahlmatten als Absturzsicherung eingebaut und ein geschliffener Handlauf montiert. Der Gehweg ist mit griffigen sogenannten Bauxit-Einlagen versehen, sodass im Winter der Streudienst auf ein Minimum reduziert werden kann.
„Wir haben von Anfang an klargemacht, dass die Wiederherstellung der Mainquerung zwischen Großauheim und Klein-Auheim höchste Priorität hat. Dieses Versprechen lösen wir nun ein. Der gute Baufortschritt war dabei nur möglich, weil alle Beteiligten Hand in Hand arbeiten – von unserem Eigenbetrieb HIS, über die beauftragten Spezialfirmen bis hin zum Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Main in Aschaffenburg“, betont Hemsley. Auch nach der Freigabe des Stegs werden noch Restarbeiten ausgeführt. Dazu zählen die Verstärkung der maroden Abhängungen des Schiffsstoßschutzes, die Entfernung alter Rostschollen an den Stahlträgern sowie der Rückbau nicht mehr benötigter Schutznetze. Außerdem wird die Zufahrt durch Poller dauerhaft gegen Fahrzeug-Verkehr gesichert und mit entsprechender Beschilderung für den Geh- und Radverkehr ausgestattet.
Die Gesamtbaukosten des Projekts belaufen sich auf knapp zwei Millionen Euro. „Mit der Eröffnung des Behelfsstegs am 25. September schaffen wir für Klein-Auheim und Großauheim wieder eine direkte fußläufige und radtaugliche Verbindung. Gleichzeitig stellen wir sicher, dass die historische Brücke geschützt bleibt und die nächsten Schritte sorgfältig vorbereitet werden können“, fasst Hemsley zusammen.
Stadt strebt weiterhin Neubau an
Der Behelfssteg hat durch das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt eine Genehmigung für zehn Jahre erhalten. „Mit der Fertigstellung dieses Provisoriums ist aber kein Ende erreicht. Wir als Stadt Hanau streben weiterhin an, eine zukunftssichere neue Brücke zu errichten, über die im Notfall auch Feuerwehr und Rettungskräfte fahren können. Um die aktuelle Konstruktion nutzbar zu erhalten, wird es selbstverständlich weiterhin regelmäßige Prüfungen geben“, erklärt die Stadträtin.
Der Grund: Eine Sanierung der gesamten Brücke ist technisch nicht umsetzbar. Der Stahl, der 1882 gebauten Konstruktion, hat nicht die nach heutigen Normen erforderliche Qualität und Tragfähigkeit, zudem ist er stark angegriffen. Von dem verbauten Material sind am Ende nur rund zehn Prozent sanierbar. Zudem weist die Brücke derzeit eine Durchfahrtshöhe für den Schiffsverkehr von 4,85 Metern auf – heute sind jedoch 6,40 Meter für die Leistungsfähigkeit der Bundeswasserstraßen vorgeschrieben. „Wir sind in engem Austausch mit dem Landesamt für Denkmalpflege und haben für einen Neubau bereits alle nötigen Schritte eingeleitet beziehungsweise bereiten diese vor.“ Dazu gehören eine Bauwerksdokumentation inklusive Laserscan und fotometrischen Drohnen-Aufnahmen. Daraus entsteht ein exaktes, räumliches Abbild der Brücke im jetzigen Zustand. Anschließend wird die Stadt die Abbruchgenehmigung beantragen und die weiteren Schritte mit der Deutschen Bahn sowie der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung abstimmen.
„Brücken verbinden nicht nur Stadtteile miteinander, sondern auch Menschen. Aus diesem Grund werden wir hier nicht ruhen, bis wir das Beste für die Hanauerinnen und Hanauer erreicht haben. Dazu gehört ein Neubau der Auheimer Brücke – auch wenn dieser zugegebenermaßen noch einige Jahre dauern wird“, erklärt Stadträtin Isabelle Hemsley abschließend.
Pressekontakt: Florian Bauer, oeffentlichkeitsarbeit@hanau.de
Die Auheimer Brücke wird am 25. September wieder für den Fuß- und Radverkehr eröffnet.
„Es freut mich sehr, dass wir die Auheimer Brücke bald wieder für den Fuß- und Radverkehr freigeben können", sagt Hanaus Stadträtin Isabelle Hemsley.
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