Meldungsdatum: 05.09.2025
Münster (SMS) Der Rat hat am 3. September entschieden, den Widerstand von Nanda Herbermann und Paulus van Husen gegen den Nationalsozialismus zu würdigen und ihre Grabstätten zu Ehrengräbern umzuwidmen.
Die Schriftstellerin und Redakteurin Nanda Herbermann (1903 – 1979) arbeitete ab 1928 viele Jahre mit Pater Friedrich Muckermann, der ebenfalls als Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus aktiv war, sowie für Bischof Clemens August Graf von Galen. Mehrfach wurde Herbermann von der Gestapo verhört und verhaftet, zwei Jahre lang war sie im Frauen-Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sie sich für die Erinnerung an Häftlinge der Konzentrationslager und für politisch, rassistisch und religiös Verfolgte ein. 1954 wurde sie mit dem Bundesverdienstkreuz, 1979 mit der Paulus-Plakette des Bistums Münster geehrt. Ihr Grab befindet sich auf dem Zentralfriedhof.
Paulus van Husen (1891 – 1971) nahm als Offizier am Ersten Weltkrieg teil. Anschließend war der Jurist als Landrat unter anderem in Lüdinghausen tätig, ab 1933 als Richter am Oberverwaltungsgericht in Berlin. Im Zweiten Weltkrieg wechselte er zum Oberkommando der Wehrmacht und versuchte dort, NS-Gesetzgebungsinitiativen zu entschärfen. Als Mitglied der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“ wurde van Husen 1944 von der Gestapo verhaftet und im KZ Ravensbrück inhaftiert. Der gläubige Katholik war 1945 Mitbegründer der CDU in Berlin. 1952 wurde er zum Präsidenten des Verfassungsgerichtshofes NRW ernannt. Van Husen wurde in der Familiengrabstätte auf dem Alten Friedhof St. Mauritz beigesetzt.
Der Rat kann beschließen, Verstorbenen ein Ehrengrab zuzuerkennen, die sich außerordentlich um die Stadt Münster verdient gemacht haben, im Nationalsozialismus verfolgt wurden oder ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit erlitten haben.
Bild: Die Grabstätte von Nanda Herbermann auf dem Zentralfriedhof. Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Archivbild: Paulus van Husen war Mitglied der Widerstandsgruppe „Kreisauer Kreis“. Foto: privat. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Stadt Münster - Amt für Kommunikation
Tel.: 0251 / 492 1301
Fax: 0251 / 492 7712
www.muenster.de/stadt/medien
kommunikation@stadt-muenster.de
Sämtliche Texte können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Stadt Münster" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.