Meldungsdatum: 11.09.2025
Die ursprüngliche Brücke führte östlich der Saarstraße über den Hauptkanal Recklinghausen und war über zehn Jahre lang gesperrt, bis die Stadt Recklinghausen als Eigentümerin für den Abriss des maroden Bauwerks sorgte. Die Sperrung bzw. der Wegfall der Brücke hatte zur Folge, dass der Emscher-Weg bis heute umgeleitet werden muss. Diese nördlich gelegene Umfahrung bedeutet für die Bürgerinnen und Bürger jedoch einen weiten Umweg. Damit wird im kommenden Jahr, rechtzeitig vor Beginn der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2027 in der Region, Schluss sein: Die Emschergenossenschaft wird den Neubau der Brücke am Südfriedhof noch in 2026 abschließen.
„Im Rahmen der IGA 2027 soll das Emscher-Gebiet, und damit auch die Stadt Recklinghausen, einer größeren Anzahl von Bürgerinnen und Bürgern auch über die Fuß- und Radwege entlang der Emscher-Gewässer zugänglich gemacht werden. Mit dem Neubau der Brücke am Südfriedhof durch die Emschergenossenschaft als unseren verlässlichen Partner schaffen wir eine lückenlose Wegeführung bis zum Start der IGA“, sagt Christoph Tesche, Bürgermeister der Stadt Recklinghausen.
Die Emschergenossenschaft, der die entsprechenden Flächen gehören, übernimmt die Planung sowie den Bau der neuen Brücke und wird das fertige Bauwerk dann der Stadt übergeben. Ab der Fertigstellung der Brücke ist die Stadt als Eigentümerin für die Unterhaltung der Brücke und die Verkehrssicherungspflicht verantwortlich.
Wichtiger Beitrag zur Förderung der Nahmobilität
„Als Infrastruktur-Dienstleister für unser kommunales Mitglied unterstützen wir die Stadt Recklinghausen bei diesem Projekt, das für uns eine Win-Win-Situation darstellt: Das neue Bauwerk bedeutet für unseren Emscher-Weg einen äußerst wichtigen Lückenschluss. Gemeinsam leisten wir damit einen wichtigen Beitrag zur Förderung der Nahmobilität in unserer Region“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
Brücken zu bauen ist für die Emschergenossenschaft übrigens nichts Neues, denn der Wasserwirtschaftsverband betreibt über 300 Brückenbauwerke in der Region. Dass von der Emschergenossenschaft in den vergangenen 125 Jahren ihres Bestehens so viele Brücken gebaut wurden, hat maßgeblich auch mit der Geschichte und dem Schicksal der Emscher zu tun: Infolge des Ausbaus des Flusses zu einem offenen Schmutzwasserlauf wurde das Gewässer vielerorts begradigt und verkürzt, mehrfach erhielt die Emscher sogar eine völlig neue Trasse: Weite Teile Oberhausens sowie der Stadt Dinslaken wurden zum Beispiel erst in der Mitte des 20. Jahrhunderts Teil des Emscher-Gebietes, nachdem die Mündung der Emscher in den Rhein 1949 von Duisburg nach Dinslaken verlegt wurde. Ganze Stadtteile wurden von den neuen Flussverläufen durchzogen – folglich mussten zahlreiche Brückenbauwerke errichtet werden, um die von der Emscher voneinander getrennten Stadtteile wieder miteinander zu verbinden. Auch im übertragenen Sinne, fernab der technischen Querungs-Infrastrukturen, versteht sich die Emschergenossenschaft als „Brückenbauer“ im Rahmen der sozial-ökologischen Transformation dieser Region – für den nachhaltigen Übergang in eine blaugrüne Zukunft!
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden in enger Kooperation mit den kommunalen Partnern über 360 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
Auf dem Stadtgebiet von Recklinghausen hat die Emschergenossenschaft nun mit der Stadt Recklinghausen eine wichtige und buchstäblich wegweisende Kooperation geschlossen, die für einen Lückenschluss des Emscher-Weges im Süden der Stadt sorgt: Im Auftrag der Stadt übernimmt die Emschergenossenschaft den Neubau der wegen Baufälligkeit abgerissenen Brücke am Südfriedhof. Den Vertrag unterzeichneten Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft) und Bürgermeister Christoph Tesche.
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