Meldungsdatum: 08.09.2025
Jedes Jahr gibt es rund 100.000 Suizidversuche in Deutschland – circa 10.000 Personen sterben. Damit sterben hierzulande mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten oder illegale Drogen zusammen. Um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf dieses weitgehend verdrängte Thema zu lenken, findet jedes Jahr am 10. September der „Welttag der Suizidprävention“ statt. „Ein wichtiger Anlass, um auf das Thema Suizid aufmerksam zu machen, Vorurteile abzubauen und vor allem auch das Bewusstsein für psychische Gesundheit zu stärken“, erklärt Jelena Borgers, Psychiatriekoordinatorin des Kreises Borken.
Der Welttag der Suizidprävention macht auf die Problematik der Suizidalität aufmerksam. Dass psychische Erkrankungen lebensbedrohlich oder sogar tödlich sein können, zeigt die Statistik: Zwischen 50 und 90 Prozent der Suizidopfer litten an einer psychischen Erkrankung. Suizidalität ist dabei nicht auf eine einzige Ursache zurückzuführen. Es gibt Warnsignale, die helfen können, auf einen Menschen, dem es nicht gut geht und der Suizidgedanken entwickelt, aufmerksam zu werden. Wichtig ist: „Suizidprävention ist möglich!“, betont Reinhild Wantia, Fachabteilungsleiterin Psychosoziale Gesundheit des Kreises Borken. Es sei oftmals ein komplexes und vielschichtiges Thema. Wirksame Präventionsmethoden sind beispielsweise die Verfügbarkeit niedrigschwelliger Beratungs- und Behandlungsangebote sowie die Förderung der Früherkennung von Suizidgefährdung und von psychischen Erkrankungen. Außerdem wichtig: „Ein gesellschaftliches Klima, in welchem die Suizidproblematik wahr- und ernst genommen wird“, ergänzt Jelena Borgers. Zudem rettet Aufklärung Leben: Denn Gespräche über Suizid erhöhen nicht das Risiko, sie können die Hemmschwelle senken, Unterstützung in Anspruch zu nehmen.
Das Nationale Präventionsprogramm für Deutschland ruft gemeinsam mit der Deutschen Akademie und der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention dazu auf, am 10. September, dem „Welttag der Suizidprävention“, um 20 Uhr eine Kerze in ein Fenster zu stellen. Dieses Zeichen symbolisiert zum einen die Unterstützung von Suizidprävention und gedenkt gleichzeitig der durch Suizid verstorbenen Menschen und deren Hinterbliebenen.
Hinweis des Sozialpsychiatrischen Dienstes des Kreises Borken:
„Denken Sie an Suizid oder machen Sie sich Sorgen um jemanden? Den Sozialpsychiatrischen Dienst des Kreises Borken erreichen Sie unter 02861/681 6023 oder 02861/681 6007. Unter den kostenlosen Telefonnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 oder unter www.telefonseelsorge.de (online per Chat oder E-Mail) können Sie direkt Beratung und Hilfe bekommen.“
Pressekontakt: Anna-Maria Levers 02861/681-2429
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