Meldungsdatum: 08.09.2025
Die Deutsche Stiftung Friedensforschung und das Literaturbüro Westniedersachsen laden für Mittwoch, 24. September um 19 Uhr zur Veranstaltung „Sprachgewalt: Nachdenken über die Macht und Ohnmacht der Sprache“ ein in den Renaissancesaal des Ledenhofs, Am Ledenhof 3-5. In einem moderierten Podiumsgespräch werden die Autorin Ronya Othmann und die Literaturwissenschaftlerin Prof. Dr. Juliane Prade-Weiss in den Austausch gehen über die vielfältigen Zusammenhänge von Sprache und Gewalt.
Ausgangspunkt des Gesprächs werden kurze Lesungen von Ronya Othmann und Juliane Prade-Weiss sein, in denen u.a. auch ein Auszug aus dem Roman „Vierundsiebzig“ vorgestellt wird. Ausgehend von diesen Texten, aber auch mit weitergehendem Bezug auf aktuelle Literatur und Literaturgeschichte werden beide Gesprächspartner sich Fragen widmen wie: Wie hat sich das Sprechen über Völkermord und andere Massenverbrechen in jüngster Zeit verändert? Und welche Auswirkungen hat das auf unsere Erinnerungskultur? Auf diese Weise wird auch die Relevanz von Literatur in den heutigen Debatten noch einmal neu beleuchtet.
Ronya Othmann, als Tochter einer deutschen Mutter und eines kurdisch-êzîdischen Vaters 1993 in München geboren, schreibt Lyrik, Prosa und Essays und arbeitet als Journalistin. Für ihr Schreiben wurde sie viele Male ausgezeichnet, u.a. mit dem Lyrik-Preis des Open Mike, dem MDR-Literaturpreis und dem Caroline-Schlegel-Förderpreis für Essayistik. Für Die Sommer, ihren ersten Roman, bekam sie 2020 den Mara-Cassens-Preis zugesprochen, für den Lyrikband „die verbrechen“ (2021) den Orphil-Debütpreis, den Förderpreis des Horst-Bienek-Preises und den Horst Bingel-Preis 2022. „Vierundsiebzig“, ihr zweiter Roman, wurde für den Deutschen Buchpreis nominiert und mit dem Düsseldorfer Literaturpreis, dem Preis der SWR-Bestenliste 2024 sowie dem Erich-Loest-Preis 2025 ausgezeichnet.
Prof. Dr. Juliane Prade-Weiss studierte von 1998 bis 2004 neuere und ältere deutsche Literatur, Philosophie und Slavistik (Tschechisch) an der Goethe-Universität, der TU Dresden und der Karls-Universität Prag (Abschluss als M.A. mit einer Arbeit über Ovids Briefe aus der Verbannung). Ab 2004 war sie Doktorandin und von 2007 bis 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft in Frankfurt am Main. 2007 forschte sie am Department of Comparative Literature der Princeton University.
Nach der Promotion 2011 mit der Arbeit Sprachoffenheit: Mensch, Tier und Kind in der Autobiographie zur Imagination der Sprachgenese in philosophischen und literarischen Texten war sie von 2017 bis 2019 Forschungsstipendiatin der Deutschen Forschungsgemeinschaft am German Department der Yale University zum Abschluss des Habilitationsprojektes Anhaltender Verzehr: Zur Sprache des Klagens. Von 2019 bis 2020 war sie an der Universität Wien mit einem Marie Skłodowska-Curie Fellowship der Europäischen Union zu einem Projekt über Komplizenschaft tätig. Seit 2020 ist sie Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Ihre Arbeitsschwerpunkte sind deutschsprachige Literatur des 18. bis 21. Jahrhunderts, moderne englischsprachige Literatur, römische Literatur, russische und tschechische Literatur, Ästhetik, Psychoanalyse, europäische und globale Ost-West-Narrative, gender studies, Affekt- und Emotionstheorie, Sprache und Gewalt, animal & environmental studies, Mehrsprachigkeit, medical humanities, Literatur und Recht sowie Transgenerationale Weitergabe von Trauma, vor allem im Kontext von Massengewalt.
Veranstalter sind die Deutsche Stiftung Friedensforschung und das Literaturbüro Westniedersachsen.
Der Eintritt ist frei, um eine Anmeldung über das Literaturbüro wird gebeten (Am Ledenhof 3-5, Tel. 0541 202-7908 oder per Mail unter LitOs-info@osnabrueck.de).
Kontakt: Dr. Jens Peters, Leiter Literaturbüro Westniedersachsen, 0152/53232276, peters.je@osnabrueck.de
Pressekontakt: Silke Brickwedde | Telefonnummer 0541/ 323-2328 | E-Mail brickwedde@osnabrueck.de
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