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Lippstadt, Meldung vom 08.09.2025
Gedenken an Familie Mosbach
Dritte STOLPERSTEIN-Verlegung in Lippstadt

Lippstadt. Bereits zum dritten Mal erinnert die Stadt Lippstadt mit der Verlegung von STOLPERSTEINEN an das Schicksal jüdischer Mitbürgerinnen und Mitbürger, die Opfer des Nationalsozialismus wurden. Am Mittwoch, 17. September 2025, findet dazu eine öffentliche Gedenkveranstaltung statt, bei der der Familie Mosbach gedacht wird. Für Julius, Johanna, Gerda, Kurt und Walter Mosbach werden am Südertor neue STOLPERSTEINE verlegt – als sichtbares Zeichen gegen das Vergessen und für eine lebendige Erinnerungskultur.

 

Die Verlegung ist Teil des internationalen Kunstprojekts STOLPERSTEINE des Kölner Künstlers Gunter Demnig, das seit 1992/93 in vielen Ländern Europas als dezentrales Mahnmal an die Opfer der NS-Zeit erinnert. Seit 2021 beteiligt sich auch Lippstadt an diesem Projekt; bisher wurden 20 STOLPERSTEINE für die Familien Levy, Grüneberg, Sostheim, Cohn und Hammerschlag verlegt. Wie in den Vorjahren wird die Veranstaltung in enger Zusammenarbeit zwischen dem Stadtarchiv, dem Stadtmuseum Lippstadt und lokalen Schulen vorbereitet.

 

Da das Wohnhaus Südertor 2/4 nicht mehr existiert, werden die STOLPERSTEINE auf dem Vorplatz des Cineplex-Kinos verlegt – dem früheren Standort des Hauses. Das Gebäude war eines der letzten in jüdischem Eigentum in Lippstadt und wurde während der NS-Zeit zum sogenannten „Judenhaus“, in dem mehrere jüdische Bürgerinnen und Bürger zwangsweise zusammenleben mussten. „An sie wird an diesem Ort nicht mit STOLPERSTEINEN erinnert, da diese grundsätzlich am letzten frei gewählten Wohnsitz verlegt werden“, erklärt Ina Heinrich, Kulturmanagerin der Stadt Lippstadt.

 

Die Gedenkfeier beginnt um 9.30 Uhr. Neben offiziellen Grußworten tragen Schülerinnen und Schüler der Marienschule biografische Darstellungen vor; musikalische Beiträge steuert die Conrad-Hansen Musikschule bei.

 

Wer mehr über die Lippstädter STOLPERSTEINE erfahren oder selbst auf Spurensuche gehen möchte, kann die kostenlose App „Stolpersteine NRW“ des WDR (www.stolpersteine.wdr.de) nutzen. Sie bietet digitale Stadtführungen mit Biografien, historischen Fotografien und Graphic Stories direkt vor Ort.

 

Netzwerk zum Projekt STOLPERSTEINE

 

Die STOLPERSTEINE sind Teil eines umfassenden Netzwerks der lokalen Erinnerungskultur in Lippstadt. Das Stadtarchiv Lippstadt ist erste Anlaufstelle für Informationen zur jüdischen Geschichte vor Ort. Interessierte Einzelpersonen, Initiativen oder Schulprojekte sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

 

Der Kulturraum Synagoge Lippstadt e. V. engagiert sich für die Wiederbelebung der ehemaligen Synagoge als lebendigen Ort der Begegnung, des Gedenkens und der Kultur. Informationen zum Programm sind unter www.synagoge-lippstadt.de verfügbar, Führungsanfragen können per E-Mail an mail@synagoge-lippstadt.de gerichtet werden.

 

Stadtführungen zu jüdischen Friedhöfen und historischen Orten (Informationen unter lippstadt-erleben.de) sowie Gedenkstättenfahrten des Heimatbunds Lippstadt e. V. (heimatbund-lippstadt.de) und des Freundeskreises Stadtmuseum laden dazu ein, Geschichte erlebbar zu machen.

 

Auch im Stadttheater Lippstadt spiegelt sich die Auseinandersetzung mit Verantwortung in der Spielzeit 2025/26 wider, unter anderem mit den Stücken „Stahltier“ (5.12.2025), „Von allen Geistern“ (21.01.2026), „Was das Nashorn sah, als es auf die andere Seite des Zauns blickte“ (27.01.2026 – Holocaust-Gedenktag) und „Jugend ohne Gott“ (26.02.2026). Weitere Informationen und Tickets gibt es unter stadttheater-lippstadt.de.

 

Ergänzend bietet die Thomas-Valentin-Stadtbücherei vom 16. bis 30. September 2025 einen thematischen Büchertisch mit ausgewählten Medien zur NS-Zeit, zum Holocaust und zur lokalen Geschichte an.

 

Alle gesammelten Informationen sind unter https://kultur-in-lippstadt.de/stolpersteine abrufbar.

 



Pressekontakt: Frau Köller, Pressestelle, pressestelle@lippstadt.de,Tel: 02941/980-313
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