Meldungsdatum: 15.09.2025
Fachleute aus Bad Neuenahr-Ahrweiler holten sich in Wertheim Rat zum Bau und zur Funktionsweise von Hubbrücken. Sie interessierten sich in Theorie und Praxis für das Messbrückle. Die Fußgängerbrücke über die Tauber kann im Hochwasserfall angehoben werden und leistet seit bald 20 Jahren in Wertheim gute Dienste.
Bei der Flutkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal waren in Bad Neuenahr-Ahrweiler 17 von 20 Brücken zerstört worden. Drei Brücken sind inzwischen im Bau, die erste kann voraussichtlich im Oktober in Betrieb gehen. Sechs weitere Brücken im Stadtgebiet sollen als Hubbrücke errichtet werden. Bei der Suche nach guten Praxisbeispielen war man auf Wertheim aufmerksam geworden. Hier wurde das Messbrückle 2006 - als Folge des schweren Hochwassers im Jahr 2011 – als Hubbrücke neu gebaut.
Dass die Stadt Wertheim mit dieser Bauweise damals Neuland betreten hat, schilderte Achim Hörner, Leiter des Referats Tiefbau, den Gästen aus dem Ahrtal. Es brauchte große Ingenieurskunst und ausgeprägten Tüftlergeist, um den Anhebe-Mechanismus funktionsfähig zu entwickeln. Die Widerlager der Brücke beherbergen die Technik für den Hubantrieb mit Motor, Steuerung, Getriebe und Pumpen. Die Brücke hat eine Spannweite von 31 Meter, ist auf elf Meter tiefen Bohrpfählen gegründet, wiegt 17 Tonnen und kann bei steigendem Tauberpegel bis zu 5,40 Meter hoch angehoben werden. Außer der Erneuerung des Brückenbelags waren dank regelmäßiger Wartung keine größeren Reparaturen erforderlich. Das Hochfahren dauert etwa eine Stunde.
Achim Hörner hatte die Gäste aus dem Ahrtal zunächst im Sitzungssaal des Rathauses begrüßt. Der siebenköpfigen Delegation unter Leitung von Bereichsleiter Reinhold Goisser gehörten Vertreter der Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler an, Verwaltungsmitarbeiter aus den Bereichen Tiefbau, Bauhof und Feuerwehr/Bevölkerungsschutz. Auf Wertheimer Seite standen neben Achim Hörner der Leiter des Bauhofs, Jürgen May, sowie Feuerwehrkommandant Torsten Schmidt als Gesprächspartner zur Verfügung. Nach der Theorie im Sitzungssaal folgte die Praxis vor Ort. Am Messbrückle hatten die Gäste aus dem Ahrtal Gelegenheit, die Technik der Brücke zu inspizieren. Mitarbeiter des Bauhofs hoben die Brücke aus Demonstrationsgründen kurz an.
Der interkommunale Austausch drehte sich nicht nur um Bau- und Funktionsweise der Hubbrücke, sondern auch um das Hochwassermanagement der Stadt Wertheim. Für die Gäste war interessant zu hören, wie der Hochwassereinsatz durch Alarm- und Einsatzpläne koordiniert wird, wie das Flutinformations- und Warnsystem (FLIWAS) funktioniert und was die Stadt in Sachen Starkregenrisikomanagement auf den Weg gebracht hat. Achim Hörner bekundete abschließend „sehr großen Respekt vor dem Wiederaufbau, der im Ahrtal zu leisten ist,“ und sagte gerne die weitere Unterstützung der Stadt Wertheim durch fachlichen Austausch zu.
Die Delegation aus dem Ahrtal mit dem Leiter des Referats Tiefbau der Stadt Wertheim, Achim Hörner, auf der Hubbrücke über die Tauber. Foto: Stadt Wertheim
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