Meldungsdatum: 08.10.2025

Wanderausstellung „Riga: Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur“ eröffnet

Seit dem gestrigen Tag ist im Neuen Rathaus eine Wanderausstellung zu sehen, die sich mit einem lange verdrängten Kapitel der deutschen Geschichte beschäftigt. Sie thematisiert die Verschleppung und Ermordung von mehr als 25.000 jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus dem Deutschen Reich – darunter viele aus Nordrhein-Westfalen.

Die Eröffnungsveranstaltung startete am gestrigen Tag mit einem Gedenken am historischen Waggon der Alexander-Lebenstein-Realschule. Bürgermeister Andreas Stegemann betonte in seiner Ansprache die Verantwortung der Stadtgesellschaft: „Die Ausstellung erinnert uns eindringlich daran, was passieren kann, wenn Menschenrechte mit Füßen getreten werden. Wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen, damit sich ihre schlimmsten Seiten nicht wiederholen. Es ist uns eine Ehre, diese wichtige Ausstellung in Haltern am See zeigen zu dürfen.“ Auch die Realschule war an der Gestaltung der Gedenkveranstaltung beteiligt. Schulleiter Frank Cremer äußerte sich im Rahmen der Eröffnung: „Für uns als Schule ist es ein zentrales Anliegen, historisches Bewusstsein zu fördern – nicht nur im Unterricht, sondern auch im öffentlichen Raum. Die Beschäftigung mit dieser Ausstellung gibt unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich aktiv mit Erinnerungskultur auseinanderzusetzen.“

Im Anschluss an die Eröffnungsreden begaben sich die Gäste gemeinsam zum Rathaus an der Dr.-Conrads-Straße, wo die Ausstellung nun im Foyer bis einschließlich 07. November 2025 besucht werden kann.

Ausstellung beleuchtet dunkles Kapitel der Geschichte

Die Wanderausstellung vermittelt anhand historischer Dokumente, Fotografien und persönlicher Schicksale das Geschehen rund um die Deportationen nach Riga ab dem Jahr 1941. Thematisiert werden unter anderem das Ghetto Riga, das Lager Jungfernhof, das Konzentrationslager Kaiserwald sowie die Erschießungsstätten in den Wäldern von Rumbula und Bikernieki.

Die Ausstellung wurde durch das Deutsche Riga-Komitee konzipiert – einem besonderen Bündnis, dem inzwischen 80 Städte angehören. Haltern am See ist seit 2010 Teil dieses länderübergreifenden Erinnerungsnetzwerks, das vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. koordiniert wird.

Öffnungszeiten der Ausstellung

Das Foyer des Rathauses, Dr.-Conrads-Straße 1, ist zu den folgenden Zeiten zugängig:

Hintergründe zum Gedenken im November

Die Ausstellung ersetzt den traditionellen Gedenkspaziergang am 09. November entlang der Stolpersteine, der dafür in diesem Jahr pausiert. Eine zusätzliche Veranstaltung gibt es zudem in Kooperation mit der evangelischen Kirchengemeinde. Am Samstag, 08. November, findet um 17 Uhr ein Gitarrenkonzert zum Novembergedenken in der Erlöserkirche, Hennewiger Weg 8, statt.


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Wanderausstellung (Riga Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur)

©  Stadt Haltern am See
Wanderausstellung (Riga Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur)

Bürgermeister Andreas Stegemann eröffnet die Wanderausstellung „Riga: Deportation – Tatorte – Erinnerungskultur“