Meldungsdatum: 17.09.2025

Kanalbau kann in Sterkrade im April 2026 starten

Emschergenossenschaft erhält Plangenehmigung für Reinwasserkanal unter der Bahnhofstraße. Investition von 11 Millionen Euro

Auf dem Weg zur klimaresilienten Umgestaltung der Sterkrader Innenstadt haben die Stadt Oberhausen und die Emschergenossenschaft einen wichtigen Meilenstein erreicht: Oberbürgermeister Daniel Schranz überreichte Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft, die Plangenehmigung der Unteren Wasserbehörde. Damit kann der Umbau im April 2026 auf der Bahnhofstraße starten.

„Gemeinsam mit der Emschergenossenschaft werden wir mit diesem Leuchtturm-Projekt die Sterkrader City stärker für die Folgen des Klimawandels aufstellen", sagte Oberbürgermeister Schranz: „68 neue Bäume, weiteres Grün und ein offener Wasserlauf werden das Mikroklima verbessern und mit neuen Stadtmöbeln die Innenstadt noch attraktiver machen. Wir investieren hier über 20 Millionen Euro in die Stadtteilerneuerung. Dass wir den Center Point gekauft haben und nun abreißen können, wird die Umgestaltung der Bahnhofstraße noch einmal verbessern", ist sich Schranz sicher.

Die europäische Wasserrahmenrichtlinie verpflichtet die Emschergenossenschaft dazu, aus ökologischen Gründen Abwasser und Reinwasser zu trennen: Noch fließen das Abwasser und das Wasser des Elpenbachs unter der Bahnhofstraße durch einen Kanal, künftig müssen es zwei getrennte sein. Weil also wegen gesetzlicher Vorgaben unter der Bahnhofstraße gebaut werden muss, hat sich die Stadt Oberhausen dazu entschieden, den Kanalbau mit der Umsetzung der Stadtteilerneuerung und des klimaresilienten Umbaus zu bündeln.

Naturnahes Regenwassermanagement
Bis Ende 2028 wird die Sterkrader Innenstadt klimafit gemacht: Zum sogenannten blau-grünen Wandel gehören der Neubau eines Reinwasserkanals durch die Emschergenossenschaft, der Bau eines neuen Abwasserkanals durch die Wirtschaftsbetriebe Oberhausen (WBO) sowie die städtebauliche und klimaresiliente Umgestaltung der Bahnhofstraße. Blau steht für Wasser – offene Wasserelemente an der Oberfläche kühlen bei Hitze die Umgebung durch Verdunstung, Rigolen speichern unter der Straße Regenwasser, um das „Grün“ in der Straße damit zu versorgen – neu gepflanzte Bäume und Beete, die wiederrum durch Verdunstung und Schatten das Mikroklima in der Innenstadt verbessern.

„Regenwasser als wertvolle Ressource gehört nicht in die Kläranlage, sondern in die Stadt – zur Verdunstung und für die Bewässerung des Stadtgrüns. So schaffen wir mehr Lebensqualität und entlasten die Kanalisation bei Starkregen. Jetzt, da die Plangenehmigung vorliegt, können wir unseren schon lange geplanten und finanzierten Kanalbau ausschreiben und im April 2026 starten", sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.

Neben mehr Grün und mehr Wasser werden die Menschen in Sterkrade von neuen Sitzmöbeln, Spielelementen und einer neuen Pflasterung profitieren. Durch den Abriss des Center Points wird auch der Platz im Kreuzungsbereich von Bahnhof- und Steinbrinkstraße in die Planung miteinbezogen.

Investitionen und Fördergelder für Sterkrade
Das Gesamtprojekt wird mit 14,2 Millionen Euro aus dem Programm „Klimaresiliente Region mit internationaler Strahlkraft“ (KRiS) sowie mit 5 Millionen Euro aus der Städtebauförderung und 1 Million Euro aus Eigenmitteln der Stadt Oberhausen finanziert. Zusätzlich investiert die Emschergenossenschaft 11 Millionen Euro, um das Abwasser und das Wasser des Elpenbachs zu trennen.

Über das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade
Das Klima.Quartier Oberhausen-Sterkrade ist ein Modellprojekt für die klimaresiliente Umgestaltung und Stadtentwicklung im Ruhrgebiet. Die Bahnhofstraße als Lebensader des Stadtteils und ihre Umgebung werden aktiv auf den Klimawandel vorbereitet und somit fit gemacht für die Zukunft. Durch den blau-grünen Wandel entsteht eine Innenstadt, die gegen Hitze, Trockenheit und Starkregen gewappnet ist. Hinter den Maßnahmen für Klimaresilienz, Stadterneuerung und Kanalbau an der Bahnhofstraße stehen die Stadt Oberhausen, die Emschergenossenschaft und die Zukunftsinitiative Klima.Werk, die die Teilprojekte gemeinsam planen und aufeinander abstimmen. Die Emscher-Wassertechnik GmbH begleitet das Gesamtvorhaben als zentrale Projektsteuerung.


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©  Tom Thöne/Stadt Oberhausen
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Oberbürgermeister Daniel Schranz (l.) übergab die Plangenehmigung an Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.