Meldungsdatum: 17.09.2025

Hepatitis A Fälle: Ermittlungen und Impfungen laufen

(pen) Das Gesundheitsamt des Ennepe-Ruhr-Kreises meldet mehrere Fälle von Hepatitis A in Ennepetal und Gevelsberg. Bislang wurden insgesamt sieben Kinder und Jugendliche aus fünf Familien positiv auf das Virus getestet. Ihnen ist es aktuell nicht erlaubt, ihre Schulen in Ennepetal und Gevelsberg zu besuchen. Diese Auflage gilt auch für mehr als 20 Mitschülerinnen und Mitschüler, die engen Kontakt mit den Erkrankten hatten.

 

„Eine ansteckende Krankheit, die laut Infektionsschutzgesetz mit Auflagen und Einschränkungen für die Betroffenen verbunden ist, sorgt nachvollziehbar immer für Verunsicherungen. Insbesondere der Ausschluss vom Besuch der Gemeinschaftseinrichtungen, die aufklärenden Gespräche sowie das Angebot der Impfung geben uns aber gute Chancen, weitere Erkrankungen möglichst zu vermeiden“, so Dr. Sabine Klinke-Rehbein, Amtsärztin des Ennepe-Ruhr-Kreises.

 

Als Quelle der Infektion kommt nach derzeit vorliegenden Erkenntnissen ein Auslandsaufenthalt während der Sommerferien infrage. Die betroffenen Familien waren nahezu gleichzeitig in einem Ort zu Gast, von dem inzwischen bekannt ist, dass es dort vermehrt Hepatitis A Fälle gegeben hat. Da das Virus durch Kontakt- oder Schmierinfektion übertragen wird, kommen als Ansteckungswege beispielsweise verunreinigte Lebensmittel oder Wasser sowie enge Kontakte mit infizierten Personen infrage.

 

„Das Gesundheitsamt“, so Dr Klinke-Rehbein, „steht in engem Kontakt mit den Familien der erkrankten Kinder und der Kontaktpersonen sowie den Schulen. Um im notwendigen Umfang aufklären und zu ergreifende Schritte erläutern zu können, finden und fanden auch Hausbesuche statt.“

 

Parallel sind zudem Haus- und Kinderärzte und die Akutkliniken über den Ausbruch informiert und Impfangebote für Kontaktpersonen im Gesundheitsamt organisiert worden. Hintergrund: Die Impfung schützt selbst dann, wenn sie kurze Zeit nach einer möglichen Ansteckung verabreicht wird. Neben dem Schutz gegen das Virus macht die Impfung zudem ein Verkürzen des Verbots, Gemeinschaftseinrichtungen zu besuchen, von 30 auf 14 Tage möglich. Voraussetzung hierfür ist: Die Impfung wird innerhalb von 14 Tagen nach Kontakt durchgeführt.

 

Stichwort Hepatitis-A

 

Das Hepatitis-A-Virus ist eines der bekannten Hepatitis-Viren. Der Erreger wird fäkal-oral, das heißt über Schmierinfektionen und enge Personenkontakte übertragen. Die Zeit von Aufnahme der Viren bis Erkrankung kann 15 bis 50 Tage betragen. Bei kleinen Kindern verläuft die Erkrankung häufig ohne Symptome, bei Erwachsenen meistens mit einer akuten Leberentzündung.

 

Im Gegensatz zu Hepatitis B, C und D ist der Verlauf der durch den Erreger verursachten Leberentzündung nicht chronisch. Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von 2 bis 3 Monaten vollständig. Die Erkrankung hinterlässt eine lebenslange Immunität. Gleichzeitig gilt: Mit zunehmendem Alter sind schwerere Verläufe häufiger. Sehr selten kommt es zu lebensbedrohlichen Verläufen und Todesfällen.

 

Krankheitssymptome sind vor allem allgemeines Krankheitsgefühl, Übelkeit, Erbrechen und Schmerzen im Oberbauch, gelbgefärbte Schleimhäute, gelbliche Hautverfärbungen und dunkelgefärbter Urin.

 

Die Europäische Gesundheitsbehörde ECDC berichtet aktuell von stark zunehmenden Hepatitis A Fällen in mehreren europäischen Ländern, darunter vor allem Österreich, Tschechien, Ungarn und die Slowakei. In diesem Jahr seien bereit mehr als 2.000 Fälle registriert worden.

 

Weitere Informationen finden sich online unter www.infektionsschutz.de/erregersteckbriefe/hepatitis-