Meldungsdatum: 23.09.2025
Die Kreisstadt Unna steht vor einem großen Schritt hin zu mehr Familienfreundlichkeit und Chancengleichheit: Der Jugendhilfeausschuss hat in seiner Sitzung am 23. September 2025 mit großer Mehrheit empfohlen, die Elternbeiträge für die Betreuung in Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege vollständig abzuschaffen. Die Zustimmung des Rates in seiner nächsten Sitzung am 30. Oktober 2025 vorausgesetzt, müssen Eltern in Unna ab dem Kindergartenjahr 2026/2027 keine Beiträge mehr zahlen.
Frühkindliche Bildung für alle – unabhängig vom Geldbeutel
Bildung ist ein Grundrecht und beginnt bereits in den ersten Lebensjahren. Mit der Beitragsfreiheit erhalten alle Kinder in Unna einen gleichberechtigten Zugang zu frühkindlicher Bildung – unabhängig von Einkommen oder Herkunft. Damit stärkt die Stadt die Chancengerechtigkeit und trägt dazu bei, Bildungsdefizite frühzeitig zu vermeiden. „Wir reden nicht nur über Familienfreundlichkeit – wir setzen sie um. Frühkindliche Bildung ist kein Luxus. Sie ist Fundament. Und sie darf keine Frage des Geldbeutels sein“, sagte Bürgermeister Dirk Wigant in seiner Rede vor dem Jugendhilfeausschuss. „Deshalb ist der Schritt zur Beitragsfreiheit ein praktischer Beitrag zur sozialen Teilhabe, zur Chancengerechtigkeit – und zur Entlastung in einem Familienalltag, der immer mehr organisieren, jonglieren, bewältigen muss.“
Entlastung für Familien – Gewinn für den Standort Unna
Die Abschaffung der Beiträge bedeutet für Familien eine erhebliche finanzielle Entlastung und erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Gleichzeitig profitieren Unternehmen: Mehr Eltern können wieder in den Beruf einsteigen oder ihre Arbeitszeit erhöhen – ein echter Standortvorteil für Unna in Zeiten des Fachkräftemangels. „Die Entscheidung ist nicht nur familienfreundlich, sie ist auch wirtschaftsfreundlich“, betonte Dirk Wigant. Wer Fachkräfte gewinnen wolle, müsse Eltern gute Rahmenbedingungen bieten. Wenn mehr Eltern beruflich einsteigen oder aufstocken könnten, dann stünden dem Arbeitsmarkt auch mehr qualifizierte Kräfte zur Verfügung.
Solide Finanzen als Grundlage
Mit dem Wegfall der Gebühren verzeichnet die Kreisstadt Unna ab dem 1. August 2026, also mit Beginn des nächsten Kindergartenjahres, zunächst Mindereinnahmen von 910.000 Euro bis zum Jahresende 2026. Ab 2027 sind Mindererträge in Höhe von 2,18 Millionen Euro in der Haushaltsplanung berücksichtigt. Die Umsetzung der Beitragsfreiheit wurde möglich, weil die Kreisstadt Unna in den vergangenen Jahren konsequent Haushaltsdisziplin geübt und Schulden abgebaut hat. Dadurch entfallen jetzt dauerhaft Zinsaufwendungen, die den städtischen Handlungsspielraum in der Vergangenheit eingeschränkt haben. Ebenso klar ist: Die Beitragsfreiheit geht nicht zulasten der Träger und der Tagespflegepersonen. Die Kindertageseinrichtungen in freier und kirchlicher Trägerschaft bekommen von der Stadt weiterhin die gleichen Zuschüsse wie bisher – verlässlich und planbar.
Abbau von Bürokratie – Ausbau von Qualität
Mit der Entscheidung entfällt künftig zudem der aufwendige Verwaltungsprozess zur Erhebung der Beiträge. Die Prüfung von Einkommensunterlagen, Beitragsberechnungen oder Widerspruchsverfahren wird nicht mehr nötig sein. Dies führt zu einem spürbaren Bürokratieabbau und einer effizienteren Verwaltung.
Parallel zur Beitragsfreiheit wird die Kreisstadt Unna in den nächsten Jahren die Weiterentwicklung der Qualität in Kitas, Kindertagespflege und Offenem Ganztag konsequent vorantreiben. Bürgermeister Dirk Wigant sagte dazu: „Beitragsfreiheit ist wichtig – aber Qualität ist entscheidend. In den Kitas, in der Tagespflege – und genauso im Offenen Ganztag. Wir haben heute bereits das wohl größte Schulbauprogramm seit Jahrzehnten beraten, um den OGS-Ausbau in Unna voranzubringen. Das zeigt: Wir denken frühkindliche, schulische und außerschulische Bildung gemeinsam.“
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