Meldungsdatum: 26.09.2025
Mit dem zum 18. Mal vergebenen „Pflegestern“ geehrt wurden: Annegret Voß (Bad Sassendorf), Elke Strüwer (Ense), Dietmar Kühnel (Lippetal), Kornelia Deimann (Soest), Annelise Schumacher (Soest), Alla Metzler (Soest), Monika Saatmann (Soest), Claudia Sahan (Soest), Friedrich Gerwin (Welver) und Hans Jung (Warstein). Neben dem „Pflegestern“ erhielten die Geehrten auch eine Urkunde und einen Gutschein. Monika Saatmann konnte die Auszeichnung aus persönlichen Gründen nicht vor Ort entgegennehmen, daher hat Soests stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen die Auszeichnung auf ihren Wunsch stellvertretend in Empfang genommen.
Sozialdezernent Sascha Kudella beschrieb, wie schwierig die Entscheidung ist, wenn ein Pflegefall eintritt und es darum geht, wo die Pflegeperson am besten aufgehoben ist. „Dabei denken Sie nicht nur an die Bedürfnisse Ihrer Angehörigen, sondern stellen Ihre eigenen oft hinten an. Dafür gebührt Ihnen unser aufrichtiger Dank und unsere Anerkennung!“ Landrätin Eva Irrgang appellierte an die pflegenden Angehörigen, das gut ausgebaute Hilfsnetz im Kreis Soest in Anspruch zu nehmen. So wies sie unter anderem auf die kostenfreie und trägerunabhängige Pflegeberatung des Kreises hin, die passgenaue Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigt.
Landrätin Irrgang und Dezernent Kudella sprachen den pflegenden Angehörigen für ihre Leistung Dank und Anerkennung aus. „Im Kreis Soest gibt es rund 21.350 Pflegebedürftige. Rund 18.200 von ihnen werden zu Hause versorgt“, berichtete die Landrätin. „Diese Zahlen untermauern: Der größte Pflegedienst, das sind die Angehörigen. Ohne ihren täglichen Einsatz würde unser Pflegesystem kollabieren.“
Im Einzelnen geehrt wurden:
Annegret Voß, Bad Sassendorf
Seit vielen Jahren pflegt Annegret Voß ihren Ehemann, der rund um die Uhr Hilfe und Unterstützung bei der Körperpflege und Betreuung benötigt. Dabei stellt sie ihre eigenen Bedürfnisse stets hinten an. Dreimal täglich kommt die Caritas zur Unterstützung und zweimal in der Woche besucht ihr Mann die Tagespflege.
Elke Strüwer, Ense
Teilhabe am täglichen Leben, das hat Elke Strüwer ihrem schwer an Alzheimer erkrankten Mann über sieben Jahre ermöglicht. Sie hat ihn in diesen Jahren trotz eigener Berufstätigkeit alleine gepflegt, bevor er durch sie einen Platz in einer Demenz-WG für besonders jung erkrankte Menschen erhalten hat. Zusätzlich lebte auch ihre Mutter mit im Haus, die ebenfalls teilweise Unterstützung benötigt. Elke Strüwer hat Pflegekurse besucht und sich selbst in Sachen Pflege weitergebildet. Der Umzug ihres Mannes in die WG fiel ihr sehr schwer.
Dietmar Kühnel, Lippetal
Seit über zehn Jahren pflegt Dietmar Kühnel seine Ehefrau, die über einen Broviac-Katheter künstlich ernährt wird und deshalb rund um die Uhr viele Hygienemaßnahmen sowie Pflege benötigt. Er kümmert sich darüber hinaus um die Versorgung der Diabetes-Erkrankung seiner Frau. Trotz eigener gesundheitlicher Einschränkungen übernimmt er die komplette Versorgung – von der Pflege, über den Einkauf bis zum Haushalt und Fahrdienst. Zweimal im Monat wird Dietmar Kühnel durch einen Pflegedienst im Haushalt und über die Entlastungsleistungen unterstützt.
Kornelia Deimann, Soest
Kornelia Deimann pflegte trotz eigener Berufstätigkeit sechs Jahre ihre im August verstorbene Schwiegermutter und hat auch ihren Schwiegervater bis zu seinem Tod gepflegt. Zuletzt lag ihre Schwiegermutter palliativ im Pflegebett und wurde neben Kornelia Deimann auch zwei Mal täglich vom Pflegedienst versorgt.
Annelise Schumacher, Soest
Ihren im Januar verstorbenen Ehemann hat Annelise Schumacher seit einem Unfall vor über 50 Jahren, bei dem er ein Bein verloren hat, gepflegt. Vor seinem Tod war er über 13 Jahre an der Dialyse. Die Dialyse-Zeiten waren die einzigen, in denen Annelise Schumacher etwas Zeit für sich hatte. Wenn sie ausgefallen ist und sich nicht um ihren Mann kümmern konnte, wurde Annelise Schumacher durch die gesamte Familie unterstützt. Morgens wurde sie durch einen Pflegedienst entlastet, abends hat sie ihren Mann nach dem Essen alleine ins Bett gebracht.
Alla Metzler, Soest
Alla Metzler hat ihren Vater bis zu seinem Tod im Mai 2024 gepflegt und begleitet. Sie ist selbst examinierte Pflegefachkraft und hat die Pflege ohne die Hilfe eines Pflegedienstes bewerkstelligt. Im April 2023 erlitt ihr Vater kurz vor einer Herz-OP einen schweren Schlaganfall und war in Folge dessen kaum noch ansprechbar, musste künstlich beatmet und ernährt werden. Daraufhin wurde er in einer Pflegeeinrichtung betreut, aber seine Tochter wich nicht von seiner Seite.
Monika Saatmann, Soest
Monika Saatmann betreut und pflegt mehrere Familienangehörige. So kümmert sie sich seit zehn Jahren um ihre Schwiegermutter, die an Demenz erkrankt ist und im selben Haus wohnt. Sie unterstützt sie in allen Lebenslagen, darunter bei Einkäufen, Arztgängen, Bankgeschäften und Behördengängen. Zudem kümmerte sich Monika Saatmann um ihren Onkel, der an Krebs erkrankte und im Jahr 2024 nach langer Behandlungsdauer verstarb.
Claudia Sahan, Soest
Nachdem ihre Mutter an Krebs erkrankte, hat Claudia Sahan sie jedes Wochenende in Grünstadt beziehungsweise im Universitätsklinikum in Heidelberg besucht. Nach der Entlassung ihrer Mutter unterstützte sie ihren Vater bei der häuslichen Pflege ihrer Mutter. Anfang 2025 hatte Claudia Sahans Mutter einen epileptischen Anfall und kam ins Krankenhaus nach Ludwigshafen. Claudia Sahan kümmerte sich darum, eine behindertengerechte Wohnung für ihre Eltern in Soest zu finden und stellte auch den Kontakt zu einem Hausarzt vor Ort her, der die Weiterbehandlung ihrer Mutter übernahm. Gemeinsam mit ihren Geschwistern organisierte sie den Umzug nach Soest. Ihre Mutter verstarb im Februar 2025, drei Wochen nach dem Umzug.
Friedrich Gerwin, Welver
Friedrich Gerwin pflegt und versorgt seine Ehefrau rund um die Uhr. Dreimal täglich wird er dabei von der Caritas-Sozialstation unterstützt. Auch seine beiden Schwiegertöchter helfen in ihrer Freizeit bei der Versorgung. Erschwert wird die Pflege durch eine Behandlung des Fußes der Ehefrau. Sie muss einen Fixateur am rechten Fuß sowie einen Haltestiefel tragen und ist dadurch in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt.
Hans Jung, Warstein
Die Ehefrau von Hans Jung ist an Alzheimer erkrankt und muss rund um die Uhr betreut werden. Da sie häufig nachts sehr unruhig ist, kommen beide nicht zur Ruhe. Hans Jung ermöglicht seiner Frau die Teilnahme an vielen Aktivitäten und kümmert sich liebevoll um sie. Zweimal wöchentlich besucht seine Frau die Tagespflege, die restliche Pflege erfolgt durch Hans Jung.
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Während einer Feierstunde auf Hof Haulle in Bad Sassendorf wurde der Pflegestern verliehen: Für ihr großes Engagement als pflegende Angehörige sind damit zehn Bürgerinnen und Bürger aus dem Kreis Soest ausgezeichnet worden. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Annegret Voß (Bad Sassendorf, Mitte) wurde von Landrätin Eva Irrgang (r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Bad Sassendorfs Bürgermeister Malte Dahlhoff (l.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Elke Strüwer (Ense, Mitte) wurde von Landrätin Eva Irrgang (l.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Enses stellvertretender Bürgermeister Hans-Josef Langesberg (r.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Dietmar Kühnel (Lippetal, 2. v. r.) wurde von Landrätin Eva Irrgang (l.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. l.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Lippetals Bürgermeister Matthias Lürbke (r.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Kornelia Deimann (Soest, 2. v. l.) wurde von Landrätin Eva Irrgang (l.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Soests stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen (r.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Annelise Schumacher (Soest, 2. v. l.) wurde von Landrätin Eva Irrgang (2. v. r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Soests stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen (l.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Alla Metzler (Soest, 2. v. l.) wurde von Landrätin Eva Irrgang (2. v. r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Soests stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen (l.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Claudia Sahan (Soest, Mitte) wurde von Landrätin Eva Irrgang (r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Soests stellvertretende Bürgermeisterin Christiane Mackensen (l.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Friedrich Gerwin (Welver, 2. v. l.) wurde von Landrätin Eva Irrgang (2. v. r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (l.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Welvers stellvertretender Bürgermeister Andreas Braun (r.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Hans Jung (Warstein, Mitte) wurde von Landrätin Eva Irrgang (r.) und Sozialdezernent Sascha Kudella (2. v. r.) mit dem Pflegestern ausgezeichnet. Warsteins stellvertretender Bürgermeister Gregor Dolle (l.) schloss sich den Glückwünschen an. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
Die musikalische Begleitung der Feierstunde übernahmen Daniel Utzel, Katharina Plog und Michaela Schlummer (v. l.) aus dem Sachgebiet Pflegeplanung und Alter. Foto: Kira Hönicke/ Kreis Soest
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Die Kreisverwaltung Soest mit rund 1.600 Bediensteten arbeitet für rund 300.000 Einwohnerinnen und Einwohner im Kreisgebiet. Mit dem Kreistag ist sie Teil der kommunalen Selbstverwaltung und nimmt Aufgaben in vielen Bereichen wie Bildung, Jugend, Gesundheits- und Verbraucherschutz, Bau, Kataster, Straßen, Umwelt, Soziales und Gefahrenabwehr war. Sie betreibt den Rettungsdienst, zwei Zulassungsstellen, drei berufsbildende Schulen, sechs Förderschulen, eine Heilpädagogische Kindertagesstätte, ein Archiv sowie ein Medienzentrum. Außerdem ist sie an der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH, der Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH und weiteren Einrichtungen beteiligt. Der Kreistag gestaltet und kontrolliert mit seinen Mitgliedern die Aufgabenwahrnehmung.