Meldungsdatum: 01.10.2025
„Das Gebäude des neuen Pumpwerks ist bereits komplett fertiggestellt. Ganz aktuell werden die Maschinen- und Elektrotechnik installiert. Anfang des kommenden Jahres folgt auf dem Dach des Pumpwerks noch eine Photovoltaik-Anlage“, sagt Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der Emschergenossenschaft, zum aktuellen Projektstatus.
Das neue Pumpwerk ist mit fünf leistungsstarken Pumpen ausgestattet, die über eine Gesamtförderleistung von insgesamt 6.800 Liter pro Sekunde verfügen. Ihre Funktion wird es sein, nach Regenereignissen das nicht-klärpflichtige Wasser aus den nahegelegenen Regenwasserbehandlungsanlagen über den Deich in die Emscher zu heben.
Der Neubau des Pumpwerks durch die Emschergenossenschaft ist zwingend notwendig: Nach über 70 Jahren ist die Technik des Pumpwerks Oberhausen-Eisenheim, welches aktuell von den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen betrieben wird, veraltet. Da eine umfassende Sanierung nicht wirtschaftlich wäre, errichtet die Emschergenossenschaft das neue Pumpwerk – direkt neben der alten Anlage. Rund 20 Millionen Euro investiert der öffentlich-rechtliche Verband in die wasserwirtschaftliche Infrastruktur.
Eine Herausforderung stellte nicht nur der Bau im laufenden Betrieb dar, sondern auch die räumliche Situation: Das Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim liegt unmittelbar an der Autobahn-Auffahrt „Oberhausen Zentrum“ im Dreieck zwischen der B223, der A42 und der Emscher. Sobald der Neubau vollständig in Betrieb genommen wurde, wird die alte Anlage zurückgebaut.
Hintergrund: Regenwasserbehandlungsanlagen
Fertiggestellt wurden die zwei an das Pumpwerk Oberhausen-Eisenheim angeschlossenen Regenwasserbehandlungsanlagen an der Kanalstraße und Wittekindstraße 2021 im Zuge des Generationenprojekts Emscher-Umbau durch die Emschergenossenschaft – in enger Abstimmung mit der Bezirksregierung Düsseldorf, der Stadt Oberhausen und den Wirtschaftsbetrieben Oberhausen.
Eine Regenwasserbehandlungsanlage dient der Trennung von weitestgehend sauberem Regenwasser und schmutzigem Abwasser. In einem Stauraumkanal oder Regenüberlaufbecken wird bei starken Niederschlägen das Mischwasser zunächst „angehalten“ und beruhigt. Dabei kommt das physikalische Gesetz der Schwerkraft zum Tragen: Die schwereren Schmutzsedimente setzen sich nach unten ab und können gedrosselt durch eine Ableitung in den Abwasserkanal und anschließend zur Kläranlage transportiert werden.
Das oben schwimmende, weitestgehend saubere und nicht-klärpflichtige Regenwasser dagegen kann nach Erreichen einer bestimmten Menge und Höhe über eine sogenannte Entlastungsschwelle ins Gewässer „schwappen“. Mit Hilfe der Regenwasserbehandlungsanlagen werden die Abwasserkanäle und insbesondere die Kläranlagen entlastet. Das ist ökonomisch sinnvoll – denn die Abwasserkanäle müssen nicht durchgängig übergroß dimensioniert werden, was die Baukosten erheblich senkt! Zudem gehört Regenwasser ins Gewässer und nicht in die Kläranlage, wo es unnötigerweise noch einmal für viel Geld gereinigt würde.
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden in enger Kooperation mit den kommunalen Partnern über 360 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
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