Meldungsdatum: 01.10.2025
Am Sälzerbach in Altendorf/Bergeborbeck hat die Emschergenossenschaft die naturnahe Umgestaltung des einst offenen Schmutzwasserlaufes im August 2025 begonnen. Voraussichtlich bereits gegen Ende des Jahres wird die Maßnahme, in die rund 700.000 Euro investiert werden, abgeschlossen. Die Arbeiten umfassen wegen der großen Einschnittstiefe des Gewässers von bis zu zwölf (!) Metern im Wesentlichen die Entfernung der Betonsohlschalen und der beidseitigen Unterhaltungsbermen auf einer Länge von 500 Metern. Bei den Bermen handelt es sich um den letzten Absatz der Böschung vor dem Wasser.
Der Sälzerbach ist ein Nebenlauf des Borbecker Mühlenbachs, der wiederum Teil des sogenannten Berne-Systems ist. Die Berne mündet ihrerseits bei Bottrop-Ebel in die Emscher. „Über Jahrzehnte dienten die Gewässer der offenen Abwasserentsorgung. Zur Befreiung der Bäche von ihrer Schmutzwasserfracht haben wir in den vergangenen Jahren unterirdische Abwasserkanäle gebaut, durch die das bisher oberirdisch abgeführte Abwasser nun in Richtung der Kläranlagen transportiert wird“, sagt Dr. Frank Obenaus, Vorstand für Wassermanagement und Technik bei der Emschergenossenschaft. Gewässer wie der Sälzerbach, der Borbecker Mühlenbach oder der Stoppenberger Bach – ihrerseits allesamt Teil des Berne-Systems in Essen – sind seitdem abwasserfrei und können nun naturnah umgestaltet werden.
Die Renaturierung der abwasserfreien Gewässer
„Die ökologische Verbesserung des Borbecker Mühlenbachs nördlich der A40 beginnt im kommenden Jahr – der südliche Abschnitt wurde bereits vor mehr als zehn Jahren renaturiert und gilt seitdem als eines unserer Vorzeigeprojekte. Die Gewässerqualität hat sich so gut entwickelt, dass wir in einigen Bachbereichen gezielt Fische einsetzen konnten, z.B. die Emscher-Groppe. Das blaugrüne Leben kehrt damit an die einst trist-grauen Wasserläufe zurück“, sagt Prof. Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender der Emschergenossenschaft.
Die Genehmigung zur Revitalisierung des Stoppenberger Bachs liegt der Emschergenossenschaft mittlerweile vor. Der Wasserwirtschaftsverband befindet sich aktuell in der Ausführungsplanung. Für die naturnahe Umgestaltung der Berne hat die Emschergenossenschaft zuletzt den Genehmigungsantrag eingereicht. Über den weiteren Fortschritt der Arbeit wird die Emschergenossenschaft kontinuierlich informieren.
Emschergenossenschaft
Am 14. Dezember 1899 als erster deutscher Wasserwirtschaftsverband gegründet, ist die Emschergenossenschaft heute gemeinsam mit dem 1926 gegründeten Lippeverband Deutschlands größter Betreiber von Kläranlagen und Pumpwerken. Die Aufgaben des öffentlich-rechtlichen Unternehmens sind die Abwasserentsorgung, der Hochwasserschutz sowie die Klimafolgenanpassung. Ihr bekanntestes Projekt ist der Emscher-Umbau (1992-2021), bei dem die Emschergenossenschaft im Herzen des Ruhrgebietes eine moderne Abwasserinfrastruktur baute. Dafür wurden 436 Kilometer an neuen unterirdischen Abwasserkanälen verlegt und vier Großkläranlagen gebaut. Rund 340 Kilometer an Gewässern werden insgesamt renaturiert. Parallel entstanden in enger Kooperation mit den kommunalen Partnern über 360 Kilometer an Rad- und Fußwegen, die das neue blaugrüne Leben an der Emscher und ihren Nebenläufen erleb- und erfahrbar machen. www.eglv.de
Die Berne - noch führt sie Abwasser. Der Kanalbau durch die Emschergenossenschaft ist mittlerweile jedoch abgeschlossen, es folgen nur noch die seitlichen Anschlüsse der städtischen Einzugsgebiete. Sobald diese fertiggestellt sind, ist auch die Berne komplett abwasserfrei.
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