Meldungsdatum: 06.10.2025
Am Donnerstag, 2. Oktober, hat das Seniorenzentrum Waldstadt Iserlohn (SWI) drei junge Menschen aus Indien begrüßt, die in den kommenden drei Jahren ihre Ausbildung zur Pflegefachkraft in Iserlohn absolvieren.
Jacob Roy (21 Jahre), Nancy Siby (20 Jahre) und Anpriya Chennattumattom Pratheesh (23 Jahre) landeten bereits am Mittwochabend in Frankfurt am Main. Nach einem 13-stündigen Flug starten sie nun in ein umfangreiches Onboarding-Programm mit Sprachtraining, Orientierung in der Region und ersten Einblicken in den deutschen Alltag. Alle drei verfügen bereits über ein B1-Sprachzertifikat.
Es ist das erste Projekt dieser Art in Iserlohn zur Gewinnung internationaler Pflegefachkräfte, das von der Stadt Iserlohn und dem SWI gemeinsam mit dem Förderverein, dem Betriebsausschuss und dem Personalrat umgesetzt wurde. Ziel ist es, die Fachkräfte auch über die Ausbildung hinaus hier zu behalten. Die Rekrutierung der indischen Pflegekräfte erfolgte in enger Zusammenarbeit mit einer Sprachschule in Indien.
Neben Tina Röse, Leiterin des SWI, und ihrer Kollegin Yvonne Hensling waren auch die Ausbildungskoordinatorin der Stadt Iserlohn, Carmen Malkus, sowie der Praxisanleiter Christopher Senz dabei, als zur Begrüßung der drei Inder ein typisch deutsches Frühstück mit Körnerbrötchen, Käse und Marmelade aufgetischt wurde. „Wir haben gerade erst einmal Brötchen schmieren geübt. Damit ist der erste Kulturschock bereits überstanden“, berichtet SWI-Leiterin Tina Röse augenzwinkernd. Das Frühstück sei sehr lecker gewesen, in Indien jedoch sei man schärferes Essen gewohnt, so das erste Feedback der frisch Angereisten.
Die drei hatten sich in Indien nach der Schule für ein Ausbildungsprogramm beworben und bereits über ein Jahr lang die deutsche Sprache gelernt. Es sei schwierig, mit der richtigen Motivation aber machbar, beschreibt Anpriya C. P. den Prozess. „Die Natur hier ist sehr schön, nur etwas kalt“, ergänzt Nancy Siby.
Jacob Roy führt fort, dass es sehr aufregend sei hier zu sein, weil es viele Möglichkeiten biete sich weiterzuentwickeln. „Wir möchten hier arbeiten“, betont der 21-Jährige. Auf die Frage, ob es nicht schwer gewesen sei, die Heimat und Familie für eine so lange Zeit hinter sich zu lassen, antwortet er: „Es ist für unsere Zukunft. Unsere Familien sind sehr stolz.“
Eine solche Motivation unter den Auszubildenden findet Tina Röse seit vielen Jahren nur noch selten. „Die Qualität der Schülerinnen und Schüler in Deutschland ist für unseren Bereich stark gesunken. Wir hatten eineinhalb Jahre Flaute und Probleme, Nachwuchs zu finden. Das hat auch finanzielle Folgen. Wir erhoffen uns nicht nur, dass wir die indischen Auszubildenden hierbehalten werden, sondern auch einen positiven Effekt, einen Motivationsschub, für unsere eigenen Schülerinnen und Schüler.“
Röse selbst war es, die mit ihrem Initiativvorschlag auf die Stadt Iserlohn zugegangen ist. Jennifer Salzmann-Vogt, Ressortleiterin für Generationen und Soziales, bahnte den Weg und unterstützte bis zuletzt auch bei der Wohnraumsuche.
Dabei geben sich alle Beteiligten sichtbar große Mühe, den Einstieg so angenehm wie möglich zu gestalten. „Jetzt gleich gehen wir erst einmal Winterjacken kaufen“, berichtet Ausbildungsleiterin Carmen Malkus glücklich. Auch das erste Busticket und die Erstausstattung in der Unterkunft am Reiterweg konnten so finanziert werden. „Vor allem die soziale Integration ist anfangs am wichtigsten. Wir werden uns gemeinsam die Region anschauen, zur Burg Altena fahren, uns die Dechenhöhle ansehen, und der erste dreimonatige Schulblock, der am Montag, 6. Oktober, beginnt, dient vor allem als Hörtraining, um die deutsche Sprache noch besser zu vertiefen“, ergänzt Röse.
Auch Praxisanleiter Christoph Senz ist voller Vorfreude: „Erst einmal ankommen, alles kennenlernen – alle drei sprechen schon wirklich gut Deutsch. Es ist auch für uns ein völlig neuer Ansatz, wir lassen uns überraschen. Das Gefühl? Herausfordernd, aber mit Spaßfaktor.“
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