Meldungsdatum: 09.10.2025
(pen) Mit Beginn der kälteren Jahreszeit steigt das Risiko für Atemwegsinfektionen. In Innenräumen verbreiten sich Viren wie Influenza (Grippeviren), RSV, SARS-CoV-2 und Rhinoviren in dieser Zeit besonders leicht, weil man mehr Zeit in Innenräumen mit anderen Menschen verbringt.
Erkältungen äußern sich meist durch Schnupfen, Husten, Halsschmerzen und leichtes Fieber. Eine Grippe beginnt dagegen plötzlich mit hohem Fieber, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie starkem Krankheitsgefühl. RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus) kann bei Säuglingen zu schweren Atemwegsinfektionen führen, während Erwachsene meist mildere Verläufe zeigen. COVID kann ähnliche Symptome wie die Grippe zeigen und auch wie diese insbesondere bei älteren oder chronisch kranken Menschen schwer verlaufen.
Zum Schutz vor bestimmten Atemwegsinfektionen empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) verschiedene Impfungen. Die Grippeimpfung sollte vor allem Personen ab 60 Jahren, Menschen mit chronischen Erkrankungen, Schwangeren, medizinischem Personal sowie Personen mit engem Tierkontakt (Geflügel, Wildvögel und Schweinen) verabreicht werden. Bei Personen ab 60 Jahren soll eine Hochdosis oder der sogenannte adjuvantierte Impfstoff eingesetzt werden, um eine bessere Schutzwirkung zu erreichen.
Gegen RSV stehen seit 2023 Impfstoffe für Ältere und Schwangere zur Verfügung. Die STIKO empfiehlt die Impfung derzeit für alle ab 75 Jahren sowie für Risikogruppen ab 60 Jahren. Seit 2024 sollen Neugeborene und Säuglinge vorbeugend einen schützenden Antikörper erhalten. Wichtig für Eltern zu wissen: Säuglinge, die nach April 2025 geboren wurden, sollen die Prophylaxe in den nächsten Wochen erhalten, Neugeborene, die in der bevorstehenden RSV-Saison geboren werden, rasch nach der Geburt.
Auch gegen COVID wird eine Auffrischimpfung für Personen ab 60 Jahren und Risikogruppen empfohlen. Zu der Risikogruppe zählen u. a. Personen ab sechs Jahren mit Grunderkrankungen, Bewohnerinnen und Bewohner von Pflegeeinrichtungen, Personal in Gesundheitseinrichtungen mit direktem Kontakt zu Patienten und Pflegebedürftigen. Die aktuellen Impfstoffe sind an die derzeit zirkulierenden Virusvarianten angepasst.
„Gerade in der kalten Jahreszeit ist es wichtig, die eigenen Abwehrkräfte zu stärken und Infektionsrisiken zu verringern“, betont Amtsärztin Dr. Sabine Klinke-Rehbein. „Wer krank ist, sollte drei bis fünf Tage zu Hause bleiben, regelmäßig lüften und bei unvermeidbarem Kontakt zu anderen Menschen eine Maske tragen und bei einer Verschlechterung einen Arzt oder Ärztin aufsuchen. So schützen wir uns selbst und besonders gefährdete Personen in unserer Umgebung.“
Weitere Informationen finden Interessierte beim Robert Koch-Institut unter www.rki.de (Rubrik Akute respiratorische Erkrankungen) oder auf dem Instagram-Kanal des Robert Koch-Instituts.
Stichwort Grippesaison
Im Ennepe-Ruhr-Kreis war die Grippewelle 2024/2025 die zweitstärkste seit 2017/2018. Bis zur 14. Kalenderwoche wurden 1.838 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es 748. Besonders häufig traten Infektionen durch Influenza-B-Viren auf, vor allem bei Schulkindern. Die RSV-Welle begann Anfang Januar 2025 und dauerte rund 13 Wochen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis wurden 330 Fälle registriert, gegenüber 87 im Vorjahr. Bundesweit zeigte sich ein deutlicher Rückgang der Erkrankungen bei Säuglingen um 54 Prozent, was auf die seit 2024 empfohlene Prophylaxe mit monoklonalen Antikörpern zurückzuführen ist. Die insgesamt höhere Fallzahl – bundesweit und auch im EN-Kreis - erklärt sich am ehesten durch erhöhte Aufmerksamkeit für RSV und häufigere Testung auch bei Erwachsenen.
SARS-CoV-2 folgt keinem klaren saisonalen Muster. 2024 wurden bundesweit 255.426 Fälle gemeldet, im Vorjahr waren es noch 1,37 Millionen. Im Ennepe-Ruhr-Kreis sank die Zahl der registrierten Fälle auf 1.185 gegenüber 5.269 im Vorjahr. Rhinoviren zirkulieren das ganze Jahr über und traten auch in der Saison 2024/2025 häufig auf, insbesondere bei kleinen Kindern und Menschen mit Vorerkrankungen.
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