Meldungsdatum: 20.10.2025

Hauptamtlicher Praxisanleiter setzt sich für mehr Attraktivität in der Altenpflege ein

Christopher Senz ist neu im Leitungsteam des Seniorenzentrums Waldstadt Iserlohn

Seit Oktober ist Christopher Senz als hauptamtlicher Praxisanleiter das neue Gesicht im Leitungsteam des Seniorenzentrums Waldstadt Iserlohn (SWI). Der 33-jährige, gebürtige Mendener ist in der Einrichtung den Mitarbeitenden sowie den Bewohnerinnen und Bewohnern gut bekannt: 2014 startete er hier seine Ausbildung zur Pflegefachkraft, bildete sich in den kommenden Jahren neben den praktischen Erfahrungen im SWI weiter, um nun in die neue Rolle als freigestellter und damit hauptberuflicher Praxisanleiter zu schlüpfen.

„Es ist wahnsinnig facettenreich“, zieht Senz erste Bilanz. Er ist dafür zuständig, Auszubildende auf die Pflege vorzubereiten – sowohl praktisch als auch fachlich. „Ich sehe meine Hauptaufgabe darin, ein Team zu schaffen, es erfolgreich durch die Ausbildung zu bringen und hier zu halten – wie eine Familie.“ Dabei setzt Senz im Umgang mit den meist noch jugendlichen Auszubildenden auf Augenhöhe, Empathie und Vertrauen. „Ich versuche, früh Selbstständigkeit zu vermitteln, im Hintergrund aber immer da zu sein, um Ängste abzubauen und direkt in die Praxis zu kommen.“ So will Senz Geborgenheit schaffen und Auszubildende für die Altenpflege begeistern – Ziel ist es, den Beruf gerade für junge Menschen attraktiver zu machen.

Ein Luxus, den viele Einrichtungen und Krankenhäuser ohne freigestellten Praxisanleiter nicht haben. Dafür investiert das SWI bewusst in diese Maßnahme und verdreifachte sein Fortbildungsbudget: Mit Pflegedienstleiter Slobodan Masanovic und Jennifer Kühnert befinden sich zwei weitere Mitarbeitende in der Weiterbildung zum Praxisanleiter.

Dabei setzt das SWI auch auf eine sogenannte „Schüleretage“ und einen extra Raum, den „Schülertreff“. Auf der „Schüleretage“ sind nur Auszubildende tätig – eine solche Verantwortung und projektbasierte Arbeit motiviere, so Senz. Das habe sich am Beispiel der städtischen Seniorenheime Dortmund bereits bewährt – aus der Idee einer Schüleretage sei hier ein ganzes Ausbildungshaus entstanden.

Der „Schülertreff“, ein ehemals ungenutzter Pausenraum, wurde für die Auszubildenden mit Sofa, Büchern und PCs zu einem Wohlfühlort umgestaltet. „Hier haben die Azubis einen Rückzugsort zum Lernen – nicht alle haben eine solche Lernumgebung zu Hause“, ergänzt Senz. Dabei unterstützen Azubis im dritten Lehrjahr die Neuankömmlinge. Alle zwei Wochen gibt es bei den „Schülertagen“, einer Art offener Gruppen-Sprechstunde, Gelegenheit zum Austausch. So soll das SWI für die jungen Menschen mehr als eine Arbeitsstelle werden – ein Zuhause, in dem man gerne auch arbeite, beschreibt Senz weiter.

Genau das erhofft sich auch SWI-Leiterin Tina Röse, die bereits erste Erfolge erkennt: „Wir haben seit Oktober insgesamt elf Auszubildende hier – genau das ist unser Ziel: mehr Bewerber, mehr Attraktivität, mehr Sichtbarkeit. Zwei Jahre lang war komplett Flaute.“ Und so sieht sich Senz in einer Art Vaterrolle, vor allem als Bezugsperson: „Wenn einer meiner Auszubildenden es nicht durch die Prüfung schafft, sehe ich das auch als meinen Misserfolg – aus den aktuell 30 % Abbrecherquote wollen wir 100 % Erfolgsquote machen.“


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Christopher Senz ist das neue Gesicht im Leitungsteam des SWI.

©  Stadt Iserlohn
Christopher Senz ist das neue Gesicht im Leitungsteam des SWI.


v.l. Slobodan Masanovic (Pflegedienstleiter), Seher Özsevgic, Hana Muratovic-Patkovic, Lwam Alem, Maya Weiß (Auszubildende als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachassistenz) und Christopher Senz (Praxisanleiter).

©  Stadt Iserlohn
v.l. Slobodan Masanovic (Pflegedienstleiter), Seher Özsevgic, Hana Muratovic-Patkovic, Lwam Alem, Maya Weiß (Auszubildende als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachassistenz) und Christopher Senz (Praxisanleiter).