Meldungsdatum: 22.10.2025
Die Stadt Iserlohn setzt mit einem Pilotprojekt neue Maßstäbe in der Klimaanpassung: Am Stadtbahnhof (Bahnhofsplatz) ist jetzt das erste grüne und kühlende Sonnensegel Deutschlands im öffentlichen Bereich entstanden, das keine Bodenfundamente benötigt. Das Projekt verbindet ökologische Innovation, Aufenthaltsqualität und städtebauliche Funktionalität – als Bausteine auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Innenstadt.
„Immer heißer werdende Sommer, die besonderen baulichen Bedingungen und die immer häufiger geäußerten Wünsche nach mehr Grün in unseren Innenstädten fordern kreative Lösungen“, erklärt Martin Irmer, Leiter der Abteilung Grünflächen und Friedhöfe, der die Idee maßgeblich entwickelt hat. Inspiriert von Vorbildern aus Südeuropa und Österreich wurde ein an die besonderen Bedingungen im urbanen Bereich angepasstes Konzept entwickelt, der „Kühle Fleck Iserlohn“.
Die Anlage vereint lebende Pflanzen sowie bewährte Bauweisen und Techniken wie Pflanzkübel, Stahlnetze und Befeuchtungsanlagen auf innovative Weise. So braucht die Anlage keine im Boden eingebauten Fundamente und kann auch an Standorten eingesetzt werden, an denen eine Verankerung im Boden nicht möglich ist, beispielsweise aufgrund der häufig in großer Anzahl und Dichte eingebauten unterirdischen Leitungen in Innenstädten.
Das Ergebnis: Aus sechs Pflanzkübeln ranken künftig leichte Kletterpflanzen wie die Waldrebe (bot. Clematis) und das Geißblatt (bot. Lonicera) entlang eines Stahlnetzes und bilden im Sommer auf einer Fläche von rund 80 Quadratmetern ein schattenspendendes, natürliches Sonnensegel. Die Pflanzen wurden so ausgewählt, dass sie im Sommer schnell wachsen, im Winter jedoch ihre Blätter verlieren, um zu große Schneelasten zu vermeiden.
Eingebaute Nebeldüsen sorgen durch Verdunstungskälte zusätzlich für ein angenehmes Mikroklima. Unter dem grünen Sonnenschutz kann die Temperatur so an heißen Tagen um bis zu fünf Grad sinken. Um den Unterhaltungs- und Pflegeaufwand gering zu halten, versorgt eine eingebaute Bewässerungsanlage die Pflanzen mit Wasser.
Der Standort am Bahnhofsvorplatz wurde dabei bewusst gewählt, denn das Sonnensegel erfüllt gleichzeitig auch einen politischen Auftrag zur Beschattung des Eisenbahn-Spielbereiches auf dem Bahnhofsvorplatz. Durch dessen exponierte Lage wurde der Platz, als große Betonpflasterfläche ohne Schatten durch umliegende Bäume, bisher an heißen Sommertagen schnell zur Hitzeinsel und ist deshalb der perfekte Standort für das erste begrünte Sonnensegel dieser Art.
Bei dem „Kühlen Fleck Iserlohn“ handelt es sich um ein Kooperationsprojekt zwischen Stadtverwaltung und heimischer Wirtschaft. Mit der Umsetzung wurde das Mendener Unternehmen „Optimal Planen GmbH“ beauftragt, das mit anderen Fachfirmen aus Westfalen und auch aus der Steiermark in Österreich erfolgreich zusammenarbeitete.
Seitens der Stadtverwaltung Iserlohn wurden die Initiatoren aus der Abteilung Grünflächen und Friedhöfe von der Abteilung Stadtentwicklung unterstützt. Die Finanzierung der Gesamtkosten von rund 55.000 € erfolgt zum Großteil durch Fördergelder aus dem Programm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ (ZIZ).
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