Meldungsdatum: 05.11.2025
Großflächige Photovoltaikprojekte, die den jährlichen Strombedarf von rund 30.000 Haushalten decken können, plant ein privates Unternehmen in Braunschweig. Sie sollen in Völkenrode, Wenden und Thune angelegt werden. Darüber hat jetzt die Verwaltung die zuständigen Stadtbezirksräte und Ratsgremien in einer öffentlichen Mitteilung informiert. Errichtet werden sollen die Anlagen auf vier der im Freiflächen-Photovoltaik-Konzept (FF-PV-Konzept) der Stadt Braunschweig ausgewiesenen Potenzialflächen in Völkenrode, Wenden und Thune (siehe die Karte sowie mit weiteren Details die Mitteilung außerhalb von Sitzungen 25-26733 im Anhang).
„Die geplanten Projekte leisten einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende und sind zugleich ein wichtiger Schritt, um die Treibhausgasneutralität der Stadt Braunschweig zu erreichen“, fasst Stadtbaurat Heinz-Georg Leuer zusammen. Mit einer installierten Leistung von etwa 115 Megawatt Peak decken sie den jährlichen Strombedarf von über 30.000 Haushalten, was gut einem Fünftel der Braunschweiger Privathaushalte entspricht. Zugleich würden sie mehr als die Hälfte sowohl des Flächen- als auch des Leistungsziels (200 Hektar bzw. 200 Megawatt Peak) abdecken, wie es im FF-PV-Konzept und im Integrierten Klimaschutzkonzept 2.0 formuliert ist. Leuer: „Das Vorhaben hat großes Potenzial. Es setzt ein starkes Zeichen für Klimaschutz und Energiewende im Stadtgebiet.“
In Völkenrode (nördlich und südlich des Mittellandkanals) soll eine großflächige Agri-PV-Anlage entstehen, die Landwirtschaft und Energieerzeugung miteinander verbindet. Auf einer Fläche von 73,6 Hektar soll künftig Solarstrom mit einer Leistung von bis zu 45 Megawatt Peak erzeugt werden.
Das Besondere an diesem Teilprojekt in Völkenrode: Dank des Agri-PV-Ansatzes kann die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen weiterhin bestehen bleiben. Die PV-Module sind in größerem Abstand angeordnet, so dass die Felder weiterhin bewirtschaftet werden können. Damit wird eine nachhaltige und effiziente Flächennutzung sichergestellt.
Das nördliche Projekt grenzt an das bereits im Bauleitplanverfahren befindliche konventionelle Projekt „Solarflächen Völkenrode-Nord“ an. Ein kleiner Teil dieser Flächen befindet sich außerhalb der im FF-PV-Konzept ausgewiesenen Potenzialflächen. Die Verwaltung prüft daher, ob diese Flächen aufgrund des räumlichen Zusammenhanges mit den Konzeptflächen ebenfalls mit PV-Anlagen belegt werden können.
Die FF-PV-Projekte in Wenden (westlich des Mittellandkanals) und in Thune (ebenfalls westlich des Mittellandkanals, direkt südlich von Meinholz an der B4) umfassen 46,8 Hektar, wovon 25,7 Hektar in Wenden und 21,1 Hektar in Thune liegen. Zusammen sollen sie eine Gesamtleistung von rund 70 Megawatt Peak erreichen. Auch diese Flächen werden derzeit landwirtschaftlich genutzt.
Die Vorhabenträgerin wird voraussichtlich noch in diesem Jahr Anträge zur Aufstellung zweier vorhabenbezogener Bebauungspläne einreichen. Für die Projekte sind zudem Änderungen des Flächennutzungsplans erforderlich, die zusammen mit der Aufstellung der Bebauungspläne im Zuge des Bauleitplanungsverfahrens erfolgen.
Beschließt der Verwaltungsausschuss nach dem üblichen öffentlichen Gremienlauf entsprechend, werden die Bauleitplanverfahren mit den gesetzlich vorgesehenen Schritten eingeleitet. Im Rahmen der Verfahren werden natur- und artenschutzfachliche Belange geprüft und festgesetzt. Zudem erfolgen die gesetzlich vorgeschriebenen Beteiligungen der Öffentlichkeit. So haben auch die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihre Anregungen und Meinungen zu den Projekten im Laufe der Verfahren einzubringen.
Erst wenn die Bebauungspläne rechtskräftig sind, können die Bauanträge genehmigt werden und Umsetzung kann beginnen. Nach Einschätzung der Verwaltung wird dies frühestens im Jahr 2027 zu erwarten sein.
Im Jahr 2026 plant die Verwaltung die Evaluierung des FF-PV-Konzepts. Dabei wird die Kulisse der Potenzialflächen, sofern erforderlich, angepasst. Es ist davon auszugehen, dass insbesondere die verbleibenden Potenzialflächen in und um Völkenrode künftig reduziert werden oder sogar entfallen, weil das Potenzial im nordöstlichen Stadtgebiet weitgehend ausgeschöpft ist.
Hintergrund: Das FF-PV-Konzept
Im Juni 2024 beschloss der Rat der Stadt Braunschweig das Freiflächen-Photovoltaik-Konzept (FF-PV-Konzept). Es weist Flächen aus, die für eine umweltverträgliche FF-PV-Nutzung grundsätzlich geeignet sind.
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