Nr. 433 Kreis Steinfurt, 17. November 2025
Kreis Steinfurt/Horstmar-Leer. Dreieinhalb Jahre nach dem Start der Renaturierung des Frischhofsbaches in der Steinfurter Bauerschaft Hollich ist nunmehr der offizielle Spatenstich für die naturnahe Umgestaltung des Leerbachs in Horstmar-Leer auf einer Länge von rund 4,2 Kilometer erfolgt. Das Nachfolgeprojekt ist somit das zweite Gewässer, das im Rahmen des Fließgewässer-Entwicklungs-Programms (FEP) zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie überplant wurde und seit September dieses Jahres bis Ende 2026 auf privaten Grund und Boden ökologisch umgestaltet wird. Finanziert wird das Projekt durch die Bezirksregierung Münster und die Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt.
Willi Kamphues, Vorsteher des Unterhaltungsverbandes Steinfurter Aa, begrüßte die rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des symbolischen ersten Spatenstichs, besonders die Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer, die ihr Land für den ökologischen Umbau des Leerbachs zur Verfügung gestellt haben, „denn ohne Sie wären wir heute nicht hier“.
Diese Maßnahme sei ein wichtiger Beitrag zur Stärkung des Biotopverbunds und zur Aufwertung unserer wertvollen Kulturlandschaft, unterstrich Landrat Dr. Martin Sommer. „Mit Investitionen von 840.000 Euro in Planung, Flächensicherung und Bau schaffen wir hier dauerhaft einen wertvollen und qualitativen Lebensraum für unsere heimische Tier- und Pflanzenwelt“, ergänzte Sommer.
„Dieses Projekt ist gerade für den Kreis Steinfurt wichtig, weil wir tagtäglich landwirtschaftliche Fläche durch Versiegelung verlieren. Und wenn es uns dann noch gelingt, die Ausgleichsflächen ans Gewässer zu legen, ist das eine hervorragende Symbiose, die hier geschaffen wird, um die Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie zu erfüllen“, sagte Johann Prümers von der Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände Kreis Steinfurt. „Wir vermeiden so, dass wir zur Umsetzung der Ziele des Regionalplans Naturschutzgebiete an den Fließgewässern ausweisen müssen. Mit derartigen Renaturierungsmaßnahmen schützen und entwickeln wir in einem Zug“, hob Udo Schneiders, Geschäftsführer der Naturschutzstiftung des Kreises Steinfurt, hervor.
Bei der Veranstaltung waren auch Vertreterinnen und Vertreter der Oberen Wasserbehörde der Bezirksregierung Münster, der Unteren Wasserbehörde des Kreises Steinfurt, des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes Kreis Steinfurt, des Planungsbüros, der ausführenden Firma sowie Flächeneigentümerinnen und -eigentümer anwesend. Außerdem Mitarbeiter der Arbeitsgemeinschaft der Wasser- und Bodenverbände Kreis Steinfurt e.V., die das Projekt federführend begleiten.
Der Leerbach wurde bisher in seinem Unterlauf in ein geradliniges Trapezprofil gezwängt und intensiv unterhalten. Während seiner Umgestaltungsphase wird das Gewässer durch rund 4.500 Kubikmeter Bodenbewegungen in einen durchschnittlich 18 Meter breiten Entwicklungskorridor verwandelt. Darüber hinaus wird der Leerbach beispielsweise durch Einbau von Totholz, Uferabflachungen, Bepflanzung mit standortgerechten Gehölzen sowie durch Anlegen von Saumstreifen zu einer freien Gewässerentwicklung angeregt. Die Anlage von Sekundärauen soll die Gefahr von Hochwasser bannen. Durch den ökologischen Umbau wird der neue Gewässerabschnitt des Leerbachs künftig von Klein- und Jungfischen sowie vielfältigen Insekten bevölkert werden.
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