Meldungsdatum: 02.12.2025

„Weniger Knall. Mehr Mitgefühl.“: Plakat-Aktion der Stadt Iserlohn wirbt für einen Jahreswechsel ohne Böller

Sieger-Entwurf von Toby Köhl bald auf DIN-A1-Plakatreitern in der Innenstadt zu sehen

Es ist bunt, zaubert ein wildes Glitzern an den Nachthimmel, steht für gute Laune und Spaß. Gleichzeitig bedeutet ein Silvesterfeuerwerk Lärm, Verletzungen, Feinstaub und jede Menge Müll. Dass sich der Jahreswechsel aber auch prima ohne „Böller“ verleben lässt – ruhiger, nachhaltiger und sicherer eben –, dafür wirbt die Stadt Iserlohn ab Dezember mit ihrer neuen Plakataktion. Diese beruht auf einem Beschluss des Ausschusses für Bürgeranregungen und Beschwerden und wurde bereits in den vergangenen Jahren durchgeführt. Auf Initiative von Daniela Bischof-Kreutzer, Ideen- und Beschwerdemanagement, ist nun gemeinsam mit dem Jugendschutz in Kooperation mit dem Berufskolleg des Märkischen Kreises in Iserlohn eine kreative Neuauflage der Kampagne entstanden.

Nach einer Einweisung im September haben 13 Schülerinnen und Schüler aus der Klasse zur Gestaltungstechnischen Assistenz mit dem Schwerpunkt Grafikdesign und Objektdesign unter der Leitung von Lehrer Niels von Pidoll insgesamt 33 Plakatentwürfe erarbeitet. In fünf Unterrichtseinheiten mit je vier Schulstunden entwickelten die 18- bis 21-Jährigen nach sorgfältiger Recherche Ideen sowie darauf basierend die entsprechenden Konzepte und schließlich die passenden Layouts. Einziger Pflichtbestandteil war das Logo der Waldstadt. „Wir sind immer froh über solche Realaufträge“, sagt der Fachlehrer, der die tollen Ergebnisse mit Praxisbezug gern der dreiköpfigen Jury präsentierte. Und dieser fiel die Entscheidung nicht ganz leicht, aus den Vorschlägen die drei besten Plakatentwürfe auszuwählen. In unterschiedlicher Art und Weise rufen die Plakate dazu auf, Silvester ohne Feuerwerk zu feiern und das Geld lieber für einen guten Zweck zu spenden. Sie betonen die Risiken von Pyrotechnik durch Brandgefahr und Verletzungen sowie die Belastung von Tieren und Umwelt.

Den ersten Platz hat das Plakat von Toby Köhl erreicht. Es ist ein richtiger „Eyecatcher“ und zeigt großformatig ein tränendes Auge, in dessen Iris sich ein Feuerwerk spiegelt, mit der Aufschrift „Weniger Knall. Mehr Mitgefühl“. Auf Platz zwei hat es Nicole Steiger mit ihrem sehr eindrucksvollen Entwurf geschafft, der die Röntgenbilder einer Hand mit unterschiedlich vielen Fingern zeigt, gepaart mit dem Text „3, 2, 1… Böllern bis der Finger fehlt“. Zum Nachdenken regt auch das Plakat auf dem dritten Platz von Milena Leschnik an. Auf dem Foto ist eine vermüllte Straße im tristen Nebelgrau abgebildet und mit dem Schriftzug versehen „Das bleibt vom großen Knall. Das ist kein Neuanfang“. Treffender könnte die Katerstimmung am Neujahrstag kaum formuliert sein.

Initiatorin Daniela Bischof-Kreutzer ist ganz begeistert von der kreativen Umsetzung des Themas durch die Jugendlichen: „Die unterschiedlichen Herangehensweisen und vielfältigen Ideen haben mich überrascht; auch für eine Fortsetzung der Kampagne im kommenden Jahr sind bereits geeignete Motive vorhanden.“ Aber zunächst werden die sechs besten Entwürfe als Collage auf einer 3 x 2 Meter großen Werbefläche präsentiert. Ab Mitte Dezember folgen dann 50 DIN-A1-Plakatreiter der Städtewerbung Schnelle im öffentlichen Raum mit dem Siegerplakat.

„Es ist immer etwas Besonderes, wenn die Schülerinnen und Schüler ihren Entwurf sehen, wenn er in der Stadt für alle sichtbar ist“, weiß Jörg Simon aus dem Bereich Jugendarbeit, der bereits seit vielen Jahren bei ähnlichen Aktionen mit dem Berufskolleg des Märkischen Kreises zusammenarbeitet. „Das zeigt, wie Jugendliche Verantwortung übernehmen und kreative Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln.“


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Siegerehrung Plakatkampagne für ein Silvester ohne Böller

©  Foto: Stadt Iserlohn
Siegerehrung Plakatkampagne für ein Silvester ohne Böller

v. l.: Bürgermeister Michael Joithe, Nicole Steiger (2. Platz), Daniela Bischof-Kreutzer, Toby Köhl (1. Platz), Jörg Simon, Milena Leschnik (3. Platz), Niels von Pidoll und Bianca Braunschweig