Meldungsdatum: 08.12.2025
Die internationale Architekturplattform Archello hat den Siegerentwurf des Architekturbüros ADEPT für das Haus der Musik in Braunschweig mit einem Archello Award 2025 ausgezeichnet. Die Jury verlieh den Preis für den Entwurf in der Kategorie „Unbuilt Public Project of the Year“.
„Das Ergebnis ist nicht nur ein Meilenstein für Musik und Kultur, sondern auch ein Beweis dafür, wie Architektur sowohl ambitioniert als auch verantwortungsbewusst sein kann, in der Vergangenheit verwurzelt und gleichzeitig für die Zukunft gerüstet“, lautet das Fazit der Jury. Das Haus der Musik bilde ein wichtiges städtebauliches Bindeglied. Die Struktur und der architektonische Rhythmus des ursprünglichen Gebäudes würden erhalten und belebt.
Durch die Reaktivierung des Erdgeschosses und die Öffnung zur Stadt über großzügige Terrassen und Foyers entstehe ein neuer kultureller Knotenpunkt im städtischen Gefüge. Der Entwurf respektiere die Dimensionen und den Rhythmus der historischen Umgebung und bringe gleichzeitig eine neue, öffentliche Energie in die Altstadt ein. Die gestaffelte Form und die gegliederte Fassade ließen das Gebäude mit der Braunschweiger Stadtsilhouette verschmelzen und unterstrichen zugleich subtil seine neue Rolle als Ort für Musik und Begegnung. Die komplette Begründung hier: https://archello.com/de/project/haus-der-musik (englisch).
Hintergrund: Architekturwettbewerb Haus der Musik
Der Architekturwettbewerb für das Haus der Musik war im vergangenen Jahr vom zwischenzeitlich verstorbenen Braunschweiger Unternehmer Friedrich Knapp ausgelobt und mit Unterstützung der Stadtverwaltung durchgeführt worden. Zehn Büros, von jungen bis zu renommierten, europaweit tätigen Unternehmen, waren zur Abgabe eines Entwurfs eingeladen worden. Dabei war freigestellt, ob das bestehende Gebäude an der Poststraße, der ehemalige Karstadt am Gewandhaus, ganz oder teilweise erhalten bleibt oder ob ein Neubau vorgeschlagen wird.
Mit dem Siegerentwurf wird das Bestandsgebäude größtenteils erhalten und behutsam weiterentwickelt. Die Außenhaut ist eine Reminiszenz an die Fassade des früheren Karstadt-Gebäudes. Es setzt die charakteristische Struktur von aufgeklappten Dach- und Fassadenflächen aus Schiefer fort und entwickelt daraus eine fragile Konstruktion, nach Innen aus Holz, die Leichtigkeit ausstrahlt. Die Fassade des Bestandsgebäudes entstand 1978 nach Plänen des bedeutenden Architekten der Nachkriegsmoderne, dem Pritzker-Preisträger Gottfried Böhm.
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