Meldungsdatum: 15.12.2025
Josef Strunk aus Osnabrück hat im Jahr 2024 seine private Initiative „Erste Hilfe für die Ukraine“ gestartet. Der pensionierte Heilerziehungspfleger und ehemalige Sanitätssoldat verfolgt dabei ein sehr klares Ziel: Menschen in den umkämpften Gebieten der Ukraine mit dringend benötigtem Sanitätsmaterial zu versorgen – vor allem mit Erste-Hilfe-Kästen und Verbandsmaterialen, die in vielen deutschen Haushalten kaum Beachtung finden und häufig sogar entsorgt werden. Seit 1,5 Jahren unterstützt ihn dabei die Freiwilligen-Agentur der Stadt Osnabrück.
Die Ursprünge seines Engagements liegen in seinen persönlichen Erfahrungen. Während seiner Bundeswehrzeit hat Strunk selbst erlebt, wie schwierig es ist, Verwundete unter widrigen Bedingungen zu versorgen. Zudem wurde sein Vater am Ende des Zweiten Weltkriegs schwer verletzt, überlebte knapp – ein Schicksal, das Strunk zum Handeln motiviert, wenn er heute ähnliche Bilder aus der Ukraine sieht. Aus dieser familiären und individuellen Vergangenheit heraus entwickelte sich sein Wunsch, sehr praktisch Hilfe für die Bürger und Soldaten in der Ukraine zu leisten.
Für sein Projekt EHfdU sammelt Strunk systematisch Material aus der Osnabrücker Bevölkerung: Erste-Hilfe-Kästen aus ausgemusterten oder verschrotteten Fahrzeugen, abgelaufenes, aber weiterhin nutzbares Verbandsmaterial, einfache medizinische Hilfsmittel wie Binden oder Kompressen. Hinzu kommen beispielsweise Erste-Hilfe-Kästen, Pflaster, Verbandsmaterialien, Gehhilfen, Rollstühle, Rollatoren, Toilettenstühle, Damen-Hygieneartikel, Inkontinenzmaterial, Decken, Isomatten, Schlafsäcke, Handys, Powerbanks, Feuerlöscher und Kerzenreste.
Um möglichst viele Unterstützer zu erreichen, hat er über 3000 Flyer verteilt, spricht Kirchengemeinden, Arztpraxen, Apotheken, Handwerksbetriebe, Geschäfte sowie private Haushalte an und motiviert Menschen, sich ebenfalls an Sammelaktionen zu beteiligen. In seiner Garage sowie in zusätzlichen Lagerflächen, die ein Unternehmen und eine Filiale der Deutschen Post zur Verfügung stellen, sortiert und verpackt er die erhaltenen Spenden. Unterstützt wird er dabei unter anderem von einem syrischen Geflüchteten, den er bereits seit zehn Jahren begleitet.
Seit Juni 2024 begleitet und berät die Freiwilligen-Agentur Osnabrück dieses Projekt. Seitdem hat Josef Strunk durch Öffentlichkeitsarbeit und unsere Begleitung seine Reichweite deutlich erhöhen können. Mittlerweile wurden über 1.400 Artikel sortiert, verpackt und in die Ukraine weitergeleitet. Strunk organisiert die Transporte gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Hilfsinitiativen, sodass die Materialien unter anderem bis nach Charkiw gelangen – direkt in Bereiche, in denen sie dringend gebraucht werden.
Darüber hinaus hat die Stadtverwaltung Osnabrück eine interne Spendenaktion unter den Mitarbeitenden gestartet, wodurch weitere medizinische Materialien und Erste-Hilfe-Kästen für sein Projekt zusammengekommen sind.
Insgesamt ist aus einem zunächst kleinen, persönlichen Vorhaben eine wirkungsvolle und gut organisierte Hilfsaktion entstanden. Das Projekt zeigt, wie Einzelpersonen mit Engagement, Beharrlichkeit und guter Unterstützung einen ganz konkreten Beitrag leisten können – und dass Hilfsmittel, die im Alltag ungenutzt herumliegen, für Menschen in Krisensituationen lebensrettend sein können.
Mittelfristig plant Strunk aus der Friedenstadt Osnabrück heraus den Aufbau eines Netzwerks von Hilfsmittelspendern und Spendenempfängern in der Ukraine. Bis dahin ist es noch ein langer Weg.
Pressekontakt: Simon Vonstein | Tel.: 0541 3234557 | E-Mail: vonstein@osnabrueck.de
Josef Strunk (links) schickt gespendete Materialien in die Ukraine, wo sie dringend benötigt werden. Die Freiwilligen-Agentur der Stadt um Raphael Dombrowski (rechts) unterstützt ihn dabei. Oberbürgermeisterin Katharina Pötter begrüßt das Engagement Strunks.
Da kommt einiges zusammen. Diese Materialien sollen den Menschen in der Ukraine helfen.
Sämtliche Texte und Fotos können unter Angabe der Quelle frei veröffentlicht werden, Belegexemplare sind willkommen.
Die Pressestelle " Stadt Osnabrück" ist Mitglied bei presse-service.de [ www.presse-service.de]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und als RSS-Feed oder E-Mail abonnieren.